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Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Klara
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Beitragvon Klara » 01.12.2006, 20:50

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Zuletzt geändert von Klara am 17.06.2007, 15:32, insgesamt 4-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 02.01.2007, 20:00

... ich weiß doch, Lisa... wollte dich nur ein wenig necken... ganz freundschaftlich... lieb gemeint... ehrlich.

Frohes Neues Jahr überhaupt!!!

lg
klara

Max Dernet

Beitragvon Max Dernet » 03.01.2007, 12:16

eine stark erzählte geschichte, vor allem der schluss ist beeindruckend die distanzierung und dann die distanzierung von der distanzierung gibt der geschichte ihre wucht.

max (potlach) dernet


detailkritik erwünscht?

Klara
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Beitragvon Klara » 03.01.2007, 12:30

Hallo, Max Dernet!

Danke.
detailkritik erwünscht?

gerne.

(wieso potlach?)

lg
klara

Max

Beitragvon Max » 09.01.2007, 20:43

Liebe Klara,

da der Text ziemlich lang ist, habe ich mehrfach nicht geschafft ihn zu lesen - nun sehe ich, dass das ein Fehler war.
Ich finde den Text sehr gelungen und er hat mich, auch und vor allem an den Stellen, an denen man man sich ein wenig bedrückt fühlt, sehr an eigene Erfahrungen erinnert gefühlt und fand es sehr treffend beschrieben ... huer z.b.

Später riecht Oma tatsächlich ein bisschen nach Urin. Ich sollte darüber traurig sein, oder wenigstens schockiert, aber es ist auch sehr eindrucksvoll. Ich kenne sonst niemanden, der einen so eisernen Willen hat. Meine Oma lässt nichts auf sich kommen, auch wenn sie stinkt, auch wenn der Reißverschluss ihres Rockes eingerissen ist, auch wenn in ihren Mundwinkeln Marmeladenreste kleben. Sie kaut sehr laut, beim Essen, ein bedrohliches Knirschen und Malmen. Es fällt mir schwer, dabei sitzen zu bleiben, zu lächeln, ihr trotzdem höflich das Salz zu reichen, den Schein zu wahren. Wir halten die Mahlzeiten kurz.



Liebe Grüße
max

Max Dernet

Beitragvon Max Dernet » 13.01.2007, 14:41

Klara hat geschrieben:Hallo, Max Dernet!

Danke.
detailkritik erwünscht?

gerne.

(wieso potlach?)

lg
klara


hallo klara,

nunmehr erst die 2. fassung gelesen - ein sehr gute geschichte, an der ich nix mehr zu mäkeln finde.

potlach ist ein schöner zweiter vorname, finde ich

max p. dernet

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 14.01.2007, 20:26

Hi Klara,

auch ich habe mich gerade fesseln lassen. Mir ist nur ein 'röter' aufgefallen, als einzige Textstelle, die mir richtig wehtut. (Roter genügt, wobei Komperative von Farben sowieso immer etwas heikel sind).

Die Ohnmacht bei der Betrachtung des Alters hast du wirklich klasse eingefangen. Ein bisschen schwächer wird der Text irgendwo in der Mitte, wo du anfängst, etwas zu erklären, was nicht du selbst empfindest, sondern was Oma deiner Meinung nach empfindet, die Nachbarn usw..

Hier sehe ich Möglichkeiten der Straffung. Der Stil deiner Beschreibung ist schon erklärend genug.

Schön gemacht, und traurig wird man auch. Weil man jedes Wort versteht.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Klara
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Beitragvon Klara » 15.01.2007, 13:05

Danke Max, danke Dernet, danke Tom.

Farben kann man natürlich nicht steigern, eigentlich ,-)
Ich dachte, es hieße röter? Wenn überhaupt? Muss ich mal recherchieren.

Ein bisschen schwächer wird der Text irgendwo in der Mitte, wo du anfängst, etwas zu erklären, was nicht du selbst empfindest, sondern was Oma deiner Meinung nach empfindet, die Nachbarn usw..

Hier sehe ich Möglichkeiten der Straffung. Der Stil deiner Beschreibung ist schon erklärend genug.

Deine Einschätzung kann ich nachvollziehen, aber das sehe ich anders. Bzw. wäre mir diese Stelle inