Oktober

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Rita

Beitragvon Rita » 28.10.2014, 07:00

Oktober

Ein Hohlweg.
Überm Baumdunkel
blaues Flüstern des Himmels.

Abschied in mir.
Benommen streif ich
durch brennendgelbes Ahornlaub.
Fern, über den Wiesen, seltsam kläglich
der Ruf eines Mäusebussards.

Rita

Beitragvon Rita » 28.10.2014, 18:20

Ach, Carl, das ist eine mögliche Variante. Aber nicht mein Stil. Pjotr stört sich ja anscheinend an dem Wort seltsam, vielleicht scheint es ihm zuwenig aussagekräftig? Natürlich hast du mit dem LI recht. Ein Gedicht ist immer ein sehr persönliches Gespräch des Autors mit sich selbst, egal, worüber er schreibt. Ist ja keine offizielle Verlautbarung.

Gruß, Rita

Rita

Beitragvon Rita » 28.10.2014, 18:22

Amanita, wenn du Lust hast und es ein Erfolgserlebnis für dich sein könnte - ich habe nichts dagegen zu haben.

Gruß, Rita

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 28.10.2014, 18:25

Ja, sicher: Ein Erfolgserlebnis, Frau Lehrerin. Danke für die Hinführung.

Rita, mal eine Frage: Um was kämpfst Du hier eigentlich?

carl
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Beitragvon carl » 28.10.2014, 18:26

Na, du kannst es in deinem Stil sagen:

Fern, über die Wiesen, der Ruf
eines Mäusebussard, seltsam kläglich.

Das ist nur eine Umstellung... Das war der Punkt, auf den ich rauswollte :-)

LG, C

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nera
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Beitragvon nera » 28.10.2014, 18:29

das mit dem nicht aussteigen können, ist ein irrtum, pjotr. ich zb. mache schon mal mein rettungsboot klar.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 28.10.2014, 18:32

Ich hatte auf der vorigen Seite meinen vorigen Kommentar editiert. Ich fügte hinzu:

Das "seltsam kläglich" sagt mir so viel wie "irgendwie kläglich". Ich vermisse die Information darüber, wodurch sich "seltsam kläglich" von "unseltsam kläglich" unterscheidet. Daher bereichert mich dieses Füllwort "seltsam" nicht in diesem Text.

Wie wärs beispielsweise mit dieser Richtung? (Richtung.)

Fern, über den Wiesen, kläglich leise
der Ruf eines Mäusebussards.


Oder vielleicht möchten Sie auf das "seltsam" nicht verzichten weil es eine gewisse Gruselstimmung andeutet? Wenn ja, dann ließe sich das aber auch deutlicher bebildern.

Übrigens, hat das einen Grund, warum das ausgerechnet ein Mäusebussard ist? Wenn die Vogelart egal ist, finde ich die Idee von Carl S-klassenmäßig. Wenn nicht egal, würde ich den Mäusebussard am Ende so stehenlassen.



Verdammt, Nera hat das knallgelbe Gummiboot entdeckt.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 28.10.2014, 18:41

Ich weiß was! Ich weiß was! *schnips, schnips*

Es heißt DIE Mimikry!

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 28.10.2014, 18:47

Du meinst, der Mäusebussard ist in Wahrheit gar kein Mäusebussard? Er verrät sich durch einen seltsamen Laut?

pjesma

Beitragvon pjesma » 28.10.2014, 18:49

es war einmal in jettingen.
da saß er schwer in welken graß. kläglich, irgendwie.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 28.10.2014, 19:11

Rita hat geschrieben:nun bin ich nur noch gespannt, was unsere liebe Flora zu deinem Statement zu sagen hat.
Da du dich offensichtlich amüsierst und das alles nicht so ernst siehst und Niko sein Posting im versteckten Modus eingestellt hatte, werde ich dazu gar nichts sagen. Viel Spaß noch.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 28.10.2014, 19:18

Mir gefällt das "kläglich", auf der Metaebene ebenso wie in direkter Weise. Probleme habe ich mehr mit der farblichen Überbestimmung. Brennendgelb finde ich auch zu tell.
Aber insgesamt fängt mich die Oktober-Spazierstimmung.

Gruß
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

pjesma

Beitragvon pjesma » 28.10.2014, 19:26

ach der gedicht ist in ordnung, ein lyich dass nicht hätte denken können dass ihm der abschied dann doch so trifft, wo er sonst so stolz und stark wie ein bussard ist. aber die kommunikation mit der dichterin, lässt mich mich freuen dass zwischen geburt meines manches lieblingsdichters und meiner eigener, ein unüberbrückbarer abstand besteht, der uns nur durch die gedichte komunizieren lässt. so erübrigen sich unapetitliche menscheleien.


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