Blauer Salon

In der Parkanlage hinter dem alten Herrenhaus, an einem verwitterten Holzkreuz, hatte Miriam von Wetzlow ihre bösen Gedichte angeschlagen. Sie war damals Zwölf, ich Vierzehn. Sie hatte ihrem Teddy eine Schlinge um den Hals gelegt, ihm mein Namensschild angeklebt, und ihn an ihr Kreuz gehängt. Ich hi...

In der Parkanlage hinter dem alten Herrenhaus, an einem verwitterten Holzkreuz, hatte Miriam von Wetzlow ihre bösen Gedichte angeschlagen. Sie war damals Zwölf, ich Vierzehn. Sie hatte ihrem Teddy eine Schlinge um den Hals gelegt, ihm mein Namensschild angeklebt, und ihn an ihr Kreuz gehängt. Ich hi...

Werter Herr, es gibt gesicherte Schränke, man nennt sie Tresore, sichere Geldanlagen, Keuschheitsgürtel. Sicher ist das alles nicht, aber ziemlich. Meinen Verse ist Monolog zu eigenen Gedanken, die einem manchmal entgleiten, als flüchtig empfunden werden, aus dem Unbewussten aufsteigen und wieder ve...

Ach, Pjotr, was sagt denn ein Philosoph, der seine neue Theorie vorstellt. Er stellt seine gegen die von Kant oder Heidegger beispielsweise, aber doch nicht gegen die eines Lyrikers. Da orientiert sich doch kein Wissenschaftler dran. Und aus heiterem Himmel fallen ihm wohl eher selten Theorien zu. E...

Ja, Birke, habe es nochmals gelesen und bin auch drüber gestolpert: Woher LyrIch es weiß. Habe nun differenziert und "wahrscheinlich" geschrieben, also ich vermute ... Hinterm Horizont bedeutet natürlich gleichzeitig, dass die Gedanken ins Unbewusste sich verloren haben. Aram, ich fand den...

Wissenschaft orientiert sich an bereits gesichertem Wissen, legt Wert auf Falsifizierbarkeit (Popper). Lyrik ist offen, unterliegt nicht solchen Kriterien zur Wahrheitsfindung, zeichnet sich durch Intuition, Phantasie und Eingebung aus.

Was ist der Unterschied zwischen einem Lyriker und einem Wissenschaftler?
Der Wissenschaftler weiß wovon er spricht. Ein Lyriker aber
hat mehr “Ahnung”.

Ja, Birke, woher weiß das LyrIch? Der Lyriker hat “Ahnung”; der
Wissenschaftler “weiß”, hat aber keine Ahnung von dem was der Lyriker ahnt. Deshalb liest er Lyrik. ))

O ihr lichten Gedanken , Späher des Geistes, ausgesandt zu erkunden das Dunkel der Nacht. O ihr Lichtgeschwindten, wie Angeln ausgeworfen, ins fraglose Meer; verloren gingt ihr mir, aufgesessen den Götterboten, entführt ins Niemandsland, bodenlos, verfallen der Ewigkeit, irrt nun wahrscheinlich her...

Es bleibt rätselhaft …

wenn
ein Lyriker das
Unsagbare sagt;

einem Psychologen das
Unbewusste bewusst wird;

ein Biologe den Begriff
Leben versucht zu umschreiben;

du mir offenbarst,
dass du bist wie du bist

Wir am Rande unserer Galaxie blicken über den Tellerrand unser Gehirn bietet uns den Schlüssel zum Abschnitt seiner Welt eine vierte Dimension bleibt uns verschlossen so träumen wir weiter vom ewigem Gott der uns Einlass gewährt in sein Himmelreich und aus allen Wolken fallende Engel

Birke, man muss das Meer nicht hören, wenn man weiß, dass es da ist. Es kann sein, dass man ohnehin nur die Badegäste hört.

Ja. Hat Ironie und mich unmittelbar zum Reindenken angeregt. Ich muss nicht permanent aufs Meer schauen. Ich kann mich der Sonne zuwenden, die Augen schließen und das Meer vorm geistigen Auge gesehen ist gegenwärtig, aber nur dann, wenn es tatsächlich gegenwärtig ist. Würde ich mich zuhause auf Balk...

In unserem Viertel

dominieren Männer
mit Grauschleiern
auf weißen Westen

die Verantwortung delegieren
sie an ihre Hosenträger

haltlos

wenn die Herren
ihre Hüllen fallen lassen

im Zwielicht
der Häuserzeilen
geifert die Lust