Dem Kind gings gut

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Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 22.01.2011, 14:31

später folgte Abschliff
Begegnungen und Lieben
die nicht auf Moos gebettet
blutende Wunden hinterließen
(auch ich schlug oft rundum)

sie heilten zu blassen Linien
sich darauf einzulassen
(weil Vater es vorlebte)
verstand ich nach langen Jahren

es kehrte Ruhe ein bis mich
erneut der Blitz erreichte
Ausbrüche fanden statt
nach erstem Glücksrausch bald
schon brachen Narben auf

alte Fehler krochen hervor
gleich Wiedergängern
(schlag sie tot – schlag sie tot)
unzerstörbar

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 22.01.2011, 17:23

Das klingt mir zu sehr nach Beschreibung von Bekanntem. Ich sehe auch nicht wirklich, was die Form als Gedicht rechtfertigt. Die Bilder sind, wenn nicht abgegriffen, dann doch wenig originell. Alles bleibt zu vage, was ist eigentlich passiert? So seh ich nur: Kind, glücklich noch, weil unschuldig. Später kommt das Leben, das ist nicht so glücklich. LyrIch lernt den Weg durchs Leben, aber ein Teil der erlernten Fehler kommt immer wieder. Sehr allgemein, wem geht es nicht so? Einzig spannende Frage: was hat der Vater vorgelebt? Das Sich-Einlassen? Könnte spannend sein, sich da mehr drauf einzulassen.

Gruß
Henkki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.01.2011, 18:32

Ich lese hier von einem Kampf des LIs. Der Vater lebte dem Kind vor, um sich zu schlagen. Die Passagen, die in Klammern stehen, beziehe ich auf den Vater. Das Leben des LIs war ein einziges Auf und Ab, doch niemals kam es zur Ruhe, aber: es lässt sich nicht unterkriegen ("unzerstörbar") und kämpft weiter, weil (das "unzerstörbar" lese ich hier im doppelten Sinne) LI weiß, dass es immer wieder verwundet werden wird.
Ein wilder, sehr emotionaler Text.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 23.01.2011, 14:10

Sehr kraftvolle Sprache

- "gleich Wiedergängern
(schlag sie tot – schlag sie tot)" -

die mir teilweise gut gefällt (im Sinne von: die mich erreicht), die ich aber teilweise recht umständlich finde (vor allem: 1. Strophe). Und Wendungen wie "sich darauf einzulassen" finde ich zu un-lyrisch, weil abgenutzt/ alltäglich.

Ich reagiere also recht zwiespältig, sehe sehr, sehr gute Ansätze, bin aber überzeugt, dass man aus diesem Thema einiges mehr machen könnte.


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