Netze der Nacht
Dämmerung,
der späte Tag steigt in die Höfe,
die Nacht streunt durch die Straßen,
sie klopft an die Häusertore. Die Stadt lauscht
aufs alte Gestöhn der Mauern, aufs
Schweigen, das die Seelen schwärzt.
Sie atmet die schweren Gerüche.
Der Himmel umarmt schon die Sterne,
er folgt den Spuren des Monds.
Und über Dächern sanft der Flügelschlag
eines verliebten Taubers.
Du zähl die Stunden der Nacht,
wäg nicht die Tage und Jahre, die dir noch gegeben,
du kennst sie nicht.
Netze der Nacht
... sollten es ein Forum Kalenderblatt - Poesie geben? Metaphern-Geschwummere (nicht nur 'Gestöhn', nein 'altes Gestöhn'), Anthropologisierungen, der Tag steigt, die Nacht streunt und klopft, das Schweigen schwärzt, der Himmel umarmt, adjektivische Ausschmückungen und am Ende die blanke Poetiker-Weisheit a la Gryphius. Sancta Simplizitas. Ein Fall fürs Lehrbuch der schlechten Volkslyrik ('das verspielte Papier').
Lieber Räuber Kneißl,
der Text gefällt dir also nicht, nicht dein Geschmack. Okay, einverstanden. Deine Gedichte sind auch nicht mein Geschmack. Aber warum so hartes Zuschlagen: Sancta Simplicitas, Fall fürs Lehrbuch der schlechten Volkslyrik, Kalenderblattpoesie - was soll das? Das ist nach meinem Verständnis kein Arbeiten am Text. Was ich vermisse, sind die Begründungen für deine Behauptungen. Mal ehrlich: Deine Kritik trifft zwar als Kritik an einem Zeitungsartikel voll zu, der ja nüchtern, sachlich und objektiv sein sollte, nicht aber auf ein Gedicht. Ich will dir hier keinen Vortrag über die Sprache der Lyrik halten, aber ich bin schon der Ansicht, ehe man sich äußert, sollte man sich doch ein wenig informiert haben. Falls man ernst genommen werden will.
Lieben Gruß, Rita
der Text gefällt dir also nicht, nicht dein Geschmack. Okay, einverstanden. Deine Gedichte sind auch nicht mein Geschmack. Aber warum so hartes Zuschlagen: Sancta Simplicitas, Fall fürs Lehrbuch der schlechten Volkslyrik, Kalenderblattpoesie - was soll das? Das ist nach meinem Verständnis kein Arbeiten am Text. Was ich vermisse, sind die Begründungen für deine Behauptungen. Mal ehrlich: Deine Kritik trifft zwar als Kritik an einem Zeitungsartikel voll zu, der ja nüchtern, sachlich und objektiv sein sollte, nicht aber auf ein Gedicht. Ich will dir hier keinen Vortrag über die Sprache der Lyrik halten, aber ich bin schon der Ansicht, ehe man sich äußert, sollte man sich doch ein wenig informiert haben. Falls man ernst genommen werden will.
Lieben Gruß, Rita
Warum so hart? Weil ich mir mit dem Salon ein Umfeld gewählt habe, in dem meine eigenen Texte stehen; es muss mir nicht alles gefallen, was hier eingestellt ist, aber zum Gesamt-Geschehen stehe ich. Wenn sich das ganze in Richtung Trivial-Lyrik von anno dunnemals entwickelt habe ich die Alternativen, gegenzusteuern oder mich zurückzuziehen.
Was ernstnehmen angeht - immerhin habe ich geschrieben, habe - zugegeben sehr knapp - vier Argumente genannt und jeweils Beispiele/Belegstellen genannt. Der Rest ist dir überlassen
Schöne Grüße
Räuber
Was ernstnehmen angeht - immerhin habe ich geschrieben, habe - zugegeben sehr knapp - vier Argumente genannt und jeweils Beispiele/Belegstellen genannt. Der Rest ist dir überlassen
Schöne Grüße
Räuber
Liebe Amanita,
ach nee, wer hat dir denn das geschrieben, ich meine das mit der Hausfrauenlyrik? Probier es doch mal mit der Räuber-Kneißl-Lyrik, sicher empfehlenswert, wenn du auf Beifall aus sein solltest. Ganz ernsthaft: Wäre schade, wenn du gehen würdest. In allen Foren nämlich lauter verkannte Genies mit dem Drang zum Höheren. Bleib mal, wie du bist, und versuche nicht, Kunst zu machen. Das geht hundertprozentig schief.
Lieben Gruß, Rita
ach nee, wer hat dir denn das geschrieben, ich meine das mit der Hausfrauenlyrik? Probier es doch mal mit der Räuber-Kneißl-Lyrik, sicher empfehlenswert, wenn du auf Beifall aus sein solltest. Ganz ernsthaft: Wäre schade, wenn du gehen würdest. In allen Foren nämlich lauter verkannte Genies mit dem Drang zum Höheren. Bleib mal, wie du bist, und versuche nicht, Kunst zu machen. Das geht hundertprozentig schief.
Lieben Gruß, Rita
Ich bin froh um jeden, der sich nicht (frustriert, aus welchem Grund auch immer) zurückzieht, sondern sich einbringt, seine Sichtweise vertritt und auch Kritik an den Texten/ Werken äußert.
Räubers Kritik hier war sicher hart, auch nicht "nett" verpackt, aber nicht am Text vorbei, oder persönlich werdend. Ich kann sie gut nachvollziehen und denke, dass man sich mit den Kritikpunkten auseinandersetzen kann/könnte.
Rita du hast es selbst schon in anderen Fäden geschrieben. "Wir sind doch hier nicht im Kindergarten." Deine Antworten und Reaktionen sind für mich, nicht nur in diesem Faden, oft schwierig und gehen am Text, der Textarbeit und der Kritik, an einer inhaltlichen Diskussion und einem interessierten Austausch zwischen unterschiedlichen Sichtweisen vorbei und das macht mir leider meist wenig Lust auf eine Auseinandersetzung.
Räubers Kritik hier war sicher hart, auch nicht "nett" verpackt, aber nicht am Text vorbei, oder persönlich werdend. Ich kann sie gut nachvollziehen und denke, dass man sich mit den Kritikpunkten auseinandersetzen kann/könnte.
Rita du hast es selbst schon in anderen Fäden geschrieben. "Wir sind doch hier nicht im Kindergarten." Deine Antworten und Reaktionen sind für mich, nicht nur in diesem Faden, oft schwierig und gehen am Text, der Textarbeit und der Kritik, an einer inhaltlichen Diskussion und einem interessierten Austausch zwischen unterschiedlichen Sichtweisen vorbei und das macht mir leider meist wenig Lust auf eine Auseinandersetzung.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
die misere ist doch, dass wir alle überzeugt sein wollen, von dem, was wir schreiben und doch auch unser größter kritiker sind (meistens jedenfalls). wir sind unsicher, obwohl wir glauben, ja vielleicht im innersten genau wissen um den text. um seine stärken. aber ebenso auh um seine schwächen.
es kommt nie gut, wenn jemand in diese unsicherheit reinbimmst und - bei aller am-text-bleibenden-kritik - nicht nur text, sondern zwangsläufig auch die kreative seite eines menschen beschädigt.
jaja......ich hörs schon......das muss man aushalten, wegstecken und....man ist ja schließlich hier um zu lernen und zu reflektieren.......-dennoch entsteht ein schaden. würde ich, räuber, einen deiner texte derart angreifen....du würdest dir nix anmerken lassen. schließlich steht man ja über den dingen. dennoch: es kratzt dich und beißt dich und es rumort und arbeitet. in den seltenen fällen werden solche angriffe gleich umgemünzt in kreative weiterentwicklung. soetwas muss sich setzen, das will verdaut sein. unterm strich wird etwas hängen bleiben. der versuch, daraus zu lernen. in textlicher hinsicht wird man die kritik in unterschiedlicher schrittfolge beherzigen. aber man lernt auch vorsicht. weniger wagen. blos nicht zuviel angriffsfläche bieten. nicht wieder in solch eine ecke geraten.
ich glaube, bei etwas unemotionalerer kommentiererei würde der zweite, eher negativ einzuschätzende aspekt negiert.
ich predige immer vom kultivierten kommentieren. und ich weiß, dass diese predigt zwischen den coolen schreiberbergen verhallt. (obwohl JEDER in die richtung empfindet. da bin ich sicher. mal mehr, mal weniger)
vielleicht kann der grundsatz eine leitlinie sein:
es nutzt nichts, wenn wir mit einander sprechen, wenn wir nicht wenigstens versuchen, verstehen zu wollen.
beste grüße: niko
PS: den text kann ich aus zeitgründen jetzt nicht auch noch kommentieren. aber ich verspreche hoch und heilig, rita, dass ich das diese woche noch tun werde!
es kommt nie gut, wenn jemand in diese unsicherheit reinbimmst und - bei aller am-text-bleibenden-kritik - nicht nur text, sondern zwangsläufig auch die kreative seite eines menschen beschädigt.
jaja......ich hörs schon......das muss man aushalten, wegstecken und....man ist ja schließlich hier um zu lernen und zu reflektieren.......-dennoch entsteht ein schaden. würde ich, räuber, einen deiner texte derart angreifen....du würdest dir nix anmerken lassen. schließlich steht man ja über den dingen. dennoch: es kratzt dich und beißt dich und es rumort und arbeitet. in den seltenen fällen werden solche angriffe gleich umgemünzt in kreative weiterentwicklung. soetwas muss sich setzen, das will verdaut sein. unterm strich wird etwas hängen bleiben. der versuch, daraus zu lernen. in textlicher hinsicht wird man die kritik in unterschiedlicher schrittfolge beherzigen. aber man lernt auch vorsicht. weniger wagen. blos nicht zuviel angriffsfläche bieten. nicht wieder in solch eine ecke geraten.
ich glaube, bei etwas unemotionalerer kommentiererei würde der zweite, eher negativ einzuschätzende aspekt negiert.
ich predige immer vom kultivierten kommentieren. und ich weiß, dass diese predigt zwischen den coolen schreiberbergen verhallt. (obwohl JEDER in die richtung empfindet. da bin ich sicher. mal mehr, mal weniger)
vielleicht kann der grundsatz eine leitlinie sein:
es nutzt nichts, wenn wir mit einander sprechen, wenn wir nicht wenigstens versuchen, verstehen zu wollen.
beste grüße: niko
PS: den text kann ich aus zeitgründen jetzt nicht auch noch kommentieren. aber ich verspreche hoch und heilig, rita, dass ich das diese woche noch tun werde!
Liebe Flora,
was Räuber Kneißl kommentiert hat, darfst du getrost als Retourkutsche ansehen. Nein, seine Vokabeln waren sehr wohl persönlich gemeint, nur scheinbar waren sie textbezogen, ich bin nicht unerfahren genug, um ihm die Textbezogenheit abnehmen zu können. In einem Textkommentar haben solcherart Begriffe nichts zu suchen. Oder würdest du das als sachliche Einschätzung eines Textes bezeichnen, wenn man einen deiner Texte mit dieser Art Vokabeln belegt, wie er sie benutzt hat?
Ich schreibe schon so einige Jahre Gedichte, meine persönliche Handschrift hat sich herausgebildet, und wem sie nicht gefällt, der muss meine Texte weder lesen noch kommentieren. So und nicht anders sehe ich das. Das einzige, was mich hier interessiert, sind Texte, und sonst nichts, mir liegt nicht das Geringste an irgendeiner Art Polemik. Und wer nicht will, dass ich seine Texte kommentiere, der soll es mir per PN schreiben, ich werde das respektieren. Wollen wir so verbleiben?
Mit liebem Gruß, Rita
was Räuber Kneißl kommentiert hat, darfst du getrost als Retourkutsche ansehen. Nein, seine Vokabeln waren sehr wohl persönlich gemeint, nur scheinbar waren sie textbezogen, ich bin nicht unerfahren genug, um ihm die Textbezogenheit abnehmen zu können. In einem Textkommentar haben solcherart Begriffe nichts zu suchen. Oder würdest du das als sachliche Einschätzung eines Textes bezeichnen, wenn man einen deiner Texte mit dieser Art Vokabeln belegt, wie er sie benutzt hat?
Ich schreibe schon so einige Jahre Gedichte, meine persönliche Handschrift hat sich herausgebildet, und wem sie nicht gefällt, der muss meine Texte weder lesen noch kommentieren. So und nicht anders sehe ich das. Das einzige, was mich hier interessiert, sind Texte, und sonst nichts, mir liegt nicht das Geringste an irgendeiner Art Polemik. Und wer nicht will, dass ich seine Texte kommentiere, der soll es mir per PN schreiben, ich werde das respektieren. Wollen wir so verbleiben?
Mit liebem Gruß, Rita
Hallo Rita,
Retourkutsche auf was? Ich bin mir nicht bewußt, dass du etwas für mich Unangenehmes (abgesehen vom heutigen Spott) vorher zu meinen Texten gesagt hättest (habe jetzt aber nicht nachgeschaut).
Was Dinge wie 'Sancta Simplicitas' angeht, dafür entschuldige ich mich, war sicherlich mehr einem gewissen Ärger geschuldet, als deinem Text - ob jetzt hinterfragendes Anmerken/Reflektieren die Diskussion in bessere Wege geleitet hätte wird sich hier nicht mehr klären lassen.
Die Aussage 'wem meine Handschrift nicht gefällt, der muss meine Texte weder lesen noch kommentieren' kannst du als Wunsch ja formulieren, ich nehme mir trotzdem die Freiheit, nach eigener Lust und Laune zu sagen, wenn mir ein Text gefällt oder nicht gefällt, auch wenn er von dir ist.
nu, Niko, ob jetzt Unsicherheit Ritas Problem ist, das scheint mir nach obigem Faden eine gewagte These ... Wenn mein Verstehen des Textes nicht ausreichte (wie z.B. neulich bei den von mir übersehenen Konnotationen von 'gefallen') bin ich interessiert, näheres zu hören ...
Retourkutsche auf was? Ich bin mir nicht bewußt, dass du etwas für mich Unangenehmes (abgesehen vom heutigen Spott) vorher zu meinen Texten gesagt hättest (habe jetzt aber nicht nachgeschaut).
Was Dinge wie 'Sancta Simplicitas' angeht, dafür entschuldige ich mich, war sicherlich mehr einem gewissen Ärger geschuldet, als deinem Text - ob jetzt hinterfragendes Anmerken/Reflektieren die Diskussion in bessere Wege geleitet hätte wird sich hier nicht mehr klären lassen.
Die Aussage 'wem meine Handschrift nicht gefällt, der muss meine Texte weder lesen noch kommentieren' kannst du als Wunsch ja formulieren, ich nehme mir trotzdem die Freiheit, nach eigener Lust und Laune zu sagen, wenn mir ein Text gefällt oder nicht gefällt, auch wenn er von dir ist.
nu, Niko, ob jetzt Unsicherheit Ritas Problem ist, das scheint mir nach obigem Faden eine gewagte These ... Wenn mein Verstehen des Textes nicht ausreichte (wie z.B. neulich bei den von mir übersehenen Konnotationen von 'gefallen') bin ich interessiert, näheres zu hören ...
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