Cento, blau

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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fenestra
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Beitragvon fenestra » 21.10.2009, 23:02

Im kupfernen Sand
am blaugrauen Grund schläft der Krebs
unter stummen Fischen.

Nur Möwen in den Marschen schreien heiser.
Heben sich die Flügel
dann schreibe keine Briefe.

Auf schimmernden Sandwegen und Sandalen
bring keine Blumen, ihr aufregender Duft
dem jungen Boden entrissen

schweigt in mein Kissen.
Ach könnten wir verwischen
Begierden, Ängste, Zögern oder Streben!

Janusköpfig zwischen Welten
summt dieses alte Kinderlied
und zerstückelt den Blick auf den Himmel.



Ein Cento ist ein Flickengedicht. Diese Art der Montage war schon in der Antike bekannt. Es besteht aus (höchstens minimal veränderten) Zeilen anderer Gedichte. Dieses Cento besteht aus Zeilen folgender Gedichte der blauen Anthologie:

Gebogener Strand von Louisa

meerwassertraumschaum von woitek

Unterwasserwelt von Last


Ebbe abends von Zaunkönig

Die Mücken von Thea

Septemberschnee von Paul Ost


Der ganze Park von Louisa

Astern von Caty

Der Ruf des Condors von Gabriella


sand geritzt von noel

Springflut von leonie

Nebelwelt von ferdi


Küstenkanal von Bilbo

nicht flüchtig von jondoy

Wie tief ist das Wasser? von Last

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.10.2009, 23:42

Hallo fenestra,

also, wenn das nicht intertextuell ist! Ich finde dein Gedicht sehr gelungen. Kaum zu glauben, dass du es aus 15 Texten zusammengesetzt hast. Es ist wie aus einem Guss geschrieben, jede Zeile fügt sich zur nächsten.
Heben sich die Flügel
dann schreibe keine Briefe.

Das ist meine Lieblingsstelle.

Sehr gern gelesen!

Saludos
Gabriella

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leonie
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Beitragvon leonie » 22.10.2009, 09:01

Liebe fenestra,

das ist toll geworden! Beim Lesen dachte ich manchmal, diese Ziele erinnert mich an (besonders bei Catys Zeile, weil "Astern" mich nachhaltig beeindruckt hat)...Und "meine" habe ich auch erkannt, weil "Springflut" ein für mich ungewöhnliches und mir nahes Gedicht ist.
Aber darauf bin ich nicht gekommen, dass Du das ganze Gedicht aus "Zitatzeilen" zusammengefügt hast. Es ist etwas ganz Eigenes daraus geworden.
Ich fand es auch toll, die Zitate (samt Gesamtkontext) nachzulesen so zu sehen, wie Du vieles in einen neuen Zusammenhang bringst. So hast Du mir einen mehrfachen Lesegenuss beschert: Die alten (zum Teil schon vergessenen Texte) noch einmal heraufgeholt und dann Dein eigenes daraus gemacht. Auch die Form kannte ich noch nicht. Und der Titel gefällt mir auch, passt sehr gut.

Das werde ich bestimmt noch öfter lesen. Vielen Dank dafür!

Liebe Grüße

leonie

jondoy
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Beitragvon jondoy » 22.10.2009, 13:45

Hallo fenestra,

ganz auf die Schnelle, weil mir das so wichtig ist,
hab den Text noch nicht gelesen (keine Zeit), zufällig entdeckt und überflogen (ohne ihn zu lesen)
was ich jetzt schreib, hört sich spinnig an,

ich wusste es schon in dem Moment, als ich deine Zeilen in dem Faden im Vorfeld der Eröffnung des Themas "Intertextuelles" las, was dir im Kopf vorschwebt, was du vorhast,

ein Text, wie er jetzt hier vor mir steht (es mir ist völlig egal, wenn ich mich irre), und deshalb war ich so dafür, dass man vorher nicht bei den Autoren/Innen nachfragen muss,

ich find vor allem diesen Gedanken, den du hier in Worte umgesetzt hast, ganz stark von dir!!!
Bei dem Wort "Intertextuell" hab ich gleich an "Multikulturell" gedacht (wie auch an die andere Richtung ;-)), und dieses Forum ist ja auch "multikulturell", das mein ich weniger bis gar nicht nicht im ethnischen Sinne, mehr und überhaupt im geistigen, auch im altersmäßigen Sinne, man muss sich nur vorstellen, wie viele (Lebenserfahrungs-/Lebensentwurf-/Bildungs-/Temperaments-/Weltanschauungs- usw. Welten hier in diesem Forum zusammentreffen, dann sind die Menschen, die sich hier beteiligen, ja alles auch noch kreative (somit auch eigensinnige) Köpfe, "leicht Spinnerte", wie es hier jemand treffend beschrieben hat, und dein Text ist Ausdruck, Aussage, Botschaft dafür, wie es trotzdem funktoníeren kann, die Klammer, der Wille, der Wegweiser, das Gegenmittel, das Heilmittel(?), dies hab ich in tift immer vermisst.

Fenestra, ich find deine Intension so toll :smile: .

Gruß,
Stefan

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.10.2009, 14:03

Hallo Stefan,
und deshalb war ich so dafür, dass man vorher nicht bei den Autoren/Innen nachfragen muss,

bei diesem Text von fenestra hat sie doch gar nicht bei den Autoren nachgefragt.
Dies ist nur erforderlich, wenn man den Text eines anderen im Volltext sichtbar neben den eigenen stellt.

Saludos
Mucki

DonKju

Beitragvon DonKju » 22.10.2009, 16:37

... für diese Idee, wirklich ein Paradebeispiel für die Sparte "Intertextuelles"; Auch von mir ein "Sehr gerne gelesen" für fenestra, die da ein hübsches Fenster geöffnet hat ...

... nebst lieben Grüßen von Hannes

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 22.10.2009, 18:49

Liebe Gabriella,

danke dir! Die Stelle, die du hervorhebst, ist tatsächlich so etwas wie ein Kipppunkt, der von der Beschreibung der Landschaft hin zu den Menschen und ihrer Suche führt.

Liebe leonie,

auch ich hatte viel Lesegenuss beim Stöbern in der Anthologie! Es war ein bisschen wie Blumen pflücken und daraus ein Gesteck anfertigen. Freut mich, dass du es magst!

Ja, lieber Stefan, ich hatte das tatsächlich sofort im Kopf, als wir über das Monatsthema diskutiert haben (kannst du Gedanken lesen?). Das Verbindende, das du in diesem Projekt entdeckt hast (danke für deine Begeisterung!) ist die Sprache selbst. Sie ist das Medium, sie umfließt uns, verbindet uns, ist aber andererseits auch unberechenbar, der Sinn verschiebt sich, reflektiert in verschiedene Richtungen, wie das Wasser. Das Herauslösen von Worten oder Textpartikeln aus ihrem Zusammenhang ist für mich schon immer ein besonders spannendes Verfahren in der Lyrik gewesen. Nun hoffe ich aber, dass du auch noch zum Lesen kommst ...

Lieber Bilbo, danke für dein nettes Feedback! Man könnte auch sagen, es sind viele Fenster, die ein Bild ergeben. Wenn dies ein Parade-Beispiel ist, würde ich mich sehr freuen, wenn andere es auch mal versuchen. Hier im Forum stehen geschätzte 1 Milliarde solcher Gedichte ... ;)

Viele Grüße
fenestra

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leonie
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Beitragvon leonie » 22.10.2009, 19:10

Liebe fenestra,

mich würde interessieren, wie ein solches Cento entsteht, wie Deine Vorgehensweise ist. Denkst Du Dir zunächst ein Thema aus? Oder liest Du Texte und schaust, was für Ideen dazu entstehen?

