Blauer Salon

Von Aasfliegen umschwärmt

was für dunkle Zeiten wenn Mütter
Lichter entzünden auf den Gräbern
ihrer jungen Helden die eben
noch ausgeschwärmt waren
(so kam es ihnen vor) Kinder
in die nahen Wälder
im Spiel Fahnen eroberten
und gegnerische Burgen
sich metzelten im Spaß

Lob für diese schmerzlich-bissigen Zeilen möchte ich dafür vergeben. Und wenn ich mir mal anschaue, wer diese Heldenopfer, die Sie beschreiben, in die fatale militärische Endverwertung sendet, wird mir schlecht. Da stößt man u.a. auf kinderlose Politikerinnen, die mit tropfendem Speichel an den verzogenen Mundwinkeln immer mehr und immer mehr an Blutfluss fordern und fleißig die Werbetrommel für Produkte aus der Rüstungsindustrie bespielen.
Zur Ablenkung und Stärkung des virtuellen Gewissens werden staatliche Aufmärsche organisiert gegen etwas, wo der Daumen links ist, damit sich der Eisengeruch bei Ostwinden hassüberdeckt verdünnen kann.
Das Gedicht winkt die Fahne für den Schlusspfiff an die Gehirnwaschmaschinenbetreiber, deren Anlagen auf Anschlag laufen.
Vielleicht geht dort einfach mal ein Teil kaputt in guter Absicht.

Ja, genau, es ist eben kein Spaß.

Man sollte Dein Gedicht jeden Tag lesen, um auf Begriffe wie "kriegstauglich" nachhaltig allergisch zu reagieren.
Hab' das Gefühl, dass Leute, die so locker daherreden, auf dem Stand der Kinder im Wald (peng-peng, du bist tot ...) geblieben sind.

Amanita hat geschrieben:Ja, genau, es ist eben kein Spaß.

Man sollte Dein Gedicht jeden Tag lesen, um auf Begriffe wie "kriegstauglich" nachhaltig allergisch zu reagieren.
Hab' das Gefühl, dass Leute, die so locker daherreden, auf dem Stand der Kinder im Wald (peng-peng, du bist tot ...) geblieben sind.

Dem kann ich mich nur anschließen. Wir sollten allerdings nicht verbittern, sondern das Schöne in der Welt stets erkennen, das noch nicht medial vergiftet wurde, sonst fallen unser Herz und unsere Seele auch.