heute lächeln mich
die frauen an
es nieselt
auf meinem weg
zum aldi
ich esse im gehen
ein rosinenbrötchen
das ich vorhin
bei rewe kaufte
ich bleibe kurz stehen
um ein lächeln zu empfangen
es war nicht schön bei aldi
ich fand nicht alles
was ich suchte
nahm versehentlich
den wagen eines anderen kunden
musste lange stehen
zum ersten mal eigentlich dort
dann erinnerte ich mich
an mein vorhaben
ein gedicht über lächelnde frauen zu schreiben
ich wollte sagen
so könnte ich ewig gehen
unter dem feinen regen
rosinenbrötchen kauend
impromptu
Hola Carlos,
ein paar Anmerkungen:
für mich ist das Kurzprosa und ich würde es deshalb auch so setzen und zudem einheitlich Klein- und Großschreibung wählen. Das ist teilweise gemischt.
Reizvoller fände ich es, nach "ein Gedicht über die lächelnden (hier fehlt ein "n") Frauen zu schreiben" zu enden. Die letzten vier Zeilen wirken auf mich ein wenig angehängt. Also so:
Heute lächeln mich die Frauen an. Es nieselt auf meinem Weg zum Aldi. Ich esse im Gehen ein Rosinenbrötchen, das ich vorhin bei Rewe gekauft hatte (statt 'kaufte'). Ich bleibe kurz stehen, um ein Lächeln entgegenzunehmen (für "entgegenzunehmen" anderes Wort finden, ist zu 'technisch'). Es war nicht schön bei Aldi. Ich fand nicht alles, was ich suchte, nahm versehentlich den Wagen eines anderen Kunden mit, musste lange stehen, eigentlich zum ersten Mal dort. (etwas umgestellt)
Dann erinnerte ich mich an mein Vorhaben, ein Gedicht über die lächelnden Frauen zu schreiben.
Aber bitte nicht gleich ändern. Vielleicht denken da andere völlig anders als ich. ,-)
Saluditos
Gabriella
ein paar Anmerkungen:
für mich ist das Kurzprosa und ich würde es deshalb auch so setzen und zudem einheitlich Klein- und Großschreibung wählen. Das ist teilweise gemischt.
Reizvoller fände ich es, nach "ein Gedicht über die lächelnden (hier fehlt ein "n") Frauen zu schreiben" zu enden. Die letzten vier Zeilen wirken auf mich ein wenig angehängt. Also so:
Heute lächeln mich die Frauen an. Es nieselt auf meinem Weg zum Aldi. Ich esse im Gehen ein Rosinenbrötchen, das ich vorhin bei Rewe gekauft hatte (statt 'kaufte'). Ich bleibe kurz stehen, um ein Lächeln entgegenzunehmen (für "entgegenzunehmen" anderes Wort finden, ist zu 'technisch'). Es war nicht schön bei Aldi. Ich fand nicht alles, was ich suchte, nahm versehentlich den Wagen eines anderen Kunden mit, musste lange stehen, eigentlich zum ersten Mal dort. (etwas umgestellt)
Dann erinnerte ich mich an mein Vorhaben, ein Gedicht über die lächelnden Frauen zu schreiben.
Aber bitte nicht gleich ändern. Vielleicht denken da andere völlig anders als ich. ,-)
Saluditos
Gabriella
sehr sehr schöne fließende alltagslyrik (und so in gedichtform würde /ich/ es auch durchaus stehen lassen - vor allem nimmt das ja einen schönen bezug zu der zeile mit den gedichten über die lächelnden frauen :))
den titel dazu finde ich besonders schön ... und auch auf die letzten zeilen würde ich nicht verzichten wollen
wo ich gabi recht gebe ist, dass dieses "entgegenzunehmen" mir auch zu "technisch" klingt - wie wäre es mit "empfangen" zum beispiel?
und hier:
würde ich wohl das "die" streichen. (oder aber dem "lächelndeN" ein -n anhängen.)
und noch eine winzigkeit - "Weg" in der vierten Zeile müsste noch groß geschrieben werden.
liebe grüße
birke
ps - der aldi-gründer karl albrecht ist übrigens letzte woche gestorben
den titel dazu finde ich besonders schön ... und auch auf die letzten zeilen würde ich nicht verzichten wollen
wo ich gabi recht gebe ist, dass dieses "entgegenzunehmen" mir auch zu "technisch" klingt - wie wäre es mit "empfangen" zum beispiel?
und hier:
ein Gedicht überdielächelnde Frauen zu schreiben
würde ich wohl das "die" streichen. (oder aber dem "lächelndeN" ein -n anhängen.)
und noch eine winzigkeit - "Weg" in der vierten Zeile müsste noch groß geschrieben werden.
liebe grüße
birke
ps - der aldi-gründer karl albrecht ist übrigens letzte woche gestorben
"With a little help of my friends ..."
Ja, nur so komme ich vorwärts, liebe Gabriella, liebe Birke!
