Marguerite Duras

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 28.01.2015, 07:52

Wenn es das überhaupt gibt: ein Zentrum der Geschichte, dann ist es das Meer. Das Meer, aus dem wir hervorgegangen sind. Wassergeister. Undinen. Sirenen. Das uns ausgestoßen und an Land gespuckt hat.

Nach dem wir uns beständig (zurück) sehnen: Die Brandung, die Möwen, der Geruch.

Was um ein derartig (leeres) Zentrum herum entsteht, ist ein Fließen der Unmöglichkeiten, und wie sie sich manchmal aufheben für Momente. Begrifflos und leicht wie der Wind. Leicht und gewaltig. Nicht fassbar. Wie sie. Ihre Sprache. Ihr Gesicht. Bevor es zerstört ist. Bevor sie sagen kann: Ich habe ein zerstörtes Gesicht. Und das ist keine Behauptung.

Sondern das Zentrum der Geschichte.

Und die Zerstörung, das ist die Schönheit. Die Einzigartigkeit. Ein grausamer Zug, der die Gegensätze weder auslöscht noch vereinigt, sie vielleicht nicht einmal erträglich macht, ihnen nur die Klarheit, die Aufrichtigkeit einer kompromisslosen Beschreibung entgegensetzt.

Aufrichtigkeit als einziges Zentrum der Geschichte.

Wer könnte aufrichtiger sein als das Meer?

Oder ein zerstörtes Gesicht?

Quoth
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Beitragvon Quoth » 27.02.2015, 13:32

Xanthippe hat geschrieben: Ehrlich gesagt, verstehe ich die Notwendigkeit dieses Nachtrags nicht. Es ist doch wohl hinreichend klar geworden, dass wir uns gründlich missverstehen und unentwegt aneinander vorbei reden.
Das ist ja gerade das Interessante! Am zu bereitwilligen gegenseitigen Verstehen und Loben geht jedes Forum kaputt. Und was die Notwendigkeit betrifft: Ich verstehe, ehrlich gesagt, auch die Notwendigkeit dieses Fadens nicht, nicht einmal die dieses Forums ... Notwendig ist trauriger Weise vielleicht, was Ursula von der Leyen macht: Die Verstärkung der deutschen Panzertruppe ... Also: Niedriger hängen! Kunst und Gespräch haben mehr mit Spaß und Spiel als mit Notwendigkeit zu tun. Ich habe mir eine Nachspielzeit genommen. Verboten?
Deine Verehrung für Marguerite Duras ehrt dich. Ich mag Künstler, die zu anderen aufblicken. Aber es bringt nichts, den Namen des Idols wie ein Heiligenbild vor sich her zu tragen bzw. in den Titel zu setzen. Viel schöner ist es, wenn ein Kenner nach der Lektüre sagen kann: "Die hat Marguerite Duras gelesen!"
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 27.02.2015, 17:38

Lieber Quoth,
ich mag dieses Forum, weil hier über Texte geredet wird. Aber genau das erwarte ich auch. Da darf man gerne unterschiedlicher Meinung sein. Ich kann (inzwischen) ganz gut damit umgehen, wenn einer meiner Texte nicht ankommt, aber es ist ein erheblicher Unterschied, ob jemand schreibt: ich kann mit diesem Text aus den und den Gründen nichts anfangen, oder aber ob jemand behauptet, dieser Text "funktioniert" nicht, und als Begründung nichts weiter angibt, als das er nichts damit anfangen kann.
Deine Anmerkung z.B., dass der Name der Duras als Titel u.U. nicht ganz glücklich ist, könnte durchaus hilfreich sein, aber dieses Absolutsetzen: Es bringt nichts... , finde ich nicht gesprächsöffnend.
Und für mich ist jetzt endgültig Ende der Nachspielzeit.
Xanthi

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 27.02.2015, 17:40

Liebe Birke,
Danke für Deine erneute Einmischung. Natürlich auch, weil sie mich und meinen Text verteidigt, aber besonders auch, weil sie mich darauf aufmerksam macht, wie schnell ich immer noch Urteile von außen als absolut setze, statt mich wirklich gründlich mit ihnen auseinander zu setzen.
Vielen Dank
Xanthi


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