Der Kampf ist vorbei

[elli999]

Der Kampf ist vorbei

Rostige lange Dornen
in tief eiternden Wunden
aber der Krieg ist vorbei.

Alles was einst ward geliebt
verloren doch hart umkämpft,
kapituliert, endlich frei.

Werd jetzt Blutiges lecken,
so wie ein Köter es tut.
Warm, süss in Geborgenheit.

Zurückblicken verboten
Melancholie besiegt.
Leises Siegesgeschrei.

Höre den Laut in Ferne,
mein Rudel jault, es warte.
Folge dem Ruf, nun allein.

.

[moshe.c]

Du hast mir noch nicht gesagt, ob du Pomelos magst, obwohl es das deutliche runde Gelb in deinem Avatar andeutet.

Mit 'Monsieur' liegst du unglaublich richtig: Ich bin 'frankopviel'.

Hm,

moshe.c

[elli999]

oooooohhhhh ein paar Stündchen den PC verlassen und dann soooo viele Reaktionen *baff*

Also erstmal herzlichens Hallo auch in diese Runde "HALLO"

Carl, "Hebungen" ein grosses Fragezeichen tut sich mir auf!!!!
- Ich bin noch nicht soweit mit dieser Dicht-Thematik vertraut, werde mich aber schlaulesen...

Louisa es tut mir leid, es ist nicht wirklich der Krieg im Sinne von Waffengewalt gemeint.
Das Wort Krieg habe ich als Synonym für "Kampf" eingesetzt um Wiederholungen mit der
Überschrift zu vermeiden.
Warum dann in diese Kategorie ?- ja wahrscheinlich weil ich eine verlorene Liebe eher
mit Trauer in Verbindung bringe - aber mal anders beleuchtet - hmmmm

last gefällt Dir auch "wurd" und "nun" nicht? Sollte ich das tatsächlich ändern? (das wäre dann
ja noch immer die Angelegenheit mit den Hebungen - ich muss dringend recherchieren...)

moshe.c danke für Deine Geduld

Max der Einfachheitsfanatiker. Hast schon recht, aber mir ging es eigentlich nicht um
"tief eiternde Wunden" eher wollte ich das Bild einer tiefen und eiternden Wunde
beschreiben, nur klingt das nicht so schön - tiefe, eiternde Wunden.

Ich möchte auch nocheinmal auflösen, was ich beim Schreiben dieser Zeilen dachte,
obwohl ich hier Louisa recht gebe möchte, das sicherlich wichtiger ist, was der Rezipient
- also Ihr alle - daraus lest.

S1 Grundgedanke war der Kampf um eine Liebe/Beziehung, welcher tiefe Wunden hinterliess.

S2 Die Einsicht, das das Loslassen letztendlich die eizige Möglichkeit darstellt und gleichzeitig
des belastenden kämpfens befreit.

S3 hier richtet sich mein Bild vor Augen auf den verwundeten Hund/Wolf, der sich zurückzieht
um seine Wunden in Geborgenheit zu lecken. Blut - warm und süss.

S4 nicht länger dem Verlorenem nachweinen, die Traurigkeit wurde besiegt/verarbeitet. Das leise
Siegesgeschrei möchte ausdrücken - "ich lebe weiter, Du hast mich nicht verdient, es ist besser
ohne Dich"

S5 folgt dem Ruf der Familie/Freunde, nun allein - ohne den verlorenen Partner

Um alles in ein Bild zu setzen, hatte ich ein Wolfsrudel vor Augen.


Vielen Dank für Eure vielen vielen tollen Kommentare !!!!! Hat mich tierisch gefreut


Lieben Gruss elli999

[moshe.c]

Im ersten Moment habe ich dich letzte Nacht unterschätzt.

Jetzt lese ich dieses Gedicht schon viele Male, und ich kann nur sagen: Großartig.

In einem anderem Forum hat mir mal jemand geschrieben: Hier kommt jemand mit einer eigenen Stimme.

Das möchte ich dir jetzt auch sagen, mir fällt leider nichts besseres ein.

Also, ganz in der Hoffnung mehr von dir zu lesen


moshe.c

[carl]

Hallo Elli,

"Hebungen" sind die betonten Silben. Oft wird die Stimme dort "angehoben". "Silbenzählen" (Schema sieben) ist eher ungewöhnlich, das machen die Haiku-Dichter, aber auch nur, weil es kein besseres Äquivalent für die japanische Form gibt.
Ich finde, Deine Intention kommt in dem Gedicht ganz klar rüber!
Sie ist sehr dramatisch formuliert (z.B. durch die Adjektive wie bei "tief" eiternde Wunden) aber das ist ok (es ist ja Dein 1. mal, grins).

Und Louisa, sorry dass ich Dir Dein "ou" nicht gegönnt habe
Du bist unverwechselbar §blumen§ !

Liebe Grüße Carl

[Last]

Hallo Elli,
zumindest das "wurd" sollte meines Erachtens raus, beim "nun" bin ich mir nicht so sicher, denn wenn das "allein" allein steht verliert das Gedicht auch was, ich tendiere aber dazu es auch rauszunehmen.

[Louisa]

Guten Morgen!

Ich bin sehr erleichtert, dass es sich nicht um ein nostalgisches Kriegsgedicht handelt.

Ich wünsche Dir viel Erfolg in der nächsten Schlacht!

An moshe.c: Ja, ich mag auch Pomelos, aber selten, weil sie ein bisschen bitter schmecken, fionde ich. (Ja, ich weiß, bei euch schmecken sie nach Honigwein...)

A bientôt! louisa

[Max]

Liebe Elli (mit den vielen 9en),

danke für Deine ausfürhlichen Erläuterungen (und mit dem Klang der tie eiternden Wunde hast Du recht ..), diese Gedanken kenne ich nur zu genau. Irgendwo in einem alten Tagebuch findet sich bei mir ein Satz wie

Eine überstandene Schlacht
gibt ein Gefühl
des Triumphs

dem überlebenden Teil

Den Gedanken und mehr hast Du in dem Gedicht sehr schön ausgedrückt :)

Merci
Max

[steyk]

Liebe elli,
auch von mir erst einmal an dieser Stelle ein herzliches Willkommen.



Hätte ich schon früher machen können, als du mein Gedicht ABSCHIED kommentiert hast.
Dein Gedicht ist wirklich ein gelungenes Einstiegswerk.
Gruß
Stefan

[elli999]

juchhu da bin ich wieder

last + carl Danke für die Erklärung zu den Hebungen. Von dem "nun" kann ich mich nach langer Überlegung nicht trennen, da ich finde es nähme dem Inhalt etwas weg.

Max

Eine überstandene Schlacht
gibt ein Gefühl
des Triumphs

dem überlebenden Teil

diese Zeilen gefallen mir ausgesprochen gut. Sehr tiefgründig und regen zum Nachdenken an.
Solltest Du noch mehr solcher Schätze in Deinen alten Tagebüchern haben, bitte lass uns daran teilhaben und veröffentliche sie hier.

Huhu steyk Danke für Dein Lob

Liebe Grüsse elli999