ohne Titel

Hier ist Raum für Werke, die das Zusammenspiel zwischen Literatur & anderen Künsten betonen, etwa Inspirationsfotos, fiktive Postkarten
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 30.08.2012, 16:29

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oT2012.jpg

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Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Niko

Beitragvon Niko » 30.08.2012, 16:51

was immer es ist, flora - es ist toll! ich kann das immer so schwer beschreiben. es ist weniger das gegenständliche, sondern viel mehr das emotional-subtile, was ich hier total gelungen finde.

ist das ein foto? ein gemälde? oder eine bearbeitete fotografie?

wie auch immer- mich begeistert das bild sehr!

liebe grüße: niko

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birke
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Beitragvon birke » 30.08.2012, 17:52

das motiv hat was, keine frage. :smile:

allerdings wirkt der nebel auf mich sehr künstlich und somit das gesamte bild ein bisschen zu kitschig, leider.

liebe grüße
diana
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

ecb

Beitragvon ecb » 30.08.2012, 21:11

eine leicht gespenstische Szene, schön anregend - durch eine getrübte Fensterscheibe aufgenommen?
Sehr gelungen, finde ich!

LG Eva

Nifl
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Beitragvon Nifl » 30.08.2012, 21:31

Huhu Flora,

es wirkt tropisch. Man fühlt sich in den Regenwald entführt, kurz, dann knallt man mit voller Wucht gegen eine große hässliche Mauer. Ausgeträumt.
So sehe ich das Bild. Mir gefällt "die Verstellung der Tristesse" ... hin zu etwas Weichem, da ist viel Hoffnung drin (das Grün), auch Verklärung, auch Euphemismus, auch Subtiles. Auch Bild im Bild und Wiederaufgriff wie bei einer "Russischen Puppe", wenn man die Blümchen betrachtet, die fast schutzsuchend wirken am Fuße des Stammes und sich vor dem "Schwarzen Loch" fürchten (aber trotzdem blühen und "schön" sind)
Mir gefällt nicht so, dass man genau die eingestellte Werkzeugstärke sieht am unteren Bildrand in der Mitte. Ansonsten habe ich so "besonnte Nebelstimmungen" schon erlebt und sie wirkt nicht künstlich auf mich.

Ein paar Durcheinandergedanken.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gerda

Beitragvon Gerda » 31.08.2012, 07:07

Wie soll ich sagen, rein rethorisch, ;-)
Liebe Flora,
auf mich wirkt das Foto verträumt, nahezu wie ein impressionistisches Gemälde. Es gefällt mir, ohne gefällig zu sein.
Auch weckt es bei mir Erinnerungen daran, als meine Söhne noch klein waren und bei uns am Bach durch die Rohre krochen, die den Bach unter der Landstraße durchleiteten ... Gutes Versteck damals ...

Liebe Grüße
Gerda

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 31.08.2012, 07:25

Das "Neblige" mag man schön oder zu schön finden (ich bin mir da nicht so ganz sicher, finde aber die Blatt-/Mauerstrukturen zusammen gut). Aber was mich sehr stört, ist dieses schwarze runde Dings, vor dem der Baum schier Angst zu haben scheint, denn er wächst deutlich in die andere Richtung.
Dass diese runde Form auch im Vordergrund erscheint - in Weiß -, finde ich auch nicht so gut.
Also: So ganz kann ich die allgemeine Begeisterung nicht teilen. Doch das Foto "hat was", natürlich!

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 31.08.2012, 08:13

Hui, so viele Rückmeldungen. Das freut mich. :)

Niko, es war einer dieser Glücksmomente beim Photographieren, wenn für einen Moment alles passt, sogar die Sonne mitspielt und die Technik und das Bild am Ende auch tatsächlich etwas von der Stimmung einfangen kann, die man darin "gesehen" hat. Es ist nicht nachträglich bearbeitet.

