Nur drei Worte

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 14.11.2015, 11:38

NUR DREI WORTE (DEMO)
OscarTheFish(p@k)
(XRayFusion)

Als Hologramm
Verschwommen pur
So ungezügelt stur
Gleich einer Offenbarung
Ist dieser Tag gekommen
Hat all den Schwung genommen
In Lichtgeschwindigkeiten einst
Gesammelter Erfahrung ...

Es ist
Wie in unsren kühnsten Träumen
Die geschlagen locker weich
Sich materialisieren
In Urschleimschäumen
An diesem Punkt der Zeit.

Die roten Blitze
Erreichen uns nicht mehr
Relativ unscharf nur zu sehen
Auf Filmen leer
Wir sind zu schnell
Im Gehen und Schreiten voran!

Gegenseitig müssen wir
Uns nicht rechtfertigen
Und wehren
Sowie erklären
Unsere Leben
Unsere Existenzen (außerirdisch)
Unsere Sperenzchen (innerseelisch)
Unsere Wünsche und Ideen
Die noch ungeschehen
Warten auf das Starten
Zu gehen in Erfüllung
Zu hinterlassen tiefe Spuren
In allen Bereichen der Kulturen
Und den Torten des Wissens.

Wir sind:
Unser eignes Himmelszelt
Das Paradies
Der gesamte Kosmos
In unserer Welt!

Angenommen
Fühl ich mich von dir
Angekommen im Leben
Durch diese drei Worte
Ernstgemeint ...

Schatten schwinden
Wüsten gehen
Regenschauer laufen aus Augenseen
Gekapselt geronnen an Rinnen
Herunter den Rücken
So munter von Sinnen
Und kraftvoll
Genießerisch fließend
Um sie, die Tücken des Lebens
Aufrecht zu überstehen!

Ich glaube
An das innere und äußere Licht der Liebe
An die Hoffnung, daß ich dir genüge ...

Du bist nicht nur ein Täubchen
Du bist das Sahnehäubchen
Der süße Tüpfel auf dem "i"
Des Wortes Lie..........be...
...greifen muß ich das
Indem ich beiseite schieb und liegen laß
All die Nebensächlichkeiten
(wie Arbeitengehen und Geldverdienen)
Räume zu gewinnen weit
Für die Freiheit, der süßen
Dich zu genießen
In jeder Sekunde
In jeder Stunde
Die verstreicht so weich und leicht
Im Nebel, der um deinen Nabel schleicht ...
Der trotz Berührung nicht verschwindet
Wie in der Fabel
Zu unrecht beschrieben
Und verkündet.

Laß und bleiben einfach liegen
Bis zum Tag der Offenbarung
Der nun gekommen scheint zu sein.

So will ich fortan
Nur noch sein ganz dein!
Oder ist es nur ein Traum?
Drück mir die Daumen
Daß es mehr ist
Als nur Zeit und Raum ...

Oder zwick mich und versprich
Niemals zu vergessen ewiglich
Und zu verzeihen mir
Diese volle Wahrheit
Jetzt und hier:

Denn diese Zeilen
Was sie meinen unterm Strich
Heißt in drei Worte
Kurz gefaßt

Ich liebe dich!
Zuletzt geändert von OscarTheFish am 15.11.2015, 17:09, insgesamt 2-mal geändert.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
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pjesma

Beitragvon pjesma » 14.11.2015, 20:06

wie kann ein abdomen akut sein? ich mag mein abdomen lieber chronisch...so 70-80 jahre chronisch ;-)

OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 15.11.2015, 05:18

Das "Akute Abdomen" ist in der Medizin ein zentraler Begriff für plötzlich aufgetretene, heftige abdominelle Beschwerden, deren Ursache noch nicht geklärt sind. Ich habe mir die künstlerische Freiheit genommen, dies auf eine sentimentale Ebene auszuweiten. Bei einer Ausdehnung einer solchen Episode auf ca. 3-6 Monate wird die Angelegenheit natürlich chronisch. Auch auf sentimentaler Ebene sollte das Leid in absehbarer Zeit heilend abgenommen haben.
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Niko

Beitragvon Niko » 15.11.2015, 09:57

Das ist, lieber Fisch, etwas ganz seltsames. Der Text ist eine Mixtur aus durchgeknallt, veraltet im Sprachgebrauch ( zb. 'ewiglich') dessen Einsatz ich nur bedingt verstehe, und aus wirklich schlechten reimen. Es sei denn, es sei ein versmaß, das sich meiner Kenntnis entzieht. Es hat sich erst im späteren Verlauf des Lesens für mich sich zu erkennen gegeben.
Mir ist es zu undurchsichtig und zu unruhig.

