dass der tag seine felle spannt

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 20.04.2010, 20:25




dass der tag seine felle spannt

wusste ich doch nie

mich traf ein spieß
am ufer des tages schwemmte er
mir zwischen die rippen
brach entzwei und bohrte sich
verdoppelt bis ins hirn

doch ich erliege nie
in der dämmerung
das leben gibt mich nicht um jeden
preis

so reißt es nie das fell
nimmt nur auf
und gibt nichts ab



.

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Eule
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Beitragvon Eule » 03.05.2010, 00:32

Hallo Niko, ein interessanter, ungewöhnlicherText, der staubig-trocken vom existenziellen Erleben des Lebens erzählt -und dabei trotzdem glaubhaft bleibt- nur das erste "doch" in Z 2 finde ich überflüssig. Herzliche Grüße !
Ein Klang zum Sprachspiel.

Niko

Beitragvon Niko » 03.05.2010, 17:32

hallo arne!

auch hier nochmal danke fürs hervorkramen! das "doch" war eigentlich gedicht als ein wort, dass in zweierlei richtungen gehen kann. zum einen klingt "doch" im kontext nahezu wie etwas entschuldigendes. zum anderen aber kann das "doch" auch stark betont gelesen werden. impliziert, es immer irgendwie geahnt zu haben, jetzt aber eine starke sicherheit diesbezüglich zu haben. mag dem einzelnen leser vielleicht nicht bedeutend sein, aber ich wollte damit möglichkeiten eröffnen, eventuell einen "schwingungsprozess" fördern. so oder so.

liebe grüße: Niko


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