Mir ist aufgefallen, dass es in der Reihenfolge der Textzeilen eine gewisse "Chronologie" gibt bezüglich der Antho. Die ersten Zeilen sind aus früheren Texten als die späteren (tendenziell, nicht streng durchgehalten, oder).

Vielleicht probiere ich es dann auch einmal, mal sehen.


Lieber Stefan,

ich finde Deine Gedanken dazu sehr faszinierend (und fragte mich auch, ob Du prophetische Gaben hast).


Mich erstaunt wirklich, dass dort so viele verschiedene Stile und "Sprachen" Platz gefunden haben und zu einem Ganzen wurden.

Liebe Grüße

leonie

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 22.10.2009, 21:44

Liebe leonie,

ich will dir gern erzählen, wie ich vorgegangen bin: Ich habe bei früheren Versuchen dieser Art die Erfahrung gemacht, dass ich irgendeine Vorgabe benötige, um mich nicht zu verzetteln. Erst habe ich einfach jeden 25. Text angeklickt und versucht, daraus eine Zeile zu entnehmen. Das begann ganz hoffnungsvoll, aber irgendwie kam ich damit nicht zum Punkt und zum Schluss:

Und wieder hat ein sinndurstiger Gedanke (Leuchtzeichen, Max)
der die Müden stärkt (nach Jahren, leonie)
auf den jungfrischen Fährten (Schriftstellerin, Lisa)
in den Ritzen des Seidenasphalts (Nachtlichter, Caty)
unsere Angelschnüre (Angelei, Peter)
in tiefster Nacht (die längste Nacht, Paul Ost)
umrankt von rostigem Vergessen (Aschezeit, Scarlett)

Außerdem waren immer wieder Prosatexte dazwischen und ich war mir nicht sicher, ob ich von den Autoren, die eigentlich lieber gefragt werden wollten, überhaupt etwas nehmen sollte.

Also habe ich mir ein weit gefasstes Thema gesucht: Wasser. Und wenns davon nicht genug Texte gibt, Pflanzen, Tiere, Landschaft usw.

Ich habe dann die Texte angeklickt, die im Titel etwas davon versprachen. Dabei ist mir übrigens wieder einmal aufgefallen, wie wichtig ein origineller Titel ist. Mir geht es manchmal hier im Forum, aber auch bei meinen eigenen Texten auf der Festplatte so, dass ich ein Gedicht nicht wiederfinde, weil ich einfach den Titel nicht mehr weiß und viele Titel so allgemein sind, dass ich mit ihnen nichts mehr verbinde. Vermutlich habe ich tolle Texte nicht angeklickt, weil der Titel ein Understatement war. Ich werde auf jeden Fall noch weiter in der Blauen Antho stöbern!

Ich hüpfte also durch die Titel, die mir geeignet schienen und wurde meistens schnell fündig. Wichtig ist es natürlich, einen gewissen logischen Satzbau einzuhalten, schon allein dadurch verringert sich die Auswahl der Folgezeilen. Und ich bin tatsächlich in streng chronologischer Reihenfolge vorgegangen.

So wars. Probiers einfach aus, du wirst überrascht sein, wieviel Spaß es macht!

Viele Grüße
fenestra

jondoy
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Beitragvon jondoy » 23.10.2009, 21:42

Hallo Mucki,

ich wusste, dass fenestra da nicht nachfragen musste :smile:,



Hallo fenestra,

ich war gespannt, wie der Text auf mich wirkt. Darauf, was der aus (Text- oder Wort-) Scherben modellierte Schwan wohl ausdrücken will.

