ohne Titel

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Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 15.09.2012, 22:00

Die worte
die ich hielt
wie ein versprechen
fielen gestern
hin mir vor die füße
sie hatten sich beschwert
zerschellten auf asphalt
und schwiegen






Die worte
die ich hielt
wie ein versprechen
fielen gestern hin
mir vor die füße
sie hatten sich beschwert
zerschellten auf asphalt
und schwiegen
Zuletzt geändert von Anonymus am 16.09.2012, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.

ecb

Beitragvon ecb » 16.09.2012, 14:46

Das beabsichtigte Spiel mit der Doppelbedeutung der Worte, der dinglichen und der übertragenen, um die es in diesem kleinen Text geht, gelingt meiner Meinung nur, wenn Anonymus die dritte Zeile herausnimmt, die dem Leser die Möglichkeit nimmt, jenes Spiel selbst zu entdecken.

Noch ein kleiner Hinweis zum Bildgehalt deines Textes: sobald die Worte zerschellt sind, sind sie keine Worte mehr und können nicht als solche schweigen, sondern ...
Daraus ließe sich meiner Meinung nach noch mehr machen.

Liebe Grüße
Eva

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 16.09.2012, 15:46

Die worte
die ich hielt
(wie ein versprechen)
fielen gestern hin
mir vor die füße
sie hatten sich beschwert
und schwiegen
zerschellten auf asphalt



?

scarlett

Beitragvon scarlett » 16.09.2012, 16:43

nichts ist eindeutig in diesem text, es sei denn die zwei_deutigkeit.
und das scheint mir auch sehr gut zum inhalt zu passen, in dem es ja nur vordergründig um die worte geht.
da sind zwei derart ineinander verwoben, dass man nicht weiß, wer wann was wie gesagt hat oder nicht.

je ne sais pas où tu commences, tu ne sais pas où je finis - sang einst georges moustaki.

die worte die ich hielt - wessen worte sind das?
hat das li hat wort gehalten? ist zu seinen worten gestanden?
oder hielt das li die worte für ein versprechen, was so nicht gedacht war vom ld?
oder hat es die worte des du hoch gehalten, weil sie ihm so wichtig erschienen?

sie - die worte - fielen gestern.
da hätt ich den zeilenumbruch gesetzt und das "hin" in den nächsten vers gezogen.

sie fielen - weil sie sich beschwert hatten.
schon wieder die zweideutigkeiten ...
sie sind also schwer geworden? oder haben sich die worte beschwert darüber, dass sie so hoch gehalten/gehandelt worden sind?

sie zerschellten.
sie zerbrachen nicht etwa- da schwingt viel mehr mit für mich, etwas von hohl, leer ... nichtssagend müssen sie letztlich gewesen sein, als inhaltslos/ller entpuppen sie sich am end.

und schwiegen.
dass das nicht sein kann, beweist der text.

alles in allem finde ich das ziemlich gut, um nicht zu sagen sogar sehr gut ... gemacht und durchdacht.
und bis auf den angesprochenen zeilenumbruch würde ich daran nichts verändern. wäre es mein text, aber er ist es ja nicht, leider.

scarlett

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 16.09.2012, 16:52

Das ist gut, sc., die Veränderung des Zeilenumbruchs verstärkt meine Intention. Danke.

An.


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