wir nähern uns norden

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Werner
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Beitragvon Werner » 21.05.2017, 22:23

für Rebecca Zinke

liegt dein gesicht zwischen zwei monden
zerfließt schnee
waren die konturen deiner augen
einmal licht einmal nacht
ein anderes mal

trafen wir uns auf altem kristallin
langsam fangen die falten an
meine geschichte zu erzählen


granatglimmerschiefer faltengebirge
aus knotenschiefern
baute ich das dach eines hauses

im mittagslicht schimmert cordierit
cordieritblau beugt sich der himmel
über das dorf
in seiner unwissenheit wirkt er einsam
allein ein eremit
unter den einzelgängern der bergdohlen
gleicht deine stimme dem knistern in eis
wir nähern uns norden
Zuletzt geändert von Werner am 08.07.2017, 15:18, insgesamt 2-mal geändert.

SarahWeidenlicht

Beitragvon SarahWeidenlicht » 29.05.2017, 19:33

Lieber Werner,

Dieses Gedicht erinnerte mich spontan ein an ein kleines Buechlein von antoine mouton. Es heisst "au nord tes parents" und beschreibt eine unendliche Autofahrt nach Norden, vom Ruecksitz, aus Kinderaugen.

Ich weiss nicht, ob du franzoesisch sprichst, aber hier ein kleiner Auszug, gleich von der ersten Seite:
une seule fois je leur ai demandé où on allait une seule fois ils m'ont répondu au nord
alors j'ai toujours su qu'ensuite quoiqu'on fasse on irait au nord aussi n'ai je plus rien demandé

J'étais à l'arrière de la voiture et le ciel courait derrière moi le temps avec la route le jour la nuit les arbres
d'eux ce que je connaissais le mieux c'était leur nuque


Das ist natuerlich ein wenig paradox, weil dein Gedicht viel mehr von einer eingefrorenen, mueden und gealterten Situation spricht, in welcher der Norden naeher kommt- so habe ich es gelesen. Aber Gegensaetze liegen naeher beisammen als Beliebiges. Das also als erste Assoziation.

Kleine Vorschlaege:
"war einmal licht" statt "waren einmal licht", ein Ausdruck, der sich doch etwas holprig liest.

"im mittagslicht schimmert cordierit
cordieritblau beugt sich der himmel"
Vielleicht die erste Zeile ganz streichen? Sonst wird die Ungewoehnlichkeit des "cordierit" so bedeutsam.

Lg

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Werner
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Beitragvon Werner » 29.05.2017, 20:36

danke sehr! waren einmal licht die konturen deiner augen oder andersrum die konturen deiner augen waren einmal licht ist schon ok ... ich weiß, der cordierit bzw. das cordieritblau haut rein, ist aber schon ein besonderes blau, das der cordierit hat, auch in den cordieritknotenschiefern. den mouton muss ich dann doch mal lesen, vielleicht sogar auf französisch, wenn er in kinderstimme schreibt, sollte das gehen


Niko

Beitragvon Niko » 08.07.2017, 15:38

Toll

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Werner
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Beitragvon Werner » 08.07.2017, 16:24

dein "toll" verstehe ich jetzt nicht??? es ist ja keine "veröffentlichung" sondern läuft in einem aktuellen wettbewerb, auf den der link hinweist, der jedoch noch nicht beendet ist (einreichfrist geht bis ende juli). vielleicht hast du ja auch etwas zum gedicht selbst zu sagen? das würde mich mehr interessieren als ein dummer nichtssagender kommentar!

Niko

Beitragvon Niko » 08.07.2017, 16:55

Danke für dein maßregeln, geschätzter Kollege. Gut das du Worte zu deuten weißt

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Werner
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Beitragvon Werner » 08.07.2017, 19:19

wenn ich so ein saudummes geschwätz höre (ich zitiere): "Toll"!

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Beitragvon Werner » 08.07.2017, 19:20

aber lassen wir das, wenn du nichts zum gedicht beizutragen hast. ist für mich damit erledigt. keine weitere antwort mehr. vielleicht haben ja andere was zum gedicht als solches zu sagen?

Niko

Beitragvon Niko » 08.07.2017, 19:47

Man mag in der Sache auseinanderliegen, Werner, wir sind alle Individuen. Allerdings ist dein Posting unter prinzipiell gleichgesonnenen ziemlich unterirdisch. Ich habe es zur Kenntnis genommen.
Und ich glaube es ist dann doch besser, wenn ich dich in aller Konsequenz meide. Schon alleine, um dich vor dir selbst zu schützen.
Ich habe nichts gegen dich. Du bist ein guter Autor. Die negativa erspare ich uns beiden.
Hab es fein und konzentriere dich etwas weniger auf dich, mein Lieber!

Horrido!


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