ein grünes gefühl

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 08.05.2024, 10:40

.
am abend sitzen wir
anders als am morgen
zwitschern die vögel
von verlorenen wegen
am lagerfeuer
sangen wir zur guitarre
du trafst nicht jeden ton
und wenn die nacht ihre flügel spannt
sitzen wir immer noch
in einem anderen land
in einer anderen geschichte
.
Zuletzt geändert von birke am 09.05.2024, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.05.2024, 16:20

Liebe birke,

irgendwie finde ich den Titel nur so "jein" ... ja, grün wie die Natur, aber das Lagerfeuer hat eine andere Farbe, die Nacht auch. Ich finde, das Grün müsste im Text eine etwas deutlichere Rolle spielen. Aber vielleicht geht es ja nur mir so.

Weshalb ich aber vor allem schreibe: Die guitare! Wenn Du sie wirklich als französische Version meinst, müsste m. E. noch eine Erläuterung hin, z. B. ein französisches Adjektiv. Im Deutschen kennt man sie nicht mit einem "r", soweit ich weiß?

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birke
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Beitragvon birke » 08.05.2024, 16:42

liebe amanita, für mich ist das gefühl (im gedicht) grün, ich und du sind sich grün, und um das lagerfeuer herum befindet sich vermutlich grün? und ja, guitare, französisch, das finde ich einfach schöner, eleganter als die schnöde deutsche gitarre, und nimmt auch ein wenig bezug zu der zeile „in einem anderen land“? ich überlege mal, aber spontan würde ich es an sich so lassen wollen… trotzdem vielen dank!
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Epiklord
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Beitragvon Epiklord » 08.05.2024, 17:53

Mir gefàllt es gut. Ich habe aber den Titel nicht mitgelesen. Weiß auch nicht um ein grùnes Gefùhl.

E.

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birke
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Beitragvon birke » 09.05.2024, 09:57

danke, epiklord! weiß (nicht) um ein grünes gefühl, das gefällt mir in der farbmetaphorik ;)
was die guitare angeht, ok, sie ist schon eine art fremdkörper hier im gedicht... ich gehe da noch mal in mich, wobei sie für mich schon durchaus sinnig (sinnlich auch) erscheint.
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 09.05.2024, 11:51

Nix gegen die guitare!
Aber in diesem Kontext könnte man meinen, dass das zweite "r" fehlt. Mir ging das jedenfalls sofort so. Aber ich wiederum kenne von Dir nur korrekte Orthografie; andere vielleicht nicht.

Zum grünen Gefühl: Ich kann es mir zwar gut vorstellen, aber es wird m. E. im Text zu wenig "präzisiert", vor allem eben auch, da dort andere Farbnuancen vorkommen. Des weiteren hat "grün" aktuell so einen politischen Beigeschmack, der irgendwie das Lyrische verjagt.

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Beitragvon Pjotr » 09.05.2024, 11:57

Da lateinische Sprachen mir nicht nahe sind, hat mir bei "guitare" kein zweites "r" gefehlt. Englisch steht mir näher, und daher war mir hier, wenn überhaupt, eher ein "e" zu viel :-)

Bei "abend, Nacht, Lagerfeuer" denke ich eigentlich auch nicht an grün.
Zuletzt geändert von Pjotr am 09.05.2024, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Amanita » 09.05.2024, 12:00

Ja, das wäre auch eine Möglichkeit, ich hatte nur nicht alles durchspielen wollen :??:

Für mich ruckelts da einfach, aber das Ding soll doch Musik machen ...

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Beitragvon birke » 09.05.2024, 12:01

ich hatte zuerst tatsächlich "guitarre" dort stehen, eine schreibweise, die ein wenig vom spanischen eingedeutscht ist, allerdings ist das eine schreibweise, die ein anderer dichter, und zwar werner, auch hier im salon, auch gern verwendet, weswegen ich diese schreibweise jedenfalls vermeiden wollte. naja, ich muss mal sehen, was ich damit letztlich mache... am einfachsten wäre natürlich die "gitarre".

beim "grün" möchte ich auf jeden fall einen politischen anklang vermeiden... vielleicht ändere ich den titel dann also tatsächlich, eventuell in "ein dunkelblaues gefühl", welches mir hier auch stimmig erschiene... :)

oh, sehe gerade, du hast in der zwischenzeit auch kommentiert, lieber pjotr - die englische version hätte allerdings auch etwas!
ich gehe mal in mich.
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Beitragvon Pjotr » 09.05.2024, 12:08

Vielleicht hülfe es, wenn der Titel französisch wäre? Dann wäre man vorbereitet.

Was die Saiten betrifft: Ginge auch eine Bouzouki? :-) Oder hat die Werner auch schon verwendet?


birke hat geschrieben:beim "grün" möchte ich auf jeden fall einen politischen anklang vermeiden... vielleicht ändere ich den titel dann also tatsächlich, eventuell in "ein dunkelblaues gefühl", welches mir hier auch stimmig erschiene... :)


Da wäre ja beispielsweise irgendwas mit "bleu" jedem verständlich.

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Beitragvon Amanita » 09.05.2024, 12:23

Ja, so meinte ich das mit dem Beispiel "französisches Adjektiv" ... zum Einlesen, Einstimmen sozusagen.

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Beitragvon Amanita » 09.05.2024, 13:01

bleu foncé würde mir besser gefallen als dunkelblau, denn das ursprünglich grüne Gefühl hätte ja nichts Dunkles.

Ach ja, und die Tatsache, dass Werner "Guitarre" schreibt, wäre für mich glaube ich kein HInderungsgrund. Es ist ja ein ganz normales Wort, wenn auch eine etwas seltenere Schreibweise.

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Beitragvon birke » 09.05.2024, 13:21

ah, oh, dass "guitarre" durchaus wenn auch nicht gängig, so doch ein "richtiges" wort ist, eine art nebenform zur "gitarre", war mir so gar nicht unbedingt klar! :ah: also, dann würde ich wieder darauf zurückgehen. dann bräuchte ich auch keinen französischen titel, das würde ja dann auch keinen sinn mehr ergeben.
also - ich ändere jetzt erstmal die "guitare" zu "guitarre" , so hatte ich es nämlich ganz ursprünglich stehen. und das "grüne" gefühl bleibt erstmal, bis mir vielleicht etwas passenderes einfällt. ;)
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