In meinem Museum hängt ein Bild von Molenaer, »Wirtshausgesellschaft mit tanzenden Bauern«. Es sieht aus, als ob der Maler ein Bild mit einer Polaroid gemacht hätte. Die tanzenden Bauern muss man suchen: Was man direkt sieht, ist eine auf dem Schoß eines Mannes sitzende, ein Glas Wein haltende und direkt auf den Fotograf bzw. Maler schauende Frau. Das ganze Bild ist dunkel, bis auf diese vom Licht eines oben links offenen Fensters beleuchtete, in ihren mittleren Jahren stehende, selbstbewusst ausschauende Frau.
Das tanzende Paar sieht richtig bäuerlich aus. Mit ihrer Kopfbedeckung und ihrer resoluten Miene sowie mit ihrer klein anmutenden Statur weckt die weibliche, nach den Klängen von Flöte und Geige tanzende Person, das Gefühl von Arbeit: Auch hier bei diesem momentanen Spaß. Bei dem Mann wird das durch den übermäßigen Alkoholkonsum aufgehoben.
Vielleicht hätte der Maler gerne auch die Musik, die er hörte, die er beim Malen im Kopf hatte, wiedergegeben, es mussten aber über zwei Jahrhunderte vergehen, bevor das möglich wurde. Da die Malerei trotzdem weiterhin als Kunst existiert, könnte man sie als Zugeständnis an die Stille betrachten? An die uns alle erwartende Stille.
Bild
salut carlos,
gefällt mir grundsätzlich gut, diese überlegung zu kunst und stille- das leih ich mir mal von dohle.
der text wirkt nur rein sprachlich betrachtet schwer auf mich durch die fülle an präsenspartizipien ... tanzende, sitzende, haltende ... usw.
das könnte überarbeitet werden.
und ob der maler sicher auch die musik im bild widergegeben hätte - hmm, das würde ich als frage formulieren, da schleicht sich eine jetzt-perspektive hinein, die aber dem maler von einem allwissenden sprecher unterstellt wird.
bon dimanche!
scarlett
gefällt mir grundsätzlich gut, diese überlegung zu kunst und stille- das leih ich mir mal von dohle.
der text wirkt nur rein sprachlich betrachtet schwer auf mich durch die fülle an präsenspartizipien ... tanzende, sitzende, haltende ... usw.
das könnte überarbeitet werden.
und ob der maler sicher auch die musik im bild widergegeben hätte - hmm, das würde ich als frage formulieren, da schleicht sich eine jetzt-perspektive hinein, die aber dem maler von einem allwissenden sprecher unterstellt wird.
bon dimanche!
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