Ihr habt Zeilen, Wortspiele, verwaiste Bilder oder Metaphernrudel, die euch eingefallen sind, aber zu denen kein Text entsteht? Dann gebt sie hier als zündelnde Phrasen frei, auf das ein anderer mit ihnen mehr Glück habe als ihr.
Texte, die zu den Zündelphrasen entstehen, können hier kommentarlos eingestellt werden oder auch gern als eigenständiger Faden unter Lyrik und Prosa erstellt werden.
Den Zeitpunkt, wann eine neue Phrase hier im Faden eingestellt werden kann, könnt ihr selbst bestimmen. Schaut einfach, ob die zuletzt eingestellte Phrase gerade heiß umdichtet wird oder schon einige Tage brach liegt und entscheidet nach Gefühl.
Zündelphrasen
Bist du mir ferne, naht mir dieses Dunkel, das wir hatten, noch drohender. In meiner Weite begriff ich zunächst nicht, dass du mich schon erschüttertest, als es dir selbst noch nicht bewusst war. So fanden wir uns jäh inmitten einer Nähe, die wir nicht fassen konnten, weil es nicht s zu fassen gab; weil unsere Nähe bedeutet, dass wir einander weit sind.
wenn ich in all der weite suchen muss, wo die liebe, die ich liebe, ihren platz findet, wo sie sich fesseln lässt - ja, du hast schon richtig verstanden - dann ist unsere spezielle nähe schon perdue. deine liebe - schenk sie lieber meinen piranhas, du weißt schon, die, die dich (leider) nicht beißen.
Wir lassen Zwischenräume in unserem Zusammensein. Wir weiten einander ... die Blicke, das Denken, die Worte, das Sein. Wir suchten stets das Ferne, bis wir das Nächste in uns fanden; dass wir nämlich so weit und breit sind; dass wir einander nämlich unfassbar lassen, und uns daran lieben, und darin ...
Deine Tage färben sich in Moll ... immer; deswegen nenne ich dich ja Blaukelchen; denn singst du, dann singst du tränenfarben; denn schreibst du, dann schreibst du herbstlaubtönend... jedes Wort ein Tropfen tristtrüben Regens. Du weißt um die schwarze Sonne Schwermut; du weißt um den Blues unserer Augenblicke - obwohl nur meine Augen wahrlich blau sind, und deine ... ja, deine ... sind succinitisch; sie dunkelleuchten ebenso wie meine düsterstrahlen. So sind wir Genies - und melancholisch. Sonst haben wir keinen Sinn.
wenn der blues beißt
beißt er in die augen
blauäugig blicken wir in die welt
ein wenig tränenverschleiert
mollgetönt
und doch dröhnend
der blues bleibt
soweit ich sehen kann
soweit ich tanzen kann
beißt er in die augen
blauäugig blicken wir in die welt
ein wenig tränenverschleiert
mollgetönt
und doch dröhnend
der blues bleibt
soweit ich sehen kann
soweit ich tanzen kann
ich werde ihn nie verstehen. diesen bissigen blues. seine launenhaftigkeit. seine unberechenbarkeit. gerade noch singe ich von wundern und tanze samba. und zack. schlägt er zu. hebt mich von der tanzfläche und setzt mich ins dunkle. einfach so. wie eine puppe an seinen fäden. ich kann ihn nicht greifen. und bin müde. zu müde, um ihn begreifen zu wollen. er hat mir jahre meines lebens gestohlen. häppchenweise. mal stunden, mal tage und monate.
wie kann es sein, dass ich fröhlich bin und im nächsten augenblick im schwarz vor mich hin sterbe?
wie kann es sein, dass ich fröhlich bin und im nächsten augenblick im schwarz vor mich hin sterbe?
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