Auftragsarbeiten1

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
Oldy

Beitragvon Oldy » 18.07.2011, 20:38

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.07.2011, 22:32

Hallo Uwe,

das Foto gefällt mir sehr. Vor allem, wie das Wasser parallel an der Form des Fußabdruckes verläuft.
Den Text finde ich zu trivial. Ich würde das Bild für sich sprechen lassen.

Saludos
Gabriella

Oldy

Beitragvon Oldy » 18.07.2011, 22:49

Der Text ist ohne Zweifel trivial, aber ich habe den Titel nicht ohne Grund gewählt.
Es ist eine Auftragsarbeit für einen besonderen Anlass. Ich möchte damit eine Serie starten, die Abseits des "Besonderen" sog. Gebrauchslyrik zeigt.
Auch sie hat ihren Platz in der Literatur, genauso wie die Gebrauchsprosa.
Mich würde dabei interessieren, ob auch andere so etwas schreiben (Lyrik, Prosa). Damit meine ich in erster Linie Werke, die man nicht schreibt, weil es einem gefällt, sondern weil es so gewünscht ist.
Ich habe schon mehrere Auftragsarbeiten übernommen (meist ohne dafür bezahlt zu werden) und ich finde die andere Seite doch recht interessant, auch wenn ich dem meisten davon nicht viel abgewinnen kann.

lg
Uwe

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 08.08.2011, 17:46

Ich glaube, es gibt einen sehr großen Markt für sowas. Auch, wenn es mir einen Schauer den Rücken herunterjagt, Text wie Bild, in Kombination sich potenzierend, viele Menschen lieben Bilder mit Sinnsprüchen. Sie geben Halt, Trost, Hilfe. Ein entfernter Bekannter macht christliche Fotokarten. Das geht, klar. Wenn mich jemand nach Bildern fragt, zum Kaufen (kommt selten vor), dann nach denen, die ich beinahe ausgesondert hätte, weil zu sehr Hauptstrom, zu nach am Kitsch. Man sollte diese Bedürfnisse nicht verdammen. Aber auch nicht in Plastik und Pappe ausnutzen.
Liebe Grüße
Henkki

Oldy

Beitragvon Oldy » 08.08.2011, 19:41

Einen verdammt großen Markt.
Die Hochzeits- und Jubiläumsgedichte habe ich gehasst, weil meine Schwiegermutter bei jeder Feier so ein Ding zum Besten gab. Aber es gibt gerade bei der älteren Generation nicht wenige, bei denen einen Feier ohne spezielles Gedicht nicht vorstellbar ist.
So was mache ich ungern, aber zwei, drei habe ich auf Wunsch gemacht. Was solls.

Die Karte oben war Teil einer Traueranzeige. Die müsste ich mehrfach ändern, bis es genehm war. Das Foto ist aus meinem Fundus. Wenn sich die Gelegenheit bietet, mach ich diese Fotos und die bekommen dann in einen besonderen Ordner. Irgendwann werden sie dann für so was eingesetzt.

lg
Uwe

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.08.2011, 19:54

Traueranzeigen, Trauerkarten usw. sind ohnehin eine sehr heikle Angelegenheit. Ich kann gut verstehen, dass einem das, was der Markt hergibt, nicht ausreicht. Andererseits muss es oft "schnell gehen", die Karten müssen heute gedruckt, morgen losgeschickt werden ... und heraus kommt manche Scheußlichkeit. Die man wiederum nicht von vornherein verdammen darf, vielleicht wars ja der Geschmack des Verstorbenen.

Ich begrüße alles, was über dem (wie gesagt oft so kargen) Niveau des Üblichen angesiedelt ist. Daher verstehe ich die Notwendigkeit von "Gebrauchslyrik" (wie auch Gebrauchsgrafik etc.), der es nicht möglich ist, künstlerische Ansprüche umfassend zu erfüllen, aber natürlich nicht zwangsläufig ganz und gar unkünstlerisch sein muss.


(war ein Dreher drin: ausgetauscht)
Zuletzt geändert von Amanita am 08.08.2011, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Oldy

Beitragvon Oldy » 08.08.2011, 21:32

Andererseits muss es oft "schnell gehen"

Komischerweise fast immer. :mrgreen:
was über dem (wie gesagt oft so kargen) Niveau des Üblichen angesiedelt ist

Tja, Amita. Das "karge Niveau" ist zumeist von den Auftraggebern gewünscht (Ausnahmen bestätigen ...)

lg
Uwe

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.08.2011, 22:43

Mag sein, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Es war ein Plädoyer für die "Gebrauchs"lyrik und -grafik, da sehr vieles, das massenweise auf den Markt geworfen wird, einfach besser zu machen wäre. Dieser Massenkitsch ist es, dessen karges Niveau ich ansprach; es ging eben nicht um Dein Beispiel oben!
Das "schnell gehen" meinte ich rein organisatorisch - in der Trauer achtet man nicht unbedingt auf typografische Details (als Beispiel). Wenn die emotional Unbeteiligten dann null Ahnung haben ... also: Es gibt Situationen, da brauchts angewandte Lyrik und angewandte Grafik, und - ich wiederhole mich - alles, was besser ist als das Übliche, finde ich begrüßenswert. Also auch eine Karte wie Deine.


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