Tagebau Hambach
Verfasst: 02.09.2010, 22:01
Tagebau Hambach
(erweiterte Neufassung)
Unter dem Forst von Hambach
liegt ein Riesenbrikett,
das haben sie ausgegraben
aus seinem Eiszeitbett.
Hier jagten einstmals die Fürsten
von Jülich, Kleve und Berg,
sie jagten Sauen und Hirsche,
es lachte ihr närrischer Zwerg:
“Mit Wurzelwerk, Lauch und Zwiebeln
koch ich euch eine Brüh’
auf Perlen, Juwelen, Brillanten,
das gibt einen steifen Jus!“
Die Buchen wurden gerodet
und leergekauft Dorf um Dorf,
nur um ihn zu gewinnen,
den hochkomprimierten Torf.
Wenn die Vertriebenen fliehen
vor dem Hunger ohne Maß,
müssen sie auch ihre Toten
retten vorm Schaufelradfraß.
Heut fördern die eisernen Spinnen
Millionen Tonnen im Jahr,
in Neurath und Niederaußem
verstromt man sie ganz und gar.
Die Orgelpfeifen der Schlote,
rauchen den Äther voll
und spielen uns eine Weise,
die liegt zwischen Dur und Moll.
Ich möchte den Strom nicht missen,
der meinen Computer betreibt,
an dem es sich prächtig rechnet,
kommuniziert und schreibt.
Dir dank ich, fossile Wärme,
die du uns damals umfingst,
bewahrtest vor dem Erfrieren –
wir hatten Briketts gefringst.
Manchmal wühlt aus dem Ocker
Bronzeschmuck Baggers Kraft.
Dann rühmt sich sogleich die Kohle,
sie diene der Wissenschaft.
Zweimal den Chiemsee soll fassen
das Loch, das sie lassen, man sieht
dann Segelbötchen durchfurchen
das Naherholungsgebiet.
Mit dem Hambacher Forst wird verschwinden
auch die Bechsteinfledermaus.
Ist das der Preis des Fortschritts?
Kommt, Leute – noch steht es – ins Haus!
“Mit Wurzelwerk, Lauch und Zwiebeln
koch ich euch eine Brüh’
auf Zinsen, Aktien und Boni,
das gibt einen fetten Jus!“
Tagebau Hambach
(Erstfassung)
Unter dem Forst von Hambach
da liegt ein Riesenbrikett,
das haben sie ausgegraben
aus seinem Urzeitbett.
Hier jagten einstmals die Fürsten
von Jülich, Kleve und Berg,
sie jagten Sauen und Hirsche,
und es lachte ihr närrischer Zwerg.
Die Buchen wurden gerodet,
und leergekauft Dorf um Dorf,
nur um ihn zu gewinnen,
den hochkomprimierten Torf.
Heut fördern eiserne Spinnen
Millionen Tonnen im Jahr,
in Niederaußem und Knapsack
verstromt man sie ganz und gar.
Die Orgelpfeifen der Schlote,
sie rauchen den Äther voll,
und spielen uns eine Weise,
die liegt zwischen Dur und Moll.
Ich möchte den Strom nicht missen,
der meinen Computer betreibt,
an dem es sich prächtig rechnet,
kommuniziert und schreibt.
Vom Hambacher Forst ist geblieben
nur die Bechsteinfledermaus.
Das ist wohl der Preis des Fortschritts.
Kommt, Leute – noch steht es – ins Haus!
(erweiterte Neufassung)
Unter dem Forst von Hambach
liegt ein Riesenbrikett,
das haben sie ausgegraben
aus seinem Eiszeitbett.
Hier jagten einstmals die Fürsten
von Jülich, Kleve und Berg,
sie jagten Sauen und Hirsche,
es lachte ihr närrischer Zwerg:
“Mit Wurzelwerk, Lauch und Zwiebeln
koch ich euch eine Brüh’
auf Perlen, Juwelen, Brillanten,
das gibt einen steifen Jus!“
Die Buchen wurden gerodet
und leergekauft Dorf um Dorf,
nur um ihn zu gewinnen,
den hochkomprimierten Torf.
Wenn die Vertriebenen fliehen
vor dem Hunger ohne Maß,
müssen sie auch ihre Toten
retten vorm Schaufelradfraß.
Heut fördern die eisernen Spinnen
Millionen Tonnen im Jahr,
in Neurath und Niederaußem
verstromt man sie ganz und gar.
Die Orgelpfeifen der Schlote,
rauchen den Äther voll
und spielen uns eine Weise,
die liegt zwischen Dur und Moll.
Ich möchte den Strom nicht missen,
der meinen Computer betreibt,
an dem es sich prächtig rechnet,
kommuniziert und schreibt.
Dir dank ich, fossile Wärme,
die du uns damals umfingst,
bewahrtest vor dem Erfrieren –
wir hatten Briketts gefringst.
Manchmal wühlt aus dem Ocker
Bronzeschmuck Baggers Kraft.
Dann rühmt sich sogleich die Kohle,
sie diene der Wissenschaft.
Zweimal den Chiemsee soll fassen
das Loch, das sie lassen, man sieht
dann Segelbötchen durchfurchen
das Naherholungsgebiet.
Mit dem Hambacher Forst wird verschwinden
auch die Bechsteinfledermaus.
Ist das der Preis des Fortschritts?
Kommt, Leute – noch steht es – ins Haus!
“Mit Wurzelwerk, Lauch und Zwiebeln
koch ich euch eine Brüh’
auf Zinsen, Aktien und Boni,
das gibt einen fetten Jus!“
Tagebau Hambach
(Erstfassung)
Unter dem Forst von Hambach
da liegt ein Riesenbrikett,
das haben sie ausgegraben
aus seinem Urzeitbett.
Hier jagten einstmals die Fürsten
von Jülich, Kleve und Berg,
sie jagten Sauen und Hirsche,
und es lachte ihr närrischer Zwerg.
Die Buchen wurden gerodet,
und leergekauft Dorf um Dorf,
nur um ihn zu gewinnen,
den hochkomprimierten Torf.
Heut fördern eiserne Spinnen
Millionen Tonnen im Jahr,
in Niederaußem und Knapsack
verstromt man sie ganz und gar.
Die Orgelpfeifen der Schlote,
sie rauchen den Äther voll,
und spielen uns eine Weise,
die liegt zwischen Dur und Moll.
Ich möchte den Strom nicht missen,
der meinen Computer betreibt,
an dem es sich prächtig rechnet,
kommuniziert und schreibt.
Vom Hambacher Forst ist geblieben
nur die Bechsteinfledermaus.
Das ist wohl der Preis des Fortschritts.
Kommt, Leute – noch steht es – ins Haus!