Die Angelegenheit (langer Text)

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 10.04.2014, 13:10

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Nifl
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Beitragvon Nifl » 16.04.2014, 21:05

das sieht nach Zumutung aus, man versüßt es halt mit einer Übernachtung auf Spesen.

Ich kenne niemanden, der eine Übernachtung als Versüßung sieht. Und arbeiten, ja, eine Zumutung bisweilen *lach. Das hatte mich übrigens auch irritiert am Anfang wie suggeriert wird, sie hätte den Auftrag auch ablehnen können, wäre sie nicht überrumpelt worden.
Also ich kenne das so: Anruf im Sekretariat, "Muss nach ..., brauche Auto/Zug- Flugticket und Hotel". Dann reist man einen Tag VORHER am Abend an (best case), übernachtet, erledigt ausgeruht seinen Job und fährt/fliegt danach nach Hause, egal wie lange. Ich habe noch nie nie nie gehört, dass jemand nach seinem Auftrag noch irgendwo übernachtet hat.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 18.04.2014, 01:21

Lieber Nifl,
ja, so ist es wohl in der Regel, bei allen anderen, die Du kennst und vielleicht auch bei denen, die ich kenne. In der Geschichte ist es aber nun mal so, dass die Brüder die Erzählerin zwar empfangen wollen, aber nicht so früh am Tage, weil sie dann noch nicht recht warmgelaufen sind; dass die Erzählerin vielleicht angenervt ist von den Umständen, unter denen man ihr den Auftrag aufs Auge drückt, es aber letztlich durchaus genießt, zwei Tage auf Spesen aus dem Büro wegzukommen und Abenteuer zu erleben; und dass der ganze Auftrag vielleicht irgendwie anrüchig ist und da komische Dinge abgehen, aber solange die Gebühren hereinblubbern, nimmt man alle möglichen merkwürdigen Dinge hin. Zumindest was Letzteres anbetrifft, haben meine armseligen fünf Jahre Berufserfahrung im Anwaltsbüro recht erhellend gewirkt ...

Nachtgrüße von Zefira
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Nifl
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Beitragvon Nifl » 18.04.2014, 08:12

Morgen Zefi,

(sieh meine Antwort mehr als Textnachobenbringer für die schöne Geschichte)


ja, so ist es wohl in der Regel, bei allen anderen, die Du kennst und vielleicht auch bei denen, die ich kenne. In der Geschichte ist es aber nun mal so,

Das macht ja auch gute Texte aus, mit der Stereotype zu brechen! Wenn Verrücktheiten und Absurditäten für den Leser vollkommen plausibel werden und nicht einfach behauptet daherkommen. Hier ist mir die Absurdität nicht überzeugend genug eingebettet, weil ich keine Ahnung habe, warum sie nicht nach Hause will (deine viel zitierten Spesen sind absolut läppisch bei Firmen, die alle Aufträge annehmen) und auch noch freiwillig in der Pampa mindestens 2 Stunden ihr Gleitzeitlonto belastet. Ach ach, ich sehe das wohl viel zu praktisch.

Gruß
Nifl
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.04.2014, 15:14

Zefi hat geschrieben:Die Idee des Sich-selbst-Fressens hat mich nicht mehr losgelassen. Hat irgendwie was Poetisches, wie ein Tier, das sich aus Hunger selbst verschluckt.

Dieses Motiv hab ich in deiner Story noch nicht ganz verstanden, Zefi. Wo ist es in den Zeilen verankert, bzw. wo wird dieses Motiv gezeigt?

Die Fahrtzeiten und Übernachtungen kann ich gut nachvollziehen, da mein Mann auch oft auf längeren Dienstreisen unterwegs ist und da auch Übernachtungen nach dem Termin vorkommen.

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 18.04.2014, 15:29

Die Erbschaft (die Villa und die Kunstwerke) sind in ein Stiftungsvermögen überführt worden, und die Renovierung der Villa - also technisch gesehen der Erhalt des Stiftungsvermögens - kostet soviel Geld, dass die Kunstwerke dafür versilbert werden müssen. Grob gesprochen ist es ähnlich wie wenn man ein Millionenvermögen erbt, zugleich aber auch Schulden in der gleichen Höhe. Nur dass eben im Fall der Stiftung das Ganze ein schleichender Prozess ist.
Nebenbei gibt es ja auch an dem Haus keine erkennbare bleibende Verbesserung (abgesehen von den Milchglasscheiben am Gewächshaus ;o) - der Verdacht liegt nahe, dass entweder die Handwerker nur Murks produziert haben oder das Geld gar nicht in Renovierungen gewandert ist. Wer weiß? Wein, Weib, Gesang ... (Wein gibt's ja genug in der Geschichte).

Grüße von Zefira
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Beitragvon Mucki » 18.04.2014, 15:46

Ach so, klar. Dann hatte ich es doch richtig verstanden. ,-)


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