Gestrandete Matrosin auf dem Turm

In dieser Rubrik finden Bilder, Fotografien, (Kurz-)Filme, Collagen, Cartoons und auch Abbildungen von Installationen oder Bildhauerei ihren Platz
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 16.01.2015, 05:34



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Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm
© 2001 H. Pjotr H.
neu fotografiert 16.1.2015

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 17.01.2015, 09:24

Hallo Flora,

ich habe nicht die Absicht, mit diesem Bild eine Choreographie für eine Tanzschule oder so zu veranschaulichen. Auch keinen Physikunterricht. Ich kann einen Ellbogen aus Schokolade von unten an die Sonne kleben, und trotz 1 Million Grad nicht zerfließen lassen. Das ist kein journalistisches Bild, und keine wissenschaftliche Abhandlung. Das ist Malerei, Poesie, Fantasie ... das ist die Wahrheit.

Aber abgesehen davon, kann ich durchaus jenen Handrücken "anatomisch korrekt" dort platzieren. Du siehst das vielleicht zu 2-dimensional. Der unsichtbare Unterarm geht in die Bildtiefe.

Ich möchte die Betrachtung nicht einrasten lassen, damit keine Ruhe aufkommt, und damit ein "sich hineinsinken lassen" verhindert wird.

Jetzt wirst Du mich wahrscheinlich fragen, warum die Haare rot sind, weil, wenn sie rot sind, dann verhindere ich ja blonde Haare :-)

Wenn ich das Bild drehe, oder es sich selbst gegenüberstelle, werden mir neue Harmonien im Bild bewusst. Und die 4er-Kette bildet insgesamt ein neues Bild.


Hallo Nifl, kannte ich nicht. Wieder was gelernt.


Ahoy

P.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 17.01.2015, 10:00

Das heißt, bei einem gemalten Bild, darf man grundsätzlich nichts kritisieren, oder hinterfragen, weil es Wahrheit ist?

Natürlich kannst du ihr auch einen dritten Arm aus dem Rücken wachsen lassen, wenn du willst, tust du aber nicht, von daher fällt eben auf, wenn einem ein Aspekt seltsam erscheint und man nicht ersehen kann, wozu. Und nein, ich sehe nicht zu 2-dimensional, aber selbst wenn ich meine Hand da irgendwie hingebogen bekomme, wäre es für mich keine für das Bild stimmige, oder natürliche Haltung. Dieser Fleck zieht für mich zu viel Aufmerksamkeit auf sich, aber wie ich schrieb, vielleicht ist das auch gut.
Edit: Ich habe ihn mir gerade übermalt und er fehlt (mir) nicht, aber der Blick weitet sich.

Ich möchte die Betrachtung nicht einrasten lassen, damit keine Ruhe aufkommt, und damit ein "sich hineinsinken lassen" verhindert wird.
Interessant.

Jetzt wirst Du mich wahrscheinlich fragen, warum die Haare rot sind, weil, wenn sie rot sind, dann verhindere ich ja blonde Haare :-)
Nö. Aber wenn da kein Smiley wäre, würde ich mich ernsthaft fragen, ob du meine Rückmeldung nicht verstanden hast. :)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 17.01.2015, 11:07

Wir sind uns einig darin, dass man Äpfel nicht nach Orangen-Maßstäben kritisieren kann. Wenn ein Apfelerlebnis das Ziel ist, muss man Apfelmaßstäbe anlegen.

Da nun kein dritter Arm aus der Dame wächst, ist das für Dich schon Grund genug, das Bild nach wissenschaftlichen Maßstäben zu kritisieren.

Zwar wächst kein dritter Arm aus der Dame, dennoch sind in meinen Augen etliche Elemente drin, die klar zu erkennen geben, dass dieses Bild keine journalistische Aufgabe hat und deshalb erscheint mir Dein Anliegen absurd, das Bild nach wissenschaftlichen Maßstäben zu kritisieren.

Wenn ich so nachdenke ... solche Diskussionen hatten wir schon ein paar mal, fällt mir gerade auf. Bei diesem Budda-Bild-Photoshop-Projekt, oder neulich bei dem Bootgedicht, wo das Boot "realistischerweise" nicht träumen könne, oder so ähnlich. Ich glaube, Du siehst die Dinge viel nüchterner als ich. Unsere Denkansätze sind ganz unterschiedlich bewurzelt. Mein Ansatz basiert auf unendliche Freiheit, während Deiner wahrscheinlich aus der Biologie oder so kommt.

Ich thematisiere hier ja nicht die Anatomie (dafür wären allein schon die Arschbäckchen zu unsymmetrisch). Ich thematisiere Farbpaletten und strukturelle Harmonien (und eine kleine Geschichte) ...