Das spontane Lächeln einer Frau wirkt Wunder bei mir, es versöhnt mich sofort mit dem Leben. So fühlte ich mich heute Morgen, als in kurzen Abständen zwei fremde Frauen mich anlächelten. Da denke ich, heute muss ich besonders gut aussehen ... Es tut einfach gut. Leider hat mich kurz danach die Wirklichkeit eingeholt.
Vielen Dank für eure prompten Rückmeldungen, ich war absolut nicht sicher, ob das, was ich geschrieben, irgendeinen Wert hatte.
Bis bald, hoffe ich
Carlos
Ja, nur so komme ich vorwärts, liebe Gabriella, liebe Birke!
Das spontane Lächeln einer Frau wirkt Wunder bei mir, es versöhnt mich sofort mit dem Leben. So fühlte ich mich heute Morgen, als in kurzen Abständen zwei fremde Frauen mich anlächelten. Da denke ich, heute muss ich besonders gut aussehen ... Es tut einfach gut. Leider hat mich kurz danach die Wirklichkeit eingeholt.
Vielen Dank für eure prompten Rückmeldungen, ich war absolut nicht sicher, ob das, was ich geschrieben, irgendeinen Wert hatte.
Bis bald, hoffe ich
Carlos
lieber klimperer, mir gefällt das (besonders das ende, finde da nichts 'angehängt', genau das ist es ja.) - ich schließe mich birkes einleitenden worten an.Klimperer hat geschrieben:Heute lächeln mich
die Frauen an
es nieselt
auf meinem weg
zum Aldi
ich esse im Gehen
ein Rosinenbrötchen
das ich vorhin
bei Rewe kaufte
ich bleibe kurz stehen
um ein Lächeln zu empfangen
es war nicht schön bei Aldi
ich fand nicht alles
was ich suchte
nahm versehentlich
den Wagen eines anderen Kunden mit
musste lange stehen
zum ersten Mal eigentlich dort
dann erinnerte ich mich
an mein Vorhaben
ein Gedicht über lächelnde Frauen zu schreiben
ich wollte sagen
so könnte ich ewig gehen
unter dem feinen Regen
Rosinenbrötchen kauend ...
kleinigkeit: streichen würde ich "mit" und "..."
letzteres unbedingt; aber darüber könnten wir vielleicht mal getrennt diskutieren - ich weiß dass du 'pünktchen pünktchen pünktchen' gerne verwendest, finds jedoch ganz 'furchtbar' .-), wie eine bevormundung/einen 'zaunpfahl' für den leser - m.e. störend, ganz unnötig. ( -- habe die pünktchen sogar mal in einem text ('das huhn') persifliert, wurde aber kaum so verstanden .-)
schöner, scheinbar 'unästhetisierter' text - auch wie ein präludium zum ende, dem gut vorbereiteten, einfachen, metaphernfreien und schnörkellosen 'eigentlichen' gedicht.
danke und liebe grüße.
Lieber Carlos,
ich hab die ganze Diskussion verpasst und nur das bisherige Endresultat gelesen, daher kann ich auch nur dazu einen Kommentar abgeben.
Kurz gesagt: ich finde dein Gedicht toll. Für mich ist das eine ganz feine, leichte Momentaufnahme, ein kurzer Blick in die Gedanken eines vorbeigehenden Menschen während man vielleicht selbst gerade auf dem Weg zum Aldi ist. Es wirkt auf mich so zufrieden, ganz bescheiden, und das ist erfrischend. So erfrischend wie der Nieselregen in deinem Gedicht klingt.
Ich habe es jetzt schon mehrmals gelesen und werde sicher noch ein paar mal wiederkommen.
Liebe (regenlose) Grüße,
Ellie
ich hab die ganze Diskussion verpasst und nur das bisherige Endresultat gelesen, daher kann ich auch nur dazu einen Kommentar abgeben.
Kurz gesagt: ich finde dein Gedicht toll. Für mich ist das eine ganz feine, leichte Momentaufnahme, ein kurzer Blick in die Gedanken eines vorbeigehenden Menschen während man vielleicht selbst gerade auf dem Weg zum Aldi ist. Es wirkt auf mich so zufrieden, ganz bescheiden, und das ist erfrischend. So erfrischend wie der Nieselregen in deinem Gedicht klingt.
Ich habe es jetzt schon mehrmals gelesen und werde sicher noch ein paar mal wiederkommen.
Liebe (regenlose) Grüße,
Ellie
Lyrillies hat geschrieben:Für mich ist das eine ganz feine, leichte Momentaufnahme, ein kurzer Blick in die Gedanken eines vorbeigehenden Menschen während man vielleicht selbst gerade auf dem Weg zum Aldi ist. Es wirkt auf mich so zufrieden, ganz bescheiden, und das ist erfrischend. So erfrischend wie der Nieselregen in deinem Gedicht klingt.
Ja, das finde ich sehr treffend, was du schreibst, Ellie.
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