Mädchen

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 01.12.2010, 08:44

(So etwa stelle ich mir Effi Briest vor)
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Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 01.12.2010, 08:57

Ja, das kann ich gut nachvollziehen, etwas Herbes, Geschmälertes, ein Mundwinkel, der abfällt und noch ein klein wenig schmollt ... nicht unklug, das Ganze
lg
Renée

Nicole

Beitragvon Nicole » 01.12.2010, 09:16

Hallo Amanita,

das Bild gefällt mir ausnehmend gut!
Ich habe allerdings bei Effi Briest eine andere Frau vor Augen. Mundpartie ähnlich wie Du sie gezeichnet hast, aber das Gesicht runder, naiver, die Augen weniger dominant, und die Stirn sehr viel höher, im Vergleich zur Partie Kinn bis Augen weniger fliehend.

Gruß, Nicole

Sam

Beitragvon Sam » 01.12.2010, 17:25

Ich stelle sie mir "nordischer" vor.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 04.01.2011, 15:54

Hallo Amanita,

auf dieses Bild bin ich erst durchs Stöbern für die Monatswahl aufmerksam geworden. Ein spannendes Gesicht. Mich fasziniert dieses Entgegentreten, als wolle sie aus dem Bild (das man (sich) von ihr macht) heraustreten. Dieser verschlossene, fast herrische Zug um den Mund, die Herbheit, die im Widerspruch zum "Mädchenhaften" steht.
Ein Bild, das ich mir auch in "natura" gerne länger anschauen würde.
Wie ist es gemacht und wie groß ist es? Es scheint Struktur zu haben?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 04.01.2011, 16:12

Hallo Flora, leider kann ich das genaue Format nicht sagen: ~ 30 cm x 20 cm, habe ich in Erinnerung. Es entstand 1988, und ich konnte es sofort verkaufen.
Die Widersprüchlichkeit, die Du siehst, war genau mein Thema: Effi ist ja sozusagen von der Schaukel, vom Spielplatz weg verheiratet worden, sie hat also ein wichtiges Stadium des Lebens gleichsam übersprungen: Das ErwachsenWERDEN. Nun war das so zu früheren Zeiten zwar allgemein nicht unüblich, dennoch lässt Fontane Effi einen Jugendfreund der Mutter (zwangs-)heiraten, was ja an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.

Ich habe versucht, sie gleichzeitig süß und herb darzustellen. Wobei es mir überhaupt nicht um einen norddeutschen oder sonstwie-Typus geht, sondern nur um einen Menschen, dessen Tragik auch schon in jungen Jahren aus dem Gesicht zu lesen ist.


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