Beste grüße, niko

Nifl
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Beitragvon Nifl » 15.11.2015, 10:16

Hallo Oscar,
mir geht es ähnlich wie Niko. Der Text ist mir viel zu laut, zu gewollt und (wort-)gewaltsam für so eine leise, mystische Anwandelung wie der Liebe. Du stellst viele hochtrabende Behauptungen zusammen, als wolltest du vor Gericht die Liebe beweisen, dadurch bleibe ich als Leser aber außen vor und spüre nichts, es evoziert keine Gedankenräume, kein Wiedererkennen. Das ist schade, weil einige tolle neue kreative Bilder verarbeitet worden sind. Mein Rat wäre, lieber ein Detail zeigen, als "den gesamten Kosmos unserer Welt" verarbeiten zu wollen.

Willkommensgruß
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 15.11.2015, 15:49

Sofern es noch redlich ist, sich umgehend (nicht rechtfertigend) zurückzumelden, kann ich eines ergänzen:
Das Stück ist ein Kind der poppigen Patholyrik. Dass es technisch und inhaltlich polarisiert, beweist eine gewisse phänotypische Ehrlichkeit. Ich verbleibe mit Dank an die vertextlichten Gedankengänge.
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OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 15.11.2015, 17:12

Ich habe dies zum Anlass genommen, es etwas zu feilen. Zuerst war es die Abschrift aus der Kladde, wo es niedergekritzelt war. Nun habe ich es, angeregt durch die kritischen Anmerkungen des lesenden Publikums noch einmal etwas schleifend reifen lassen, aber im Charakter möchte ich es gern belassen (ob gut oder schlecht).
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Quoth
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Beitragvon Quoth » 12.12.2015, 17:58

Hallo OscarTheFish,
habe diesen Text jetzt gerade erst entdeckt und habe ihn mit merkwürdigem Vergnügen gelesen. Er ist von einer erfrischenden Gleichgültigkeit gegenüber allem "Kunstwollen", laviert munter zwischen Reimerei und freiem Vers, scheut sich, wie schon Niko bemerkte, nicht vor einem Wort wie "ewiglich", plumpst andererseits in banalste Umgangssprache ("Sahnehäubchen"), lässt weder Kosmos, noch Urschleim, noch Lichtgeschwindigkeit aus, beginnt in der Wir-Form und wechselt dann etwa auf der Hälfte abrupt ins Du und endet mit einer Formel, die vor lauter Abgenutztheit schon fast wieder kostbar ist: "Ich liebe dich". Ein Text, den man kaum verbessern kann, denn dafür müsste er sich an Regeln halten wollen, was er nicht tut. "Im Nebel, der um deinen Nabel schleicht", dann später noch die "Fabel" - ich könnte bestimmt ein halbes Dutzend "Stellen" anführen, an denen ich mit hilflosem Grinsen hängen bleibe. Du hast hier, lieber OscarTheFish, ein in diesem Forum für mich ganz neues Register gezogen!
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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noel
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Beitragvon noel » 13.12.2015, 00:03

!
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Niko

Beitragvon Niko » 13.12.2015, 08:59

Beim erneuten lesen fällt mir auf, Oscar, dass es eigentlich ganz gut in die zeitgeistentsprechenden Rubriken " poetry-slam" und "rap" passt.
Beste adventliche grüße - niko

Quoth
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Beitragvon Quoth » 03.02.2016, 18:19

"Per Asperger ad Astra!", las ich auf Deiner Internetseite. Ein mutiger, humorvoller, ein schillernder Wahlspruch! Könntest Du dem Forum nicht noch eine weitere Vertextlichung Deines neurologischen Altruismus widmen?????? Es würde sich freuen
Quoth
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OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 16.06.2023, 14:48

So ein wenig treibt mich die innere kreative Unruhe umher ... könnte sein, dass mal wieder etwas folgt!
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