T(räume) in Irland

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 17.10.2008, 17:10

Sie liegt still, fast im Schlaf, wie gelähmt, bedeckt von Schweiß. Ein Auge schielt nach innen in die ausgeleierte Sprungfeder ihres Herzens. Träume gleiten auf und wieder ab in immer tiefere Schluchten. Moose und Steine wachsen aus Augenhöhlen. Zerklüftete Steinbrüche. Eine traurige Sonne schiebt sich über graue Wolken. Eine Kuhzunge leckt über raue Herzfasern. Plötzlich ein Briefkasten, verstaubt und hängen geblieben, beleidigt vom Wind. In Zickzacklinien geht sie über Briefmarken, klebt sie auf Steine. Sie spürt, dass eines ihrer Augenlider hängt und plötzlich hat sie eine Katzenpfote. Das schräg einfallende Licht weint. Die Wolken drängen immer tiefer, schlucken ihr Gesicht. Strohlicht bleicht die Briefmarken aus. Sie sind nicht abgestempelt. Sie steckt ihre Finger in den Mund und sie schmecken nach Hagebuttenmarmelade. Plötzlich rauscht der Wind. Zwiespalt, alles Zwiespalt. Ihre Mundwinkel zucken. Im schielenden Auge ein Spalt der Verstörung. Sie drückt sich in Mauerspalten. Langsam fällt Regen mit seltsamer Anmut.

Oldy

Beitragvon Oldy » 17.10.2008, 17:23

Hallo Wüstenfuchs,

Bilder Bilder, Bilder. Sie erschlagen mich als Leser, will sagen, es sind zu viele.
Ich Moment kann ich auch nicht sicher erkennen, worum es eigentlich geht. Irland, sicher. Ich vermunte, es ist eine Lanschaftsbeschreibung, eine dieser wilden, irischen Einöden (positiv verstehen), wo es alle paar Kilometer mal ein einsames Haus gibt. Inclusive dem unbeständigen Wetter in diesen Regionen.
Kann aber auch sein, dass ich vollkommen daneben liege.

lg
Uwe


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