Prosalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 18:09

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Foto A.P. Sandor et moi


Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden


Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.

Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.

Ich bin gespannt!




Kleingedrucktes:

Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:

Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt

Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.



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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 04.09.2015, 12:16

Wenn zwei Leeren sich gegenseitig aufheben, entsteht dann daraus notwendigerweise Nicht-Leere, also Fülle?

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birke
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Beitragvon birke » 04.09.2015, 12:23

nicht-leere ist nicht gleich fülle, sondern schon ein quentchen bedeutet: da ist etwas. und seien es nur zwei leeren, die einander aufheben.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 04.09.2015, 12:30

Wenn Nicht-Leere nicht gleich Fülle ist, was ist es dann? Und wie verhält sich Nicht-Leere zu Unleere? Und wenn zwei nicht-leer sind, aber damit auch nicht gleichsam voll, was sind sie dann? Nicht einfach nur zwei?

Und: Kann sich Gleiches und Gleiches gegenseitig aufheben?

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birke
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Beitragvon birke » 04.09.2015, 14:00

können sich nicht immer zwei dinge, zwei menschen, gegenseitig aufheben (und tragen)?
bleibt die frage nach der nicht-leere. wenn leeren sich mehren, bleiben sie leer, wenn sich jedoch zwei gegenseitig aufheben, passiert etwas mit ihnen. was? die frage ist gefüllt, die antwort, leer.
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birke
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Beitragvon birke » 06.09.2015, 14:19

diese september-leere, die zugleich fülle ist. der nachhall des sommers, noch gut vernehmbar. die sonne nährt mich, wenn dein wort mir zurollt. wir reden vom übergang (über den vom sommer zum herbst). der herbst ist unsere zeit, voller sommer.
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.09.2015, 16:19

sollte der herbst voller sommer sein, wäre er meine zeit. doch der frühling ist nicht mehr frühling, der sommer nicht mehr sommer, der winter nicht mehr winter. warum sollte der herbst nach wie vor herbst sein. nichts ist mehr verlässlich. einzig das datum, das nichts bedeutet. und der wochentag. vielleicht sollte ich mich am tag orientieren und alle jahreszeiten vergessen.

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Beitragvon birke » 07.09.2015, 18:50

die äußeren jahreszeiten ignorieren, indem wir sie hinnehmen. jeden tag neu ausloten. auf die innere sonne hören, sowie auf den regen. wenn es doch so einfach wär! trage ich das sommerwort in den winter, findest du mich, durch alle eiszeiten hindurch. und ich finde dich, wenn jenseits des winters eine neue blüte wächst. innen. vielleicht ist es so einfach.
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FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 09.09.2015, 11:07

Ich ignoriere die Jahreszeiten in meinem Schreiben; bin immer Ruska-Aika. Jeder Augenblick färbt sich mir jäh von lodernd grün zu lohend rot ... wie Ebereschen und Heidekräuter, wenn die Mitternachtssonne verdämmert, die Polarnacht halbdunkelt.

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Beitragvon Mucki » 10.09.2015, 15:45

Und wenn alle Bäume leergefegt, jegliche Früchte vergoren am Boden liegen, keine Blüten sich mehr öffnen, sämtliche Gletscher geschmolzen sind, unser Planet überflutet wird und wir vor der Apokalypse stehen: diesen einen Indian Summer fest vor Augen und tief in die Seele eingebrannt, nehme ich mit mir und wenn das Samsara sich noch so oft drehen muss.

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 10.09.2015, 16:29

Und wenn ein Augenblick gänzlich leergefegt, wenn nichts bleibt außer unaussprechliche Worte ... Worte also, die keine sind, da ein Wort im Eigentlichen ja etwas feierlich Ausgesprochenes ist ... wenn wir uns die Worte also nur denken, einander ansehen, und einfach nah sind, einfach sind, dann ist alles, was es sein soll, dann ist alles, wie es sein soll, dann sind wir, wer wir eben sind - du und ich -, dann sind wir, was wir eben sind: liebend, leidend, lebend.

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Beitragvon Mucki » 10.09.2015, 18:43

Wer liebt und leidet, lebt. Wer niemals liebt, leidet, wenn er die Liebe kennt. Wer die Liebe nicht kennt, leidet nicht, wenn er niemals geliebt hat. Was du nicht kennst, kannst du nicht vermissen. Auch nicht die Liebe.

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birke
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Beitragvon birke » 11.09.2015, 12:10

wer niemals liebt, kennt nicht "die liebe". wer aber liebt, den hat das leben mit seinen höchsten höhen und tiefsten tiefen. augenblicke, aus der bahn geschleudert, oder so sehr geerdet, dass die welt stehen bleibt oder wir im gleichen rhythmus schwingen. jenseits der worte. dort, wo wir einfach sind. nur halb ist, wer niemals liebt. (eine kühne behauptung? worte!) und noch eine:  nicht zu lieben, ist unmöglich.
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Beitragvon Mucki » 13.09.2015, 15:14

nicht zu lieben, ist unmöglich?
doch, nicht zu lieben, ist die seelenverwandte von gefühlsverweigerung, emotionslosigkeit, wie sie das kind am härtesten durch ihre eltern erfahren kann. dieses kind wird entweder niemals kinder haben wollen oder es wird viele haben wollen, um es besser zu machen. ob es ihm gelingt, ist eine andere frage.

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Beitragvon birke » 18.09.2015, 09:36

nie war die frage nach liebe größer.
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