Drachensteigen

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
hwg

Beitragvon hwg » 03.06.2006, 10:12

von der Moderation gelöscht
Zuletzt geändert von hwg am 04.06.2006, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 03.06.2006, 11:36

Hallo hwg

Sehr schön, dieser Text. Ich frage mich nur, ob das Alter von fünfzehn Jahren nicht am ehesten genau das Alter ist, dass unter Garantie keinen Drachen steigen lässt und schon gar nicht bei dessen Absturz in Tränen ausbricht. Ich denke, der Junge sollte jünger sein oder gar keine präzise Altersangabe bekommen.

Ansonsten wie gesagt, sehr schön.

Jürgen

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 03.06.2006, 11:38

Lieber hwg,

diese Szene hast Du sehr anschaulich und schön beschrieben. Am Ende folgt zudem noch eine Moral, der ich mich gut anschließend kann, wenn schon nicht in meinem tatsächlichen Handeln, so doch in meinem Anspruch an mich selbst.

Eine Frage stellt sich mir allerdings dennoch: Warum hast Du den Beitrag hier unter Erzählungen veröffentlicht? Für mich ich das eine gelungene Schilderung, die in einem Roman, einer Erzählung, Novelle oder Kurzgeschichte ihren Platz haben könnte, nicht aber eine vollständige Geschichte.

Jetzt lese ich gerade Gurkes Kommentar. Dazu: Es gibt heute mit Sicherheit Fünfzehnjährige, die gerne ihre Drachen in den Himmel steigen lassen. Es gibt aber auch einige Jugendliche in diesem Alter, die bei dem Ausdruck "den Drachen steigen lassen" an ganz andere Dinge denken. Beides hat aber etwas mit Stolz zu tun.

Sprachlich gibt es an diesem schönen Text nichts zu mäkeln.

Grüße

Paul Ost

hwg

Beitragvon hwg » 03.06.2006, 11:56

Freue mich über Eure ausführlichen Stellungnahmen. Das mit dem Alter des Jungen entspricht wohl meinen Kindheitserinnerungen. Damals waren wir mit 15 noch nicht so "aufgeklärt", wie es heutzutage scheint, dass es Jünglinge in diesem Alter tatsächlich sind. Allerdings habe ich schon Twens mit 17 vor Zorn weinen gesehen.. (das wiederum hat dieser nicht bemerkt *g*.). Ich bin mir nicht schlüssig darüber, in welche Rubrik hier derartige Texte passen. Deshalb habe ich diese gewählt. Vorerst lasse ich alles so stehen wie's ist, mir ist heute nämlich schon einmal (an anderer Stelle) ein Text während dem Korrigieren abhanden gekommen. Die Technik ist tatsächlich ein Luder!!! :shock:

ursula.stoehr

Beitragvon ursula.stoehr » 04.06.2006, 11:02

Lieber hwg

Deine Geschichte führt mich zurück in meine Kindheit bzw. Jugendzeit...
da geht es mir wie dir....

Wir haben beim Schreiner Holzstäbchen geholt, in mühsamer Filigranarbeit ein Drachenkreuz gebastelt und das dann mit Seidenpapier überzogen. Der Drachenschwanz wurde mit Seidenpapiermaschen an lange Spagatschnüre geknüpft und dann musste noch die "Waage" geknüpft werden, damit der Drachen auch richtig gesteuert werden konnte.

Und weißt du was das Schönste daran war, die ganze Kinderschar war friedlich beisammen und hat gemeinsam etwas geschaffen.

Als Jugendliche haben wir dann die Drachen etwas aufwändiger gestaltet.
Wir haben sie schon aus Nylon gemacht und die Form war achteckig.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Burschen aus unserer Siedlung wetteiferten, welcher Drache höher stieg und es hatte schon etwas mit Stolz zu tun, wenn sich das gute Stück nicht so steuern ließ und dann und wann auch abstürzte. (Tränen der Wut waren nicht selten! "Mann" versuchte sie nur tapfer hinunterzuschlucken)

Meine Jungs waren jedenfalls ganz fasziniert, als ich ihnen den ersten Drachen aus Seidenpapier bastelte. Das war etwas ganz besonderes und etwas anderes als die fertigen aus dem Kaufhaus.
Bei uns zu Hause war für eine Saison lang eine richtige Drachenwerkstatt.


Schön, deine Geschichte...
Liebe Grüße
Ursula

hwg

Beitragvon hwg » 04.06.2006, 11:52

Danke Ursula!
Deine PN mit den wunderbaren Fotos ist nicht "untergegangen", ich werde etwas später darauf antworten. Während der Feiertage gibt es viel Schreibarbeit, die bis Dienstag früh abgeliefert werden muss. Jetzt fahre ich aber zum Mittagessen ins etwa 500 Meter entfernte, von Kurden betriebene Restaurant.
Mahlzeit und angenehme Pfingstfeiertage
wünscht Dir und Deiner Familie
Hans.


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