herbstunsinn

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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nera
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Beitragvon nera » 30.09.2014, 01:39

ach es herbstet allerorten
und scheint dann auch noch die sonne
greift der mensch schon voller wonne
zu dem stift und zu papier
und beschreibt mit schönen worten
übergroße herbstpläsier

vogelschwärme blätterrauschen
tauverwob´ne spinnennetze
füllen bald schon alle sätze
stille einkehr letzte rosen
letzten bienen darf man lauschen
zwischen laub und zarten moosen

fließen bunte wortgebinde
füllen herz und leserseiten
wo sie abschiedsschmerz bereiten
einkehr auskehr
und beschreiben noch geschwinde
auch den apfelweinverzehr

so schön schwer wirds da der seele
und dem kopf am frühen tage
singts mit altbekannter klage:
kann man nicht das blätterrauschen
schnell, eh ich noch ganz verzage
gegen winterruhe tauschen

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 30.09.2014, 09:20

Ein gelungenes Herbstgedicht, würde ich sagen.

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nera
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Beitragvon nera » 30.09.2014, 15:11

aber jetzt beim lesen holperts noch....und eigentlich wollte ich noch zauberpilze reinpacken....
danke carlos:)

Rita

Beitragvon Rita » 04.10.2014, 09:07

Liebe Nera,

verstehe ich ganz gut - aber die Jahreszeiten sind die typischen Anlässe für unsere Poeten, sich mal wieder richtig ins Zeug zu legen. Warum auch nicht? Eine Begründung dagegen gibst du nicht. Dein LI glaubt wahrscheinlich, es würde nie ein Herbstgedicht schreiben, es macht sich lustig über Leute, die mit feinem Gefühl dem Jahreslauf auch poetisch folgen. Dass du versucht hast, alles mögliche ins Gedicht hineinzupacken, macht aber die Sache nicht besser.
Das ist es, was ich aus deinem Gedicht herauslese.

Handwerklich lässt dein Text so manches zu wünschen übrig. In ihm geht es bunt durcheinander - mal Jamben, mal Trochäen, mal Daktylen (hast du ja selbst schon festgestellt, dass es holpert), zudem ein leicht verwirrtes Reimschema. Aber ein Reimgedicht ist nun mal kein Gedicht in freien Rhythmen, sondern verlangt vom Autor die Festlegung auf einen einzigen Rhythmus. Es reicht auch nicht, wenn es sich hinten reimt. Zumindest bemerke ich, dass du etwas versuchst, was über dein handwerklich-lyrisches Vermögen geht.

Lieben Gruß, Rita

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nera
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Beitragvon nera » 05.10.2014, 13:13

lach!

pjesma

Beitragvon pjesma » 09.10.2014, 10:09

liebe rita, man muss schon sehr seeeehr "oben" stehen, mindestens in eigenen augen, um sich so viel unterschätzende konotation in so kurzem antwort zu erlauben. höre dich mal: " typisch, unsere poeten, wahrscheinlich, versuchtest, macht die sache nicht besser, zu wünschen übrig lässt, verwirrt, es geht über dein vermögen"...hallo?
ich möchte dir mit deinem satz antworten "Es reicht auch nicht, wenn es sich hinten reimt." damit kann man auch in eigenem hofe arbeiten.
@nera -reim ist selten meine baustelle, aber der witz kam an ;-), lg

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nera
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Beitragvon nera » 09.10.2014, 23:08

:)

Niko

Beitragvon Niko » 09.10.2014, 23:17

hi nera,

mir gefällts, dein anti-herbst - gedicht
das reimschema besonders, da etwas ungewöhnlich. an den hopereien kann man ja arbeiten. und.......lass die pilze im wald.......es ist gut, wie es ist :-)

beste grüße - niko

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nera
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Beitragvon nera » 12.10.2014, 13:22

(schön, dass du wieder da bist, niko!)

sobald ich wieder in reimstimmung bin, setzt ich mich an die holpereien. da brauche ich immer etwas abstand.
zum reimschema? da mags ichs lieber bunt. allerdings hab ich irgendwas im hinterkopf über sechszeiler mit schweifreimen, die man relativ frei setzen kann und bei denen auch die metrik nicht zwingend vorgeschrieben ist. wobei ich das eh nicht so ernst nehme bei unsinngedichten. die pilze würden sich aber gut im topf, bzw. kopf machen.... :pfeifen:

lg


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