Russisches Brot

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 17.08.2010, 13:55

Russisches Brot

Heb mich auf
Und bewahr dir mein Lachen
Den ersten schuldvollen Blick
Und die Taten die daran haften
Dass es Dinge gibt die man nicht vergisst
Du aber hältst mich mit Worten
Als wären es Hände
Buchstabenfinger
Russisches Brot
Verlassen wir das Glück
Bevor es uns verlässt
Was man hinter sich hat
Steht nicht mehr im Weg

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noel
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Beitragvon noel » 17.08.2010, 14:26

ein abschied, ein abschied aus einer enge der worte. worte die zu halten
suchen, was nicht mehr da ist. das lachen.
zu viel entspringt aus dem vergesseen, legt sich über das lachen, das sein;
steht im weg.

dein russisches brot hat mich erinnert
ich hoffe die kleine spielerei stört dich nicht
sonst sage es & ich lösche


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NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 17.08.2010, 14:57

Danke noel. Nein stört mich gar nicht. Ganz im Gegenteil. Eine schöne Erweiterung

Max

Beitragvon Max » 11.09.2010, 20:48

Liebe Xanthi,

mein Eindruck ist, dass das Gedicht zu Ende hin immer stärker wird. Die letzten Zeilen, eigentlich ab
Du aber hältst mich mit Worten
Als wären es Hände



gefallen mir sehr und der Schluss ist sehr stark (soll nicht sagen, der Rest sei nicht stark, er fällt mir nur weniger auf).

Liebe Grüße
Max

Niko

Beitragvon Niko » 12.09.2010, 14:38

deine gedichte sind bar. sind einfach pur, ranken sich von seele zu seele. pflanzen sich von herz zu herz.

das mag dir und anderen jetzt ein wenig schmalzvoll vorkommen, aber genau so empfinde ich (es)gerade. wenn ich mir diese subjektive bemerkung mal erlauben darf: ich finde ohnehin, dass du enorm gut schreibst (ausnahmen gibt es immer), aber mit deinen letzten texten setzt du deinen gedichten eine krone auf. das liegt für mich an dem phänomen, dass es nicht einmal eine brücke braucht, um hinter die worte zu fühlen.

bin mehr als megastark beeindruckt!

liebe grüße: nikofan

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 12.09.2010, 19:06

lieber niko,

ich bin sehr froh, dass du dir diese subjektive bemerkung erlaubt hast. aber auch sprachlos. wie reagiert man angemessen auf so ein lob. vielleicht am besten indem man sich klarmacht, dass es ja die texte sind, die das lob verdienen und bekommen, die worte und sätze und dass dann derjenige der sie schreibt froh sein darf, wenn sie ihren weg finden, dorthin wo sie verstanden werden. froh, aber nicht stolz.
vielen herzlichen dank für deine wohlmeinenden worte.
xanthi

Niko

Beitragvon Niko » 12.09.2010, 21:45

die worte sind gegeben, xanthi - da kannst du wenig dran rütteln. aber das setzen der worte, die umwandlung von gedanken und emotionen in geschrieben sprache, besser noch: in geschriebene bilder, das ist nicht gegeben, sondern deine dir ganz eigene art. und für micht wird die art zu ART, wenn es so gut geglückt ist. wenn die form anspricht, die metrik eine dem gedicht(sinn) die entsprechende schwingung verleihen, wenn die worte mich erreichen, die gedanken dahinter mich ergreifen, dann ist es ganz speziell für mich kunst. eine, die sich nicht aufdrängt, sondern eine, der man die tür auftut und man empfängt einen gast, der mich erfreut und nachhaltig bereichert.

danke: Niko

Alma Marie Schneider
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Beitragvon Alma Marie Schneider » 26.09.2010, 19:03

Den Gedichtanfang finde ich stark. Er nimmt sofort mit. Entführt, ob man nun will oder nicht.
Gelungene Zeilen!

Liebe Grüße

Alma Marie
Die Schönheit erklärt man nicht, man empfindet sie (Peter Rosegger).

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 27.09.2010, 11:06

Hallo Alma Marie,

Danke für Dein Lob. Das freut mich.

Xanthi


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