Ahoy

P.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 17.01.2015, 13:50

Hm, ich glaube so einfach ist das nicht, auch wenn wir sicher vieles unterschiedlich sehen und wahrnehmen und auch unterschiedlich denken. Das zeigt vielleicht auch schön, dass Zefi mit den träumenden Booten auch keinerlei Schwierigkeiten hatte, aber von diesem Bereich auch irritiert ist. Irritation muss ja auch nicht rein negativ gesehen werden, das kann kann auch interessant sein.
Für mich ist es auch kein wissenschaftlicher Maßstab und hat auch nichts mit Journalismus zu tun, wenn ich mich über die gezeigte Körperhaltung wundere. Sie fällt mir einfach auf, fällt ins Auge und ist für mich Teil der Geschichte, die mir das Bild erzählt. Sie kann auch unnatürlich und völlig absurd sein, damit habe ich überhaupt kein Problem, wenn es für mich in sich stimmig scheint, wenn darüber etwas erzählt wird, oder wenn das Bild dadurch optisch gewinnt, wenn es für mich "Sinn" macht, was ich aber hier einfach nicht sehe(n kann).
Vielleicht verstehe, oder sehe ich es, wenn du (oder ein anderer Betrachter) mir sagst, welche Funktion dieser Fleck, diese Haltung für dich hat, warum er (die Hand) dort sein muss, ob es zur Geschichte gehört und ob es für die Bildkomposition, die Struktur, die Harmonie für dich wichtig ist?
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Beitragvon birke » 17.01.2015, 15:24

Flora hat geschrieben:Vielleicht verstehe, oder sehe ich es, wenn du (oder ein anderer Betrachter) mir sagst, welche Funktion dieser Fleck, diese Haltung für dich hat, warum er (die Hand) dort sein muss, ob es zur Geschichte gehört und ob es für die Bildkomposition, die Struktur, die Harmonie für dich wichtig ist?

ich frage mich schon die ganze zeit, was du meinst, flora? welcher fleck, welche hand?
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Beitragvon Ylvi » 17.01.2015, 15:50

Vielleicht habe dann auch wirklich nur ich einen Knick in der Optik. ;-) Schau mal hier (nur auf die Schnelle übermalt). Der Bereich zwischen Schulter/Oberarm und Haar.
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Beitragvon birke » 17.01.2015, 15:59

aaaaah, verstehe jetzt, was du meinst!!
also, als hand hatte ich das gar nicht gesehen, aber ja, du hast recht, ich hatte mich schon auch gefragt, ob da die proportionen wohl so stimmen? wenn "der fleck", (was kann es sein?), weg ist, ist es stimmiger, da muss ich dir zustimmen, flora ...
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Beitragvon Nifl » 17.01.2015, 16:24

Ungehorsam vertieft (wobei das Nichtvertiefen bei mir ja funktioniert hatte) bin ich auch vom Wischundweg hinundweg. Und es passte auch mehr zum Mauern.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Beitragvon Pjotr » 18.01.2015, 02:59

Nein, die Hand muss rein. Sonst ist das mir zu steif und zu unsanft, und zu geheimnislos.

Aber jetzt verstehe ich, was ihr mit "mauern" meint. Nicht mauern im körperlich sozialen Sinn, sondern Bauarbeit mit Mörtel. Nein, nichts von dem liegt in meiner Absicht (sie schaut in die Wolken, nicht auf die Mauer). Aber das überlasse ich dem Betrachter.

Ich brauche jedenfalls die Hand.

Zur Erklärung mal kurz auf die Schnelle mit der Maus hingewischt:
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olyu2015a2.jpg

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Beitragvon Ylvi » 20.01.2015, 10:38

Sonst ist das mir zu steif und zu unsanft, und zu geheimnislos.
Danke fürs Zeigen, auch wenn es für mich an meiner Sichtweise nichts ändert, finde ich diese unterschiedliche Wahrnehmung wirklich spannend, auch, weil sie sicher zu ganz unterschiedlichen Geschichten führt. Ich hätte wirklich Lust zu versuchen, etwas dazu zu schreiben und würde auch furchtbar gerne Zefis Geschichte dazu lesen. Falls ich etwas zustandebringe, stell ich es in die Blaue Muse (das wäre auch ein schöner Anfang fürs erweiterte Fotos und Bilder betexten) und verlinke zu deinen Fäden, ja?
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Beitragvon Pjotr » 20.01.2015, 10:51

Gerne, ja.

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Beitragvon nera » 20.01.2015, 11:00

ich würde dieses bild gerne metergroß sehen! und die steine, sie könnten für mich auch bücher sein! :)


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