Frag nicht mich

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 13.07.2014, 22:19

[tabs][tabs: Version 3]Frag nicht mich

muss noch Raum
nach unten
bleiben

wenn Du in
einem Jahr
fragst

oder später sich
das schlecht
relativiert

es geht so
oder so
weiter

abwärts also frag
sie selbst, bitte!
[tabs: Version 2]Frag nicht mich

muss noch Raum
nach unten
bleiben

wenn Du in
einem Jahr
fragst

oder in zweien
sich schlecht
relativiert

es geht so
oder so
weiter

abwärts also frag
sie selbst, bitte!
[tabs: Version 1]
muss noch Raum
nach unten
bleiben

wenn Du in
einem Jahr
fragst

oder in zwei
sich schlecht
relativiert

es geht so
oder so
weiter

abwärts also frag
sie selbst, bitte![/tabs]
Zuletzt geändert von Zakkinen am 02.08.2014, 17:50, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.07.2014, 20:21

Hola Enrique,

puh, das sind ziemlich resignierende Zeilen.
Zakkinen hat geschrieben:oder in zwei
sich schlecht
relativiert

Das könnte man vllt. etwas geschmeidiger formulieren.

Saludos
Gabriella

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 14.07.2014, 21:33

Hallo Gabriella,
Danke! Geschmeidiger, hmmm. Ich les das ganze Ding nicht geschmeidig. Versuch mal "schlecht" in Gänsefüßchen zu lesen. Dann besser?
Liebe Grüße
H

ecb

Beitragvon ecb » 14.07.2014, 21:43

Zakkinen hat geschrieben:es geht so
oder so
weiter


Das ist sehr gut, diese drei Zeilen kann man jede für sich oder zu zweit oder alle drei zusammen lesen.

wenn Du in
einem Jahr
fragst

oder in zwei
sich schlecht
relativiert


Ich glaube, die letzten beiden Zeilen dieses Abschnitts gehen grammatisch nicht so im Zusammenhang, und für sich genommen verstehe ich sie auch nicht - wäre da ein Versuch möglich, sie verständlicher zu machen?

Ja, ein harter Ton herrscht, aber das stelle ich nur fest, es ist ja offensichtlich inhaltlich bedingt. Ich hätte gern ein wenig mehr Anhaltspunkte für mein Verständnis, aber ich weiß, das ist ein Balancegang zwischen zu viel aus der Sicht des Autors und zu wenig für den Leser.

Liebe Grüße
Eva

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.07.2014, 21:55

Das "schlecht" hab ich eigentlich direkt schon in Gänsefüßchen gelesen, Henkki.
Eva, grammatisch ist es wohl richtig, denke ich, wirkt hier nur ein wenig sperrig.

oder in zwei
sich schlecht
relativiert


Will - nach meiner Lesart - sagen, dass sich das "schlecht" in der Wahrnehmung verändert, relativiert.

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 14.07.2014, 21:59

Hallo Eva,

Auch Dir danke!

"Es geht so oder so weiter" ist für mich die banalste Stelle, eher schwach.

Ich glaube, ich muss aus "in zwei" "in zweien machen", das liest sich besser. Außerdem muss der Titel noch wieder oben über den Text.

Die Grammatik funktioniert so: "Frag mich nicht... [Es] muss noch Raum nach unten bleiben, wenn Du in einem Jahr fragst, oder in zweien sich "schlecht" relativiert ... Es geht so oder so weiter abwärts. Also frag sie selbst, bitte!"

Ich habe eine längere Variante schon verworfen, eine mit mehr Kontext, die erklärte zu viel. Vielleicht hast Du recht und es ist jetzt zu wenig übrig.

Liebe Grüße
Henkki

ecb

Beitragvon ecb » 14.07.2014, 22:04

Aber die Grammatik habe ich jetzt verstanden, und da sie Gabriella keine Schwierigkeiten bereitete, lag es eindeutig an mir. Danke dir!

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.07.2014, 22:12

Ja, das "zweien" macht es geschmeidiger. So etwas meinte ich. Vorher hatte ich mir das quasi dazu gelesen, also: oder in zwei Jahren ...

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 15.07.2014, 00:36

Hallo Henkki,
ich lese das jetzt zum dritten Mal, und immer kommt in dem letzten "bitte!" etwas ausgesprochen Genervtes, wenn nicht Feindseliges rüber; ich frage mich (oder vielmehr Dich), ob das so beabsichtigt ist.
Wenn nicht, würde ich dieses letzten Wort einfach streichen und "frag sie selbst" stehen lassen.

Nachtgrüße!
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Beitragvon Zakkinen » 15.07.2014, 07:04

Hallo Zefira,
Wenn das so über kommt, ist es besser als erwartet. Man muss das "bitte" nicht so lesen, man darf aber. Und wenn ist es ganz richtig so.
Danke und Gruß
Henkki

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 31.07.2014, 16:08

Hallo Henkki,

ich stolpere auch so noch über das „schlecht“, vielleicht würde es helfen, den Artikel dazuzusetzen?
Beim „es geht so/ oder so“ stimme ich dir zu. .-) Auch taucht für mich da etwas (Sprach)spielerisches auf, das die Härte leicht rausnehmen kann, es „aufweichen“. Am stärksten finde ich die erste Strophe. Vielleicht, weil sie diesen Raum, von dem sie spricht, tatsächlich (auch klanglich) nach unten öffnet, eine Ahnung entsteht, die dann aber ausformuliert wird. Ich weiß nicht wie, aber es wäre interessant zu sehen, ob sich das weiterspinnen lassen würde.

Aber wie es da steht, kann ich es mir sehr gut (von dir) gelesen vorstellen und denke, dass es dann in allen Teilen wirken und für den Hörer aufgehen kann.
Mehr (Hintergrund)Information im Gedicht bräuchte ich nicht, für mich lässt es sich so auf viele Lebens- oder auch Beziehungssituationen anwenden.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 31.07.2014, 20:33

Liebe Flora,

es geht nicht mit Artikel, dann ist da ein Wort zu viel.
Wenn ich das "so oder so" zu "so wie so" machte, wäre weniger O drin.
Danke fürs Denken.

Liebe Grüße
Henkki

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 01.08.2014, 10:12

Hallo Henkki,

oder später sich
das schlecht
relativiert


vielleicht so? Das würde auch das zweien umgehen.

Wenn ich das "so oder so" zu "so wie so" machte, wäre weniger O drin.
Die "o" würde ich nicht durch ein helles, hohes "i" abschwächen. Das lenkt die Stimme in die falsche Richtung, oder?

Liebe Grüße
Flora
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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 01.08.2014, 19:42

Nicht schlecht. Gefällt mir. Danke!


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