Deine Melodie

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Janosch

Beitragvon Janosch » 22.07.2006, 14:55

Es werde Licht, es werde Musik. Die wundervollsten Klangfarben flattern durch den Raum, dringen in mich ein. Jede Zelle des Körpers ausgefüllt, voller Einheit, voller Nähe zu deiner Melodie. Du mein feinfühlig, du mein leidend, ich atme deine Last, sei mein Gast. In meinem Kopf ist noch frei. Ich werde für dich ausbluten, wenn du dein Messer schwingst, dir an den Lippen hängen, wenn dich die Welt verschmäht. Deine lieblich Melodie, impulsiv wie ein rauschender Fluss, klagend, schreiend, flehend nimmt sie mich an der Hand und macht mich wieder fühlend. Zieh mein verschlacktes Ich aus verborgnen Tiefen und wir werden, aus unsren Trümmern, unsre eigene Welt erschaffen. Wir werden dürfen, wir werden lieben, wir werden sterben. Wir werden wir sein, bis der letzte Ton verhallt, bis das letzte Licht erloschen.

Janosch

Beitragvon Janosch » 25.07.2006, 15:33

Bitte, ich brauche Resonanz. Gerade bei dem Text ist mir Kritik wichtig, da ich vom Stil her etwas neues versucht habe. Also, bitte, teilt mir mit, was euch nicht gefällt. Danke

Grüße Janosch

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 25.07.2006, 16:09

Lieber Janosch,

das klingt so ganz anders als Dein Künstlername. Von der Dringlichkeit des Liebesschwurs her erinnert es mich ein wenig an die Briefe, die Clemens Brentano an Karoline von Günderrode schriebe. Diese antwortete schließlich auch ganz konsterniert (dem Sinn gemäß): "Mich können Sie aber nicht gemeint haben". So ähnlich habe ich auf Deinen Text reagiert. Ich kann nicht gemeint sein.

Hinzu kommt, dass ich mir nicht ganz sicher bin, in welche Richtung dieses Fragment so steuert. Es steht ja hier doch ohne Kontext. Ist das ein Bruchstück aus einer Geschichte? Ein Entwurf für einen Liebesbrief? Eine Stilübung?

Prinzipiell bin ich ein Freund romantisierender Texte. (Damit meine ich nicht das Thema, sondern den Stil). Allerdings funktioniert das heute doch eher nur als Textzitat.

Ob Dir dieser Kommentar hilft?

Beste Grüße

Paul Ost

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.07.2006, 16:18

Lieber Janosch,

Hinzu kommt, dass ich mir nicht ganz sicher bin, in welche Richtung dieses Fragment so steuert. Es steht ja hier doch ohne Kontext. Ist das ein Bruchstück aus einer Geschichte? Ein Entwurf für einen Liebesbrief? Eine Stilübung?


Ja, so geht es mir auch...auch wenn ich oft Texte dieser Länge finde, die durchaus ein Gnazes ergeben, scheint mir dieser hier ein teil von etwas zu sein,...der Kontext fehlt...

Die Verbindung von Musik, Liebe und Leben (für mich auch durchaus in einem romantischem Stil) finde ich grundsätzlich auch eine tiefen Ansatzpunkt...ich glaube aber, dein Text gehört noch nicht dir...du weißt noch nicht, was du damit machen sollst...(?)

Allerdings zu diesem hier:

Bitte, ich brauche Resonanz.


Die brauchen wir alle. Gerade die Prosaecke hier lebt von jeder Beteiligung auf...vielleicht lässt du dir das nach deiner Bitte mal durch den Kopf gehen, denn du hast glaube ich, noch keinen einzigen Kommentar zu anderen texten geschrieben und wenn ein Text ohne Kommentar im Nichts verraucht, dann geht es anderen Autoren ganz genauso....

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Janosch

Beitragvon Janosch » 25.07.2006, 17:03

Hallo Paul Ost,

eigentlich soll der Text sowas wie eine Ode an die Musik darstellen und vielleicht auch ein bisschen erklären, warum diese so wichtig für mich ist. Die Assoziation mit der Liebe lag dann irgendwie nahe und darum der Kopplungsgedanke.

Geholfen hat mir dein Kommentar auf jeden Fall, da ich jetzt weiß, dass ich sowas nicht so lose hinklatschen kann. Vielleicht müsste ich das ganze in eine Geschichte einbetten oder so.

Danke für deinen Kommentar.

Viele Grüße Janosch


Hallo Lisa,

auch dir danke ich für deine Hinweise. Du meinst also auch, dass ich das ganze an etwas binden soll!? Und ich dachte, ich könnte das so stehen lassen...

bei den Kommentaren zu anderen Texten geb ich dir Recht, ich will in dieser Hinsicht eigentlich auch aktiver sein-allein weil man sich dann auch besser kennenlernt usw. Nur hab ich leider kein eignes Internet und kann deshalb nur sehr selten online gehen und da reicht die Zeit einfach nicht, mich mit anderen Texten zu beschäftigen. Tud mir Leid, aber wenn ich dann (hoffentlich) bald mein eignes hab, wird sich das natürlich ändern.

Viele Grüße

Janosch

Max

Beitragvon Max » 25.07.2006, 17:07

Lieber Janosch,

für eine ausfürlichere Würdigung musst Du vermutlich wirkllich mehr einstellen - so weiß man ja nichts, noch nicht einmal wäre das lyrische Du denn ist.

Es stimmt meines erachtes auch, was Paul Ost erwähnte, dass sich ein solcher Text nicht ohne eine gewisse Distanz, ein Zitat schreiben lässt, sonst wirkt er leicht überladen, eher komisch als ernst.

Lisas letzte bemerkung kann ich nur unterstreichen. Mir fiel schon beim letzten Mal auf, dass Du bei 14 eigenen Texten nichts zu anderen geschrieben hast. Das Verhältnis ist nicht besser geworden und wenn Du so deutlich machst, dass Dich die Texte der anderen nicht interessieren, wer, glaubst Du, soll dann zu Deinen schreiben?

Liebe Grüße
max

pandora

Beitragvon pandora » 25.07.2006, 17:43

hallo janosch,

vorab: ich habe keinen der vorangegangenen kommentare gelesen.
ich denke, du willst mit deinem text beschreiben, was musik in uns menschen auslösen kann, was sie im individuum auslöst und bewirkt. schön.
ich musste an folgendes zitat denken beim lesen deiner zeilen:
"After silence that which comes nearest to expressing the inexpressible is music." (Aldous Huxley)
irgendwo flattert bei mir auch so ein giora feidman-ausspruch mit ähnlichem sinngehalt herum, ich finde ihn auf die schnelle nicht.
dein text allerdings, und ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, wirkt auf mich reichlich überladen, ziemlich übertrieben und an einigen stellen beinahe unfreiwillig komisch. "mein verschlacktes ich" ??? *hüstel* eine unglückliche formulierung finde ich.

p.

Max

Beitragvon Max » 25.07.2006, 23:20

Lieber Jansoch,

da haben sich unsere Kommentare wohl überschnitten. Dann hoffe ich, dass Du recht bald selbst am Netz hängst.

Liebe Grüße
max


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