acrylzeugs

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
pjesma

Beitragvon pjesma » 13.01.2012, 13:43

ein paar ältere arbeiten als kleine vorstellung in poly-rubrik...
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IMG_0754 vukovi.jpg

pjesma

Beitragvon pjesma » 07.02.2012, 12:25

hallo gerda,

gerne würde ich mich mit dir über bilder die mir gefallen und die dir gefallen unterhalten (allerdings, mach ich das nicht so direkt in tastatur, sondern nehm mir ein bisschen zeit dafür, was heißt die antworte kämen in nicht so dichten intervallen ;-), weil ich es gerne auch richtig schreiben möchte und ohne fehler.

ich glaube, dass wir ein bisschen unterschiedlichen zugang haben, was eigentlich kein grund für unmut sein sollte, aber neugierig bin ich schon ob wir eine anäherung aneinander finden, ich glaube schon, wir mögen sie ja, die bilder ;-)

ich oute mich hiermit, dass ich das plakative mag, das an comic, grafitti und karikatur angrenzendes . das "ornamentiges"( klimt). das schlicht bis profan schönes, und fast nicht gemaltes sondern schon gezeichnetes(lautrec). ich tue mir schwer mit "schwummigen" bildern die mich überzeugen wollen was sie sind und was ihre bedeutung ist. anderseits, schaffen sie es manchmal, wenn ich die geschichte dahinter kenne. ich empfinde aber nicht jedesmal das wunsch die geschichte dahinter zu kennenlernen, wenn mich das bild, als einzige bote, nicht anspricht. ich kann dann zugeben dass es gut gemacht ist, ja meisterhaft gar, aber es berührt in mir nicht die richtigen tasten. zbsp---mach ich mich jetzt sehrwahrscheinlich sehr unbeliebt wenn ich sage---ich mag monet nicht besonders. klar, hat er das licht gefangen. bloß, ich möchte vor einem bild nicht ausruhen. ich möchte dass mich das bild bespringt, mit kraft, gier und markanz, wie ein paul gaugens bild oder van goghs. oder lautrecs, eben. ich bin in der lage mich vom entzücken zu wenden wenn ich ein schlichtes gelbes teil des kleides einer leichten dame des lautrecs sehe, da speichele ich förmlich ;-), und auf der andere seite lassen mich die seerosen kalt, bzw. "nett" zu sagen wäre beleidigung und übermut...irgendwann hab ich mich festgelegt dass mir gefällt eben nur das was mir gefällt und nicht was mir jemand sagte dass mir gefallen sollte...aber manchmal hat mich die beschäftigung mit der materie auch umstimmen lassen...kurzfrisstig. wissen erweitert den horizont, aber fühlen kehrt einem dann doch immer in die ursprungliche liebe.
bei marc ist das beide, seine art an sich...und auch dass hintergrundwissen vom krieg, und pferden, verlusten ... und die ganze tragik...ich such kurz, irgendwo hab ich ein gedicht der für marc gesrieben war...

ich freue mich auf jedenfall mit dir die horizonten zu erweitern :-) !

pjesma

Beitragvon pjesma » 07.02.2012, 12:45

marc, in mem.

auf dem vergilbten schwarzweißfoto
des oberbefehlshabers erich von
ist keinerlei zweifel zu erspähen
nur ein preußischer schnurrbart
und eine preußische haltung
beherrschen das lichtquadrat

und ein, seiner zeit voraus, bürstiger haarschnitt
bedingt durch materialmangel
und die hohe stirn

dahinter vermutlich ein paar chinesische
und ein paar persische
zu den deutschen worten gesellt
welche sich schicklich in anekdoten
einbinden lassen
in eine biographie
im stillen herbst des lebens auf einem schloß
in der feder des dieners akkurat diktiert

uniformiert sitzt er da wahrheitsgetreu
eine schmucke erscheinung
der alte

seine hände außerhalb des portraits
sind wahrscheinlich viereckig und rau

malen können sie nicht

nur richtung verdun aufwinken
als wollen sie sprechen:
die melancholiker merzen wir aus
so
oder
so.

Gerda

Beitragvon Gerda » 07.02.2012, 13:21

Oh, wie schön , es freut mich sehr, was du schreibst, Pjesma.
ich denke, wir haben eine ziemliche Schnittmenge, bei dem was wir von einem Kunstwerk erhoffen, erwarten. :-)
Wir haben doch Zeit für den Austausch. Nicht dass du meinst ich wolle dich unter Druck setzten, bloß nicht.
Ich habe nie eine "Lehrmeinung" gehört und kann sie auch schon deshalb nicht verfolgen. Also gehe ich ausschließlich nach meinem Gefühl und Gespür.
Zu dem Gedicht später mehr, danke, dass du es herausgesucht hast.

