Lied von dem Ort, zu dem kein Weg führt
Verfasst: 08.03.2008, 14:25
Lied von dem Ort, zu dem kein Weg führt
Text: Louisa
Lesung: Klara
ANHÖREN
Ich wär so glücklich mit dir,
wärst du glücklich mit mir.
Ich hab dich sogar dem toten Teil
der Familie vorgestellt, sie hatten Dich gern,
meine rumänische Uroma krächzte aus Gier:
„Hat er auch Geld?“
Ich würd so gern erben oder verarmen mit Dir,
würdest Du erben oder verarmen mit mir.
Ich hab Dir sogar den Schutzwall gezeigt
des Ortes, zu dem kein Weg führt.
Ich hab sein Portal mehr als einmal berührt.
Hinter den Mauern waschen die Frauen im Winter das Licht
und sobald es getrocknet ist, hängen sie sich
die saubere Sonne übers Gesicht.
Ihre Kammern sind verlegt mit altem Parkett,
das von den früheren Paaren
ganz samtig geworden ist.
Ich wär gerne dorthin gezogen mit Dir,
wärst Du mitgekommen mit mir.
In den kleinen Bistros spielen sie Gott
und drehen an jedem Tisch Sanduhren um,
bevor das letzte Korn fällt,
denn ohne Ende hat man mehr Zeit.
Ich hätt so gern Gott gespielt mit Dir,
dächtest Du nicht sofort Du verlierst.
Ich lehn mich am Abend gegen die Mauern
und glaube der Ort ist leer,
denn ich hör sie nicht mehr die Sanduhren drehen
und das Licht sickert unter der Pforte hindurch,
herab in die Kanalisation.
Meine gierigen Finger mochten Dich gern.
Text: Louisa
Lesung: Klara
ANHÖREN
Ich wär so glücklich mit dir,
wärst du glücklich mit mir.
Ich hab dich sogar dem toten Teil
der Familie vorgestellt, sie hatten Dich gern,
meine rumänische Uroma krächzte aus Gier:
„Hat er auch Geld?“
Ich würd so gern erben oder verarmen mit Dir,
würdest Du erben oder verarmen mit mir.
Ich hab Dir sogar den Schutzwall gezeigt
des Ortes, zu dem kein Weg führt.
Ich hab sein Portal mehr als einmal berührt.
Hinter den Mauern waschen die Frauen im Winter das Licht
und sobald es getrocknet ist, hängen sie sich
die saubere Sonne übers Gesicht.
Ihre Kammern sind verlegt mit altem Parkett,
das von den früheren Paaren
ganz samtig geworden ist.
Ich wär gerne dorthin gezogen mit Dir,
wärst Du mitgekommen mit mir.
In den kleinen Bistros spielen sie Gott
und drehen an jedem Tisch Sanduhren um,
bevor das letzte Korn fällt,
denn ohne Ende hat man mehr Zeit.
Ich hätt so gern Gott gespielt mit Dir,
dächtest Du nicht sofort Du verlierst.
Ich lehn mich am Abend gegen die Mauern
und glaube der Ort ist leer,
denn ich hör sie nicht mehr die Sanduhren drehen
und das Licht sickert unter der Pforte hindurch,
herab in die Kanalisation.
Meine gierigen Finger mochten Dich gern.