o.t.

Der Anonymus bietet Mitgliedern die Möglichkeit, ein Werk sowohl anonym einzustellen, als auch anonym (auf die Rückmeldungen) zu antworten. Bitte lest euch die FAQs gut durch, bevor ihr etwas in diese Rubrik einstellt.)
Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 16.09.2013, 13:47

katzengesicht der nacht
darin dein blankgeschlecktes wort
ein plastikstern in der dunkelheit

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.11.2013, 17:23

Ein rätselhafter Text, den ich nicht verstehe. :12:
Und zwar leider alle drei Zeilen nicht. Da sind wohl viele Metaphern versteckt, die ich nicht entschlüsseln kann. Nur eines glaube ich zu verstehen, dass der "plastikstern" wohl negativ konnotiert ist, da es eben kein echter Stern ist.

Anonymus
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Beitragvon Anonymus » 22.11.2013, 05:58

im grunde ist es ganz einfach, vielleicht sogar zu einfach?
die katze steht symbolhaft für sehr viele eigenschaften, von denen hier die negativen - vor allem die falschheit/unechtheit - gesetzt sind: das schmeichelnde katzengesicht der nacht verspricht echtheit, das blankgeschleckte wort entpuppt sich jedoch am schluss als billiger plastikstern ...
das wort führt nicht durch die dunkelheit, es verführt höchstens - so lang bis das falsche daran erkannt wird.

katzen sind haus_tiere, sie sind niemals auf den menschen fixiert, sie umschleichen und umschmeicheln den menschen nur so lang, wie es ihnen passt, sie sind egozentrisch und eitel- und stolzieren davon, sobald ihre bedürfnisse gestillt sind.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 22.11.2013, 09:38

"... egozentrisch und eitel- und stolzieren davon ..."

Auf so eine bescheuerte Unterstellung kann nur ein Mensch kommen. Katzen sind keine Menschen, und auch keine Haustiere. Und Katzen sind nicht falsch. Falsch bist vielleicht du, Anonymus, du, der da wohl meint, Katzen könne man besitzen, und kraulen solange man Lust hat? Du bist der Egozentriker, Anonymus. Was für ein Spruch kommt als nächstes? "Gott sprach zu Adam, mache dir die Tiere untertan."?

Ich selbst bin auch Katze, halbtags, daher fühle ich mich mit-angesprochen -- und verunglimpft.

Katzen! Lasst euch nicht wie Hunde behandeln! Freiheit! Und Geselligkeit in Maßen!


Ahoy

P.

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Beitragvon Anonymus » 22.11.2013, 09:45

schon gut, pjotr, reg dich wieder ab, der tag hat erst begonnen ...

habe die ehre!

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 22.11.2013, 09:52

Die Nacht ist vorüber, ich gehe jetzt schlafen!

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Beitragvon Mucki » 22.11.2013, 11:05

Hallo A.

trotz deiner Erläuterung verstehe ich die "Botschaft", die Aussage der Zeilen nicht. Hm.

Pjotr, ich kann zu Katzen selbst nicht viel sagen, außer, dass sie mich nicht mögen und ich sie nicht. Vielleicht spüren sie das, sie kratzen mich, krallen sich fest und lassen nicht los. *g* Ich bin ein Hundefan. ,-)

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Beitragvon Ylvi » 26.11.2013, 15:27

Ich mag zwar deine Begründung und Interpretation, bzw. Intention nicht, Anonymus, aber das Gedicht. .-) Es ist schön bildhaft, frisch, auf gute Weise überraschend, ohne sich auszuerzählen, oder beliebig zu wirken.

von denen hier die negativen - vor allem die falschheit/unechtheit - gesetzt sind
Das ist vielleicht eine mögliche Leseweise, die von dir "gesetzt", intendiert war, die ich aber für mich so aus dem Gedicht nicht herausgelesen hätte. Für mich ist die Katze im Gedicht nicht negativ besetzt.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Beitragvon Anonymus » 29.11.2013, 11:18

nun, ich weiß zwar nicht, wie es möglich ist, ein blankgeschlecktes wort, das als plastikstern bezeichnet wird, positiv zu lesen, aber ok - letztlich ist es ja egal, wenn du dem text dennoch etwas abgewinnen kannst, flora, soll mir das recht sein.

danke!
a.

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Beitragvon Pjotr » 29.11.2013, 17:40

Möglich ist es dadurch:

Vorweg eine Zwischenbemerkung: In jazzig aneinandergereihten Lyrikzeilen ist mir nicht immer klar, welcher Zeile Substantiv sich auf welches vorige Substantiv bezieht. Hier, zum Beispiel, kann sich "Plastikstern" sowohl auf "blankgeschlecktes Wort" beziehen, als auch auf das einleitende "Katzengesicht". -- Gut, man kann letztendlich auch Katzengesicht synonym als blankgeschlecktes Wort auffassen. Tue ich aber nicht, Gesichter sind nicht Wörter, sie machen Wörter. Außerdem wird die zweite Zeile mit "darin" eingeleitet. Zudem funkeln Katzenaugen wie Sterne. Abdem kann Funkeln Wörter erzeugen, was den Sternbezug wiederum beliebig sowohl auf die erste als auch zweite Zeile setzen kann.

Zur Hauptsache: "Katzengesicht" empfinde ich als positiv; "blankgeschlecktes Wort" als neutral, -- oder auch als positiv, wenn es auf etwas positivem folgt. "Plastikstern in der dunkelheit" empfinde ich als neutral, wobei es auch da mir wieder auf die Polung des Vorausgehenden ankommt: Wenn das Vorausgehende positiv auf mich wirkt -- und das tut es, denn ich liebe Katzen, und sie mich -- , dann empfinde ich den "Plastikstern in der dunkelheit" natürlich ebenfalls als positiv. Ja, Plastik ist etwas billiges. Aber wenigstens eine Hoffnung. Ein Cent in der Dunkelheit ist besser als gar nichts. Hoffnung ist positiv. -- Dazu kommt, dass ich von Natur aus Optimist bin, meine Brille liest automatisch das Positive zuerst. So hat ein Text wie dieser, wenn er nicht anders kommentiert wird, keine Chance, negativ auf mich zu wirken. Dafür ist er zu neutral formuliert.


Ahoy

P.


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