Harz auf Kirschbaum

[Erman]

Der Dich zu sich nahm,
wird Honig am Körper haben,
warm wie Balsam,
das langsam abfließt.
Und ich, baumelnde Kirsche,
soll harzen
um zu vergessen;
das Lied vom Heranreifen des Weizens,
und den Sand der Zeit
im Hals kleiner Vögel.
Das, wie der Mond auf dich scheint,
erhebt mich von Augenblick zu Augenblick.

Mit der Stirn den Schatten dahinter aufbrechen,
wenn auch all meine Blätter
ihre Gesichter von mir abwenden.

Um dich zu suchen?

Im Dämmerlicht von den letzten
Sonnenstrahlen durchschossener, tropfender Harz
hat Deine Augenfarbe.
Ein Flüsterer in der Landschaft sagte zu mir:
Zu viel suchend bekommst du
immer weniger, du Luzider.

Die Kirsche verharzte
mit der Farbe Deiner Augen,
hinterließ eine tiefe Wurzel,
wo ich nie zuvor war....

[Thomas Milser]

Passt zwar nicht ganz hierher (ebensowenig wie Teile von Kurts Kommentar), aber zu ebenjenen passt wiederum dieses Zitat von Wladimir Iljitsch Lenin:

"Sage mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht."

[Erman]

Hallo Kurt,

ich freue mich über Dein Lob!
Immerhin sprichst du von ''einige lyrische Zeilen, interessante Bilder und Potenzial''.

Zitat:''... von Jan Wagner ... da gut nachvollziehbar die tollen Bilder, überraschenden Assoziationen, und vor allem die Einheitlichkeit.'' Ich fürchtete: Kalter Kaffee, m i r raubt das nicht den Schlaf.

Lieben Gruß
Erman

[Erman]

Lieber Tom,

ich kenne auch das hier:
Zitat:''Sage mir deine Freunde und ich sage dir wer du bist''

LG Erman

[Thomas Milser]

Is' ne andere Schiene, Erman.

Am sichersten ist immer noch, man verlässt sich auschließlich auf sich selbst (jedenfalls, was den eigenen künstlerischen Anspruch bzw. Ansatz angeht), wobei natürlich, wenn sich letzterer - wie bei uns Bekloppten - über Sprache äußert, wo ja jeder Klappspaten, da vermeintlich der Sprache mächtig ist, sich beflissen und befähigt fühlt, seinen mehr oder minder qualifizierten Senf abgeben zu müssen.

Da haben es die Spanplattenvollschmierer - Verzeihung: die bildenden Künstler, besonders die abstrakten - im Hinblick auf das Kritisiertwerden erheblich einfacher, da sich der Betrachter dort nicht immer traut, zu sagen, dass er eben nichts anderes sieht als ne vollgeschmierte Spanplatte, da man ihm dann Unkenntnis oder mangelnde Erkenntnisfähigkeit unterstellen und ihm gar den Kunstverstand absprechen könnte.

Schriftsteller sind halt Leute, die zu blöd sind, ihren Mist für sich zu behalten. Oder auch nicht ...

(Edith: Wenn ich mal ehrlich bin, interessieren mich die Hirn- bzw. Wortgespinste anderer überhaupt nicht )

T.O.M.

[Pjotr]

(Edith: Wenn ich mal ehrlich bin, interessieren mich die Hirn- bzw. Wortgespinste anderer überhaupt nicht )

Es sei denn, jene der anderen liegen auf Deiner Wellenlänge.

Andererseits liegen sie dann aber auch nicht mehr andererseits. Sondern Deinerseits.

Also stimmt Dein Satz schon im Ansatz.

Bei mir ist das auch so: Ich interessiere mich nur für Sachen, die mich interessieren.

Ich glaube, anderen geht es nicht anders.

[Thomas Milser]

(Edith: Wenn ich mal ehrlich bin, interessieren mich die Hirn- bzw. Wortgespinste anderer überhaupt nicht )

Es sei denn, jene der anderen liegen auf Deiner Wellenlänge.

Röchtöch.
Und das sind gerade mal eine Handvoll.

Ich interessiere mich nur für Sachen, die mich interessieren.

Ja, so kann man das sagen.

Ich glaube, anderen geht es nicht anders.

Leider ja eben doch.