Ja, sie klingt seltsam, diese eine Zeile. „Ach könnten wir verwischen Begierden, Ängste, Zögern oder Streben“. Was wäre dann? Sie (diese beiden Wortpaare) wirken auf mich wie zwei Gegenpole, die ich nochmals für mich aufdrösele, um mir diesen Zustand besser vorstellen zu können.
Gäbe es keine Begierden und keine Ängste mehr, auch kein Streben und Zögern mehr, vielleicht verliefe dann das menschliche Dasein ruhiger, emotionsloser, jedenfalls anders, kann ich mir vorstellen, das Temperamentvolle wäre gedrosselt, andererseits, wenn es keine Vorsicht und keine Ängste mehr gäbe, würde manches auch zum Vorschein kommen, die Zeiger würden nicht mehr so sehr nach der einen und nach der anderen Seite ausschlagen, ein seltsamer Zustand, gesundheitspolitisch ratsam, ökologisch vielleicht sinnvoll und trotzdem irgendwie langweilig, die emotionale Achterbahn wäre auf immer geschlossen, so manches plötzlich seltsam seitenverkehrt.

Die Krone des Schwans versetzt mich an eine Küste, an seinem Hals folgen Botschaften, schreib mir keine Briefe, bring mir keine Blumen, in der Umgebung von Kissen werden sie schnell welk, dann die besagten Zeilen, schließlich der Hinweis auf ein Kinderlied, der, wenn ich nicht die Entstehungsgeschichte dieses Textes („Das Cento ist ein Flickgedicht“) kennen würde, mich wohl zu der Annahme verleiten ließe, dass besagte Zeilen aus diesem Kinderlied stammen.

Wenn der Text für mich hundertprozentig aufginge, dann hieße das Ergebnis für mich Bingo, der Schwan wirkt auf mich noch nicht ganz echt, doch wie er dasteht, sieht er schon täuschend echt aus.

Soweit zum Text.
Ich find ich, aus ihm ist die Luft mittlerweile irgendwie raus. Es wurde schon zu viel erklärt, dadurch verliert ein solcher Text seine Aura,

....ob ich Gedanken lesen kann, schön wärs, schrecklich wärs :smile:, aus deinen Zeilen las ich es bereits heraus, was dir durch den Kopf ging, ich hatte diesselbe Idee, mit solchen Gedanken hab ich mich schon beschäftigt, lange bevor es das Projekt "Intertextuelles" gab, doch mir würde allein schon die Zeit fehlen, das ernsthaft zu versuchen, einen Zufallsgenerator bei der Auswahl der Texte in Anspruch nehmen, wär nicht mein Ding, ich würde vielleicht längere Satzteile miteinander verbinden, und am liebsten würde ich die Namen der Autoren_Innen weglassen, das beinflusst den/die Leser_In, darauf wette ich, aber das wäre ja nicht erlaubt, ich stell mir beispielsweise vor, es müssten die ausgewählten Textteile über das Gleiche sprechen, aber es anders ausdrücken, oder es müsste eine andere Verbindung zwischen ihnen geben, das Wort "Beten" ging mir beispielsweise neulich so durch den Kopf, da hätte ich schon Ideen, und das würde ich am liebsten noch kombinieren mit Textteilen, die es hier in diesem Forum gar nicht gibt, also aus Büchern, es wär schon ziemlich gewagt, und zudem aus urheberrechtlichen Gründen verbotenund nicht erlaubt, ich hab schon so manche Texte hier im Forum gelesen, auch ältere Texte, ich hätte es mir aufschreiben müssen, da gingen mir schon so manche Gedanken, zu verbinden, durch den Kopf, ich hatte vor langer Zeit auch schon mal die Idee, Hakuins Senyu-Teile zu einem längeren komplexen Text zu verbinden, so Zeugs geht mir oft beim Lesen von Texten durch den Kopf, oft les ich was, und dann tauchen Ideen vor mir auf..



Hallo Leonie,

du hast dich gefragt, ob ich prophetische Gaben haben könnte.
Nee, hier jedenfalls bestimmt nicht
Die Mainstream-Antwort, die man darauf zu geben hätte, kennst du natürlich , eigentlich sollte ich meine Klappe halten, weil die Gefahr so groß ist, dass es in einen falschen Hals gelangt, ich würde erst einmal die Frage beantwortet haben wollen, was versteht derjenige darunter, verwechselt er das mit Wunder oder klischeehaftem Unglücksunken, nachdem diese Frage geklärt wäre, würde ich sagen, ich halte es durchaus für möglich, dass Menschen prophetische Gaben besitzen, jeder Mensch kann befähigt sein, etwas vorherzusehen.
Aber ich habs an mir noch nie erlebt ;-).