Liebe Grüße
Gerda

Gerda

Beitragvon Gerda » 09.02.2012, 15:41

Liebe Pjesma,

zum Gedicht wollte ich noch etwas schreiben.
Ich erahne nur ganz wenig, von dem, was du möglicherweise initiiert hast.
Einzelne Puzzleteilchen, die ich allerdings nicht zusammengefügt bekomme.
Einerseits habe ich den Eindruck, dass du ein Gemälde von Franz Marc beschreibst, dem ein Foto zugrunde liegen könnte. Andererseits finde aber kein Kunstwerk im Netz, was dazu passte.
Ob Erich von ... (Manstein? ) gemeint ist, wage ich zu bezweifeln, ich finde keinen Hinweis, dass Franz Marc ihm überhaupt begegnet ist. Vielleicht wurde F. M. von ihm an die Front geschickt. :frage:
Verdun, dort in der Nähe, ist Franz Marc im ersten Weltkrieg gefallen.
Dass das Hintergrundwissen fehlt, ist die eine Sache, die andere, dass ich rein intuitiv zum Ende hin vielleicht einen Schmerz erahne, um den es wohl geht ... F. M. wurde von den Nazis zu den entarteten Künstlern gerechnet.
Du siehst mich rätseln ... :sad:

Liebe Grüße
Gerda

pjesma

Beitragvon pjesma » 10.02.2012, 23:37

hallo gerda, nur auf die schnelle, weil ich nicht lange sitzen kann :-(((

http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_von_Falkenhayn

dieses foto war die vorlage, aus wiki, als ich mich so durchs marcs leben durchgelesen hatte und es mir auffiel wie schade--- so jung, wie viele werke mit ihm begraben sind...während ein anderer "unbeirrter" ganz lange lebte---und (überwiegend!) dadurch bekannt geworden mit materiallschlachten...ja schmerz zu ende...ist zweierlei, wie auch die art des todes...so oder so :-(

lg, pjesma

Gerda

Beitragvon Gerda » 11.02.2012, 08:55

Dankeschön, pjesma, nach einem solchen Foto hatte ich gesucht, wohl nicht ausdauernd genug. ;-)
Ich will jetzt hier keine große Diskussion anzetteln, weil es in diesem Faden um deine Gemäldegeht.
Auch hat es natürlich Zeit mit der Antwort, denn im Moment, denn du musst erst einmal die Hexe los werden.
Aber mich interessiert, was der "Bürstenhaarschnitt aus Materialmangel" zu bedeuten hat.
Gibt es denn ein Verbindung zwischen Marc und E. v. Falkenhayn?
Oder hast du ihn nur deshalb erwählt, weil er Generalstabschef im 1. Weltkrieg war?
Für mich ist es ziemlich schwer, überhaupt zu erkennen, dass es ein "Marc-Gedicht" sein soll.

Liebe Grüße
Gerda

pjesma

Beitragvon pjesma » 11.02.2012, 10:41

eben, da triffst du ins schwarze, liebe gerda...das hielt ich extra so...ich raumte dem general viel raum in dem gedicht, unangemessen viel---wie auch die geschichte ihm unangemessen viel handlungsmöglichkeiten geboten hat um etwas (jemand) kostbares zu verheizen. und dennoch, die selbe diese geschichte lies ihn in vergessenheit geraten, und was am ende bleibt...ist marc. wenig von ihm...aber kostbar.

bürstenhaarschnitt...ist zugegeben vielleicht zu kryptisch bzw. evt. sogar nicht so nötig...muss drüber nachdenken, vor allem weil mir diese stelle schon jemand auch bemängelt hatte...muss also was dran sein. ich zielte damit auf die bestimmte kriegsstrategie (materiallschlacht) die bei verdun verwendet wurde---menschen in mengen, tiere, maschinen, alles auf eine karte zu setzen und bewusst zu opfern um feind zu ermüden (was dann doch nicht geschah). das übel "pragmatische", was ich mir in der strenge seiner frisur einzubilde wiederspiegelnd zu sehen.

vielleicht hast du recht und dass ist kein gedicht über marc. aber dass ist eindeutig ein marc-gedicht. ein über sinnlosen verlust von marc :-(

lg
*hab mit hexe kaffee genommen, ich kann nicht ständig mit ihr im bett kuscheln ;-)*


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