Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
ich nicht
der apparat reist mit mir
aber wer beobachtet schon genau
es wirkt auch so. nur so.
der apparat reist mit mir
aber wer beobachtet schon genau
es wirkt auch so. nur so.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
es wirkt so
als sei ich nie auf reisen
jede nacht
pack ich die koffer
und immer vergesse ich etwas
oder verliere
unwichtige dinge zum beispiel
mein herz
als sei ich nie auf reisen
jede nacht
pack ich die koffer
und immer vergesse ich etwas
oder verliere
unwichtige dinge zum beispiel
mein herz
der wolkenteppich meiner kindheit
und die landeplätze
skizziert auf der tapete meines mädchenzimmers
markierten oasen
und alles genügte
was in die hosentasche passte
später habe ich die nagelschere vermisst
und nadel und faden
das licht faltet die tapeten noch immer
zu schatzkarten
nur
die wolken oder teppiche
sind da und sind nicht
mehr heimat, jede oase erinnert
an wüsten und das gepäck passt noch immer
in hosentaschen oder wird verschwiegen
mitgeschleppt habe ich sandsäcke
erinnerungen an die zukunft
es wirkt
warum
und die landeplätze
skizziert auf der tapete meines mädchenzimmers
markierten oasen
und alles genügte
was in die hosentasche passte
später habe ich die nagelschere vermisst
und nadel und faden
das licht faltet die tapeten noch immer
zu schatzkarten
nur
die wolken oder teppiche
sind da und sind nicht
mehr heimat, jede oase erinnert
an wüsten und das gepäck passt noch immer
in hosentaschen oder wird verschwiegen
mitgeschleppt habe ich sandsäcke
erinnerungen an die zukunft
es wirkt
warum
Zuletzt geändert von nera am 04.02.2016, 01:35, insgesamt 2-mal geändert.
verloren gehen die menschen
in der stadt
ein kläglicher löwenzahn
beißt sich durchs grau
trotzt dem lärm, dem gestank
der enge und den hastenden schritten
die stadt franst aus
am rande stehst du, der atem
verliert sich auf der straße
ins nichts
in der stadt
ein kläglicher löwenzahn
beißt sich durchs grau
trotzt dem lärm, dem gestank
der enge und den hastenden schritten
die stadt franst aus
am rande stehst du, der atem
verliert sich auf der straße
ins nichts
das nichts verliert sich zu einer straße
auf der ich meine füße nicht als meine erkenne
lieber sollten sie gar nicht da sein
meine ich
aber sie möchten
also folge ich
schließlich ist mein misstrauen gegen mich
weitaus angebrachter als
gegen sie
auf der ich meine füße nicht als meine erkenne
lieber sollten sie gar nicht da sein
meine ich
aber sie möchten
also folge ich
schließlich ist mein misstrauen gegen mich
weitaus angebrachter als
gegen sie
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
laufen, nein schweben
wie eine afghanische windhündin
den boden berührt sie nicht
sie tänzelt, fliegt wie ihr seidiges haar
ich lief und als ich sie sah
konnte ich nur noch stehenbleiben
ihr nachschauen
dieses wunderwesen
bewundern und staunen
nur noch staunen
wie eine afghanische windhündin
den boden berührt sie nicht
sie tänzelt, fliegt wie ihr seidiges haar
ich lief und als ich sie sah
konnte ich nur noch stehenbleiben
ihr nachschauen
dieses wunderwesen
bewundern und staunen
nur noch staunen
Staunen
wie ein Kind
über einen Marienkäfer,
ein Reisender in fernen Ländern
oder auch nur über die Tiere im Zoo
staunend fragen
warum ich die Fernbedienung ausgerechnet jetzt
im Kühlschrank vergessen hab
und wo eigentlich mein Koffer geblieben ist
wo es doch gleich
Menschen, Länder und Abenteuer
zu bestaunen gibt
wie ein Kind
über einen Marienkäfer,
ein Reisender in fernen Ländern
oder auch nur über die Tiere im Zoo
staunend fragen
warum ich die Fernbedienung ausgerechnet jetzt
im Kühlschrank vergessen hab
und wo eigentlich mein Koffer geblieben ist
wo es doch gleich
Menschen, Länder und Abenteuer
zu bestaunen gibt
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste