Muss sein!?

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Kurt
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Beitragvon Kurt » 03.09.2015, 00:39

Mein Gott, was habt ihr für Vorstellungen. Ich habe zum Beispiel als Kind einem Tierarzt assistiert, der eine Kuh aufgeschnitten und einen rostigen Nagel herausgeholt hat, habe mich als Hebamme betätigt, indem ich Schweinchen auf die Welt verholfen habe. Zwei Jahre später habe ich dann mit ansehen müssen, wie die netten Tiere, die mir inzwischen ans Herz gewachsen waren, geschlachtet wurden, man ihnen die Kehle durchschnitt und das schäumende Blut in einer Schale auffing. Anschließend hat meine Oma daraus Blutklöße gemacht, die wir mit Genuss noch am Tag des Schlachtens verspeist haben.

Es war eine Notwendigkeit, eine Selbstverständlichkeit, mit der wir Kinder der Angelegenheit begegneten. Es gibt ja dieses Videos im Netz, das zeigt, wie man zwei Christinnen bei lebendigem Leib die Kehlen durchtrennt und das Volk es drumherum feiert; auch die Kinder jubeln. Und von den KZ-Nazis ist bekannt, dass sie liebevolle Väter waren und gleichzeitig Judenkinder vergasten. Sie hatten keine Skrupel, weil sie von der Notwendigkeit überzeugt waren.

Warum halten die Steinewerfer ihre eigene Brutalität gegen Flüchtlinge aus, für die sie doch eigentlich Mitleid empfinden. Nun, weil sie Angst haben, die Flüchtlinge könnten ihnen ihres Anteils am Sozialstaat berauben; und tatsächlich ist der größte Teil nicht berechtigt, Asyl zu beantragen. Das Verhalten der Politiker zeigt ihnen, dass die der Sache nicht gewachsen sind, was das Volk natürlich nur noch mehr bewegt, selber es in die Hand zu nehmen. Wir haben in Deutschland eine „neue Armut“, d. h. konkret, sehr viele Menschen können mit ihrem Vollzeitjob nicht mal mehr ihren normalen Lebensunterhalt decken. Geht zum Beispiel das Auto kaputt, das jemand braucht, um zu seiner Nachtschicht zu kommen, muss er sich für die Reparatur Geld leihen. Ständig stehen diese Familien unter Stress. Und nun müssen sie im TV mit ansehen, wie die Politiker sich Gedanken darüber machen, ob man den Flüchtlingen lieber Sachleistungen geben sollte, anstatt Taschengeld. Das Taschengeld, was den armen Jobbern fehlt. Und dann erzählt man ihnen noch von demografischen Gründen, dass Deutschland zu wenig Kinder hat. Ja mei, warum hat man sich nicht schon lange bemüht eine kinderfreundliche Gesellschaft aufzubauen. Bis vor kurzem klagte man über fehlende Kitaplätze. Die Flüchtlinge stehen doch nun vor dem gleichen Problem, was Arbeitssuche angeht und Kinderplanung. Oder setzt man darauf, dass die einfach Kinder in die Welt setzen. Und warum hat man früher den arbeitslosen deutschen Paaren das Kindergeld versagt, es als Einkommen angerechnet. Hätte ja dazu führen können, dass die sich noch mehr Kinder anschaffen oder? Jetzt holt man sich unter Einsatz von Milliardenausgaben fremde Arbeitslose, die erstmal Deutsch lernen müssen und und und. Die traumatisierten syrischen Vertriebenen werden ja nie voll arbeiten können. Ja, und wann holen sie alle Oma und Opa nach. Ach ja, die seien ja tot, wird beteuert – nicht das wir noch mehr überaltern. Ja, lauter Notwendigkeiten sind notwendig, Konflikte vorprogrammiert. Ja, und dann noch eine wichtige Meldung, Heidi Klum hat abgenommen. Wenn ihr mich fragt: War NICHT nötig.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
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