Gruß,
Stefan

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Beitragvon leonie » 23.10.2009, 22:01

Gute Antwort, jondoy, danke!
(Was mich betrifft, ich verwechsele es nicht mit Wunder oder Unken. Ich glaube, es gibt manchmal Menschen mit besonderen Antennen oder speziell geschärften Sinnen).

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 24.10.2009, 11:14

Liebe Fenestra,

das finde ich einen sehr erfrischenden Ansatz, das Gedicht ist etwas Altbekanntes - Zeile für Zeile ;-) - und doch etwas von der Form her noch nie dagewesenes.
Es erinnert mich an die Musik eine John Cage oder auch die Arbeiten einiger bildender Künstler, bei denen auch ein gewoll-tzufälliges Element eine Rolle spielt.

Sehr spannend!
Max

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 24.10.2009, 14:59

Gäbe es keine Begierden und keine Ängste mehr, auch kein Streben und Zögern mehr ...


Dann würden wir gelassener leben und uns nicht nutzlos gegen das stemmen, was sowieso passieren wird. Es wäre der von den Buddhisten angestrebte Zustand der Weisheit. Aber wer schafft das schon?

Ich find, aus ihm ist die Luft mittlerweile irgendwie raus. Es wurde schon zu viel erklärt, dadurch verliert ein solcher Text seine Aura,


Diesen Eindruck hatte ich selbst, nachdem ich leonie erklärt habe, wie ich zu dem Text kam. Vermutlich finden einige meine Vorgehensweise bei der Zeilenauswahl wieder zu mechanisch, aber es ist so, dass ich den fremden Zeilen nicht meinen eigenen Willen und meine Gedanken aufdrücken wollte. So habe ich sie wie Luftballons behandelt, die ich aus ihrem Strauß herauslöste und fliegen ließ. Ich habe nicht versucht, das neu entstandene Gedicht inhaltlich in eine besondere Richtung zu lenken, sondern wollte es schweben lassen. Dies geht durch die Erläuterungen dazu vielleicht etwas verloren, aber andererseits sind wir ein Literaturforum, um voneinander zu lernen und über unsere Arbeit zu sprechen. Daher habe ich leonie ihre Frage gern beantwortet.


Lieber Max,

Es erinnert mich an die Musik eine John Cage oder auch die Arbeiten einiger bildender Künstler, bei denen auch ein gewoll-zufälliges Element eine Rolle spielt.


für diese Assoziation ganz herzlichen Dank, so in der Richtung ist es auch gemeint und ich freue mich sehr, dass es bei dir so ankommt!

Viele Grüße
fenestra

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Beitragvon Mucki » 24.10.2009, 15:36

Hallo fenestra,
Vermutlich finden einige meine Vorgehensweise bei der Zeilenauswahl wieder zu mechanisch, aber es ist so, dass ich den fremden Zeilen nicht meinen eigenen Willen und meine Gedanken aufdrücken wollte. So habe ich sie wie Luftballons behandelt, die ich aus ihrem Strauß herauslöste und fliegen ließ. Ich habe nicht versucht, das neu entstandene Gedicht inhaltlich in eine besondere Richtung zu lenken, sondern wollte es schweben lassen.

ich finde nicht, dass du hier "zu mechanisch" vorgegangen bist. Du hast dir als Thema Wasser gewählt und dann dazu die passenden Titel gesucht. Ist doch eine tolle Idee. Und außerdem ist dir hier ein eigenständiges Gedicht gelungen, das prima für sich selbst steht/schwebt. ,-)

Saludos
Mucki


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