In Paris

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Klimperer

Beitragvon Klimperer » 08.09.2014, 00:52

Die Anreise mit dem Zug, erst bis Mannheim, dann, nach 20 Minuten, weiter mit dem Eurocity.
Ich war lange im Restaurant. Passkontrolle. Paris Est.
Ich hatte einen großen Rucksack und einen schweren Koffer. Taxi, 12 Euro 50 mit Trinkgeld.
Ein Schwarzer an der Rezeption. Das Zimmer 53 gefiel mir nicht. Zimmer 34, mit einem Bild von Cezanne.
„Boing“, die Katze, ist klein geworden, 21 Jahre alt.
Ich bin zum „De 8 a 8“ einkaufen gegangen, Wein, Wasser, dann zum „Le royal Luxembourg“ in der Rue Gay Lussac. Ich trank ein „Stella Artois“, die Blondine neben mir einen Sauvignon Blanc. Die Kellnerin groß, nett. Nüsse.
Ich sehe den Eingang vom Jardin de Luxembourg, den grünen Zaun mit goldenen Spitzen. Busse mit Filmwerbungen fahren vorbei. LE DERNIER POUR LA ROUTE. Das Gesicht eines Schauspielers erinnert mich an Antonio Banderas.
Links unterhält sich ununterbrochen ein junges, keusches Pärchen, sie sehen wie Geschwister aus. Viel Verkehr, einige Fahrräder, die wie Pickel im Alter wirken.
Gegen 8 ging ich zum Place de la Sorbonne. Es war fast wie früher. Ein netter, lustiger Kellner. Ich hatte keinen Hunger, bestellte eine Salade Niçoise.
Ein uniformierter Sänger mit schwarzem Hut kam auf mich zu. „Welche ist Ihre Nationalität?“, fragte er mich und zeigte mit seinem rechten Zeigefinger auf seine mit unzähligen Flaggen gepflasterte Gitarre. „Deutsch“, flüsterte ich ihm ins Ohr und gab ihm gleich einen goldenen Taler.
Am Nebentisch ein junges Pärchen. Sie redete und lachte viel mit dem Kellner, auch ein wenig Französisch, er sah dumm und langweilig aus. Sie wohnen im „Hotel Touristique“, direkt neben dem Bistro. Mehrmals stand sie auf und ging hinein ins Foyer des Hotels.
Ein Professor las eine Zeitschrift. Zwei junge Frauen an einem entfernten Tisch sahen typisch französisch aus.
Gegen 10 Uhr ging ich zum Hotel, auf dem Weg entdeckte ich eine Tafel am Rue Cujas 16, wo Gabriel Garcia Márquez 1957 seinen kurzen Roman „Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt“,
schrieb.
Zuletzt geändert von Klimperer am 14.09.2014, 11:42, insgesamt 2-mal geändert.

DonKju

Beitragvon DonKju » 14.09.2014, 10:00

Hallo Carlos,

Du scheinst ja ein reiselustiger Geselle zu sein ... Auf die Schnelle im ersten Durchgang gefunden:

"... weiter mit dem Eurocity ... ein "Stella Artois" ... einen Sauvignon ... den Eingang vom Jardin ... Es war fast wie früher ... bestellte trotzdem einen Salade ... der ihm schreibt" schrieb."

Mit Sonntagsgrüßen der DonKju, gut erholt aus den Ferien zurück

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 14.09.2014, 11:39

Merci DonKju!

Ich habe gleich die Korrekturen durchgeführt.

Bei "Salade", da es weiblich ist, lasse ich den Artikel stehen.

Gerade sehe ich, dass ich einen von deinen Vorschlägen übersehen habe, werde es gleich ändern.


Du schreibst "aus den Ferien", nicht "aus dem Urlaub" zurück ... Hinweis auf eine Lehrtätigkeit?

Vorhin habe ich Kapitel 26 des Evangeliums nach Matthäus gelesen. Vom Glauben unabhängig, finde ich es eine sehr gut erzählte Geschichte, die Geschichte eines Verrats ... Eines doppelten Verrats.

Kein Wort zum Sonntag, eine rein spontane Bemerkung.

Ich danke dir, DonKju

Carlos

DonKju

Beitragvon DonKju » 14.09.2014, 15:13

Olá Carlos,

auch wenn Frau und Kollegen mir gerne den "Oberlehrer" unterschieben und ich eine solche Ader auch nicht leugnen kann, Lehrer bin ich nicht, sondern IT-Systemtechniker ...

Was den Artikel angeht, sicherlich diskutabel, vom Deutschen her jedoch m. M. '... einen "Salat nach Nizza-Art" ...", wenn Du verstehst?

Und ja, manch einer sagt, dass im "Buch der Bücher" viele gut erzählte Geschichten stehen ...

Mit Sonntagsgrüßen der DonKju


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