Diana hat geschrieben:allerdings wirkt der nebel auf mich sehr künstlich und somit das gesamte bild ein bisschen zu kitschig, leider.
Dass es kein künstlicher Nebel ist, ändert natürlich an deinem Eindruck nichts, Diana. Dass du es als kitschig empfindest finde ich interessant, besonders, da deine "Kitschschwelle" bei Texten seither weit hinter meiner liegt. Scheinbar sehen und lesen wir unterschiedlich. .-)

Freut mich, Eva! Ich mags nicht entzaubern, aber es war die Sonne und kein Fenster. :)

Nifl, danke fürs genaue Hinschauen, entdecken und deine Gedanken dazu. Besonders die Matrjoschkaassoziation gefällt mir sehr. Es war die Wand eines alten Bunkers, Beton, tatsächlich "hässlich", mitten in einer herrlichen, friedlichen Landschaft.
Mir gefällt nicht so, dass man genau die eingestellte Werkzeugstärke sieht am unteren Bildrand in der Mitte.
Du meinst den weißen Blendenkreis? Eigentlich hast du da sicher recht, rein Phototechnisch sowieso. Aber dann wieder hat mir für das Bild gerade das gefallen, was Amanita aufgreift, dass darin der schwarze Aus/Eingang wieder aufgegriffen wird und auch, dass man, wenn man in die Sonne schaut, ja oft auch diese hellen Kreise sieht, selbst noch, wenn man die Augen schließt.

Amanita hat geschrieben:Aber was mich sehr stört, ist dieses schwarze runde Dings, vor dem der Baum schier Angst zu haben scheint, denn er wächst deutlich in die andere Richtung.
Dass diese runde Form auch im Vordergrund erscheint - in Weiß -, finde ich auch nicht so gut.
Hm, ohne wäre das Bild für mich aber ein ganz anderes geworden. Es würde einen Teil seiner "Geschichte" verlieren, seiner Spannung. Ich denke, das darf (dich) ruhig stören, Amanita. (Vielleicht entsteht aus so einem Stören auch manchmal ein poetischer Moment des Widerspruchs, des Nachdenkens, auch über das "Stören" selbst?) Ich kann mir aber vorstellen, dass es mir bei einem Text, oder einem gemalten Bild, bei dem diese Aspekte nicht einfach "absichtslos" vorhanden gewesen wären, und nur "gezeigt", sondern vom Autor/Künstler bewusst platziert und so gestaltet, "zu laut" erschienen wäre.

Danke an euch, für eure Rückmeldungen, auch an dich Gerda für deine Assoziationen dazu!

Liebe Grüße
Flora
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 31.08.2012, 08:19

Flora, mich stört nicht, dass "da was ist", sondern dass diese runde schwarze Form so merkwürdig-bedrohlich rüberkommt und gleichzeitig so flach ist.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 31.08.2012, 08:28

Huhu Amanita, du meinst du siehst kein Loch (3D :)) in der Wand, sondern einen zweidimensionalen Fleck auf der Wand?
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 31.08.2012, 08:45

Nein, ein Loch sehe ich nicht (könnte auch sein, ja) - es wirkt auf mich "aufgesetzt", und zwar weil einzig an der Stelle der Kontrast so stark ist.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 31.08.2012, 08:53

Hmm, das wundert mich jetzt, dann würde mich das auch stören. Schaust du es dir nur im kleinen Format an? Oder liegt es vielleicht an den Bildschirmeinstellungen? Bei mir sieht man deutlich die "Tiefe", die Röhre, schon allein am "Rand", aber vielleicht auch durch das Schlangenstöckchen und den Grashalm, die "hineinschauen".

Geht das anderen auch so?
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 31.08.2012, 09:03

Kann sein, dass ich Dein Foto zu klein sehe (Laptop). Aber der Kontrast ist in jedem Fall "fremd" und für mich störend, auch wenn es sich nicht um eine Fläche handelt. Unterstützt wird der Eindruck des Störenden für mich, wie gesagt, durch dir runde weiße Fläche im Vordergrund, das schafft eine merkwürdige Korrespondenz, die die Raumwirkung noch mehr aufhebt.

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Cicero
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Beitragvon Cicero » 31.08.2012, 20:25

Liebe Flora,

Dein Bild wirkt auf mich sehr inspirierend, ich würde gerne einen Text dazu schreiben, ein Haiga daraus machen. Bleibt die Frage, ob Du damit einverstanden bist?

Natürlich würde ich Deinen Namen unter das Bild setzen.

:-)

Herzliche Grüße in Dein Wochenende
Cicero, der Franz
Die Sprache sei die Wünschelrute, die gedankliche Quellen findet. (Karl Kraus)


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