Seefeld

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
René

Beitragvon René » 15.03.2015, 10:22

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Zuletzt geändert von René am 16.03.2015, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.

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ZaunköniG
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Beitragvon ZaunköniG » 15.03.2015, 13:03

Hallo Rene,

eine bissige Gesellschaftskritik am Beispiel Seefeld.
Ich nehme an du meinst das Tiroler Seefeld?

In der ersten Strophe wundert mich, warum Gott sei Dank etwas fehlt.
Ich würde die vierte Zeile umformulieren:

dem fehlt ganz sicher noch im Schrank
ein teures Teil. Da: Gott sei Dank
. ein Pelzmantel.

In der dritten Strophe finde ich den Köter nicht ganz passend. Ich denke bei Köter an irgendeine Promenadenmischung, einen Streuner. - Vielleicht "Fiffi"
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck

Quoth
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Beitragvon Quoth » 15.03.2015, 14:54

Hallo René,
auf meinen Bekanntenkreis und Erfahrungshorizont trifft die Satire überhaupt nicht zu. Gerade die alten Damen haben längst geschnallt, dass Pelz mega-out ist und verstecken ihre Persianer, Nerze und Polarfüchse in den tiefsten Tiefen des Schrankes oder versetzen sie beim Pfandleiher (weil auch ihre Töchter, ganz zu schweigen von den Enkelinnen, sie nicht haben wollen), ziehen sie aber niemals mehr an. Der Text liegt für mich total daneben! Oder spiegelt Verhältnisse, wie sie vielleicht in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts mal waren!
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 15.03.2015, 15:52

Ich finde weniger, dass er total daneben ist, sondern eher, dass er nicht neu ist. Wie Quoth schon schreibt, gab es diese Trends in den vergangenen Jahrhunderten bereits und sie wurden auch literarisch verarbeitet. Leider kann ich spontan nicht sagen von wem. Aber der Text ist nicht nur nicht neu, sondern er beschreibt die aktuellen Verhältnisse nicht treffend. Quoth, das hast du vielleicht nicht mitbekommen: es gibt tatsächlich einen Trend zu Echtpelzkleidung und – -zubehör. Es ist daher auch wichtig, darüber zu schreiben, um Kritik zu üben an dieser Mode und den damit im Zusammenhang stehen Pelztierzuchtfarmen und ihren Haltungsbedingungen.

Deshalb lieber René fände ich es interessant, wenn du in deinem Text herausarbeitest, wieso dieser Trend wieder aufkommt, wer dahinter steckt, welche Mentalität von Gesellschaft oder welche Mentalität von Männern oder Frauen ihn wieder aufleben lassen. Gerade vor dem Hintergrund, dass dieses Phänomen, Echtpelz als Statussymbol und Prestigeobjekt zu tragen, doch lange passé gewesen ist. Das wäre superspannend und wichtig. Sonst ist der Text, dessen Intention ich relevant finde, nur eine olle Kamelle. Es stimmt was Quoth schreibt, lange Zeit gab es keine Pelzmode mehr, weder, Oma noch Opa, Kinder und Kindeskinder wollten mit dieser Form der Tierquälerei etwas zu tun haben. Wieso ist dieser verabscheuungswürdige Trend wieder da?

Liebe Grüße
DeDe

René

Beitragvon René » 15.03.2015, 15:58

Hallo ZaunköniG,

bezüglich des Ortes hast Du voll ins Schwarze getroffen.
Warum Gott sei Dank etwas fehlt, bezieht sich auf das Geld verprassen. Ok, ich kann es so, wie von Dir vorgeschlagen, gerne ändern, wenn`s verständlicher wirkt.
Im Wort "Köter" steckt für mich mehr Hund drin als in Fiffi, Baby, Schätzchen... etc.

Jedenfalls, vielen Dank für Dein Feedback, habe mich darüber gefreut! :-)

Gruß
René

René

Beitragvon René » 15.03.2015, 16:08

Quoth hat geschrieben: Der Text liegt für mich total daneben! Oder spiegelt Verhältnisse, wie sie vielleicht in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts mal waren!

Hallo Quoth,

in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderst war ich weit davon entfernt das Licht der Welt zu erblicken.
Es ist ja erfreulich, ja sogar sehr erfreulich, daß Dir so viele Omas bekannt sind, die sich leichten Herzens von ihrem (geliebten?) Pelzmantel getrennt haben. Doch leider scheint dieser Trend sich nicht überall durchgsetzt zu haben, da ich es in meinem Skiurlaub immer wieder erlebe, daß ältere Damen immer noch stolz damit herumpromenieren.

Gruß
René

René

Beitragvon René » 15.03.2015, 16:59

Hetti hat geschrieben:Deshalb lieber René fände ich es interessant, wenn du in deinem Text herausarbeitest, wieso dieser Trend wieder aufkommt, wer dahinter steckt, welche Mentalität von Gesellschaft oder welche Mentalität von Männern oder Frauen ihn wieder aufleben lassen. Gerade vor dem Hintergrund, dass dieses Phänomen, Echtpelz als Statussymbol und Prestigeobjekt zu tragen, doch lange passé gewesen ist. Das wäre superspannend und wichtig. Sonst ist der Text, dessen Intention ich relevant finde, nur eine olle Kamelle. Es stimmt was Quoth schreibt, lange Zeit gab es keine Pelzmode mehr, weder, Oma noch Opa, Kinder und Kindeskinder wollten mit dieser Form der Tierquälerei etwas zu tun haben. Wieso ist dieser verabscheuungswürdige Trend wieder da?

Hallo DeDe,

wie ich schon schrieb, ist mir das Pelzmanteltragen extrem in Seefeld aufgefallen. Seit 12 Jahren fahren wir stets mit 9 -10 befreundeten Familien in der Silvesterwoche nach Tirol in eine Pension, die ca. 30 km von Seefeld entfernt liegt. Wenn sich die Skifahrerfraktion die Pisten in Seefeld aussucht, fahre ich gerne mit, obwohl ich selber nicht mehr Ski fahre. Dort vertreibe ich mir die Zeit mit Schlittschuhlaufen, stapfe durch den Ort rauf und runter, oder genieße draußen die Sonne in einem schnuckeligen Café, oder beobachte amüsiert das Touristentreiben...
Gerade an sonnigen Wochenendtagen fielen mit die Pelzmantelträgerinnen auf!
Weder war es nur ein einziges Mal, noch war es einziger Ausnahmefall. Wie gesagt, die Damen waren wohl frisiert und ihr gesamtes Erscheinungsbild kann man ruhig als sehr gepflegt bezeichnen. Jedenfalls fühlten sie sich weder fehl am Platze oder unwohl in dem Mantel, sondern schlenderten ganz gelassen umher, als sei es das Normalste der Welt, einen Pelzmantel zu tragen. Ob es sich nun um Einheimische oder Touristinnen handelte, kann ich nicht sagen, ich habe die Damen nicht angesprochen - einen Farbtopf nehme ich eher nicht mit in den Skiurlaub :icon_redface:
Auch den Taschenhund habe ich nicht erfunden. Abgesehen davon, daß mir auch jene armen Hunde auffielen, die am Kopf eine Spange mit glitzernden Swarovski trugen, so blieb mir der Kaffee erst richtig im Halse stecken, als ich neben einer Penzmanteldame einen Hund trippeln sah, der eine Art Stiefel aus Veloursleder trug. Das schlug nun dem Faß den Boden aus. Ob man dem Tier einen Gefallen tat, ihm solch komische Treter anzuziehen, obowohl es nicht sonderlich frostig war? Von einem Hundekenner wurde ich aufgeklärt, daß es wohl wegen des Streusalzes sei. Hm.
Wie auch immer, zurück aus dem Urlaub wollte ich diese Eindrücke festhalten, da sie mir schon länger quer liegen und so kam es im Januar zu dem bissigen Gedicht.

Gruß
René

René

Beitragvon René » 16.03.2015, 12:37

Hetti hat geschrieben:Deshalb lieber René fände ich es interessant, wenn du in deinem Text herausarbeitest, wieso dieser Trend wieder aufkommt,
[.....]
Wieso ist dieser verabscheuungswürdige Trend wieder da?

Hallo DeDe,

ich denke, die meisten Leser ahnten wohl, daß ich sicherlich nicht mit einer Zeitmaschine 65 Jahre zurückgeflogen bin, denn in den letzten Jahren konnte man mitverfolgen - nicht nur in den Medien - welche Trends in manchen österreichischen Skigebieten so aufkamen... Ich dachte es sei auch so verständlich, wie auch immer, ich habe nun den Text etwas erweitert.

DANKE an ALLE...
Sonnige Grüße - aus meiner Zeitmaschine :mrgreen:
René

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 28.03.2015, 09:22

Hallo René,
meine Zeitmaschine hatte einen üblen Defekt, deshalb ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich deinen Betrag schon vor 12 Tagen! gelesen habe.
Also gedacht hatte ich mir schon so etwas, aber es wird jetzt deutlich, dass du das gleiche meinst. Wahrscheinlich gibt es auch eine gewisse Ladehemmung, sich so deutlich und grob auszudrücken.
Liebe Grüße
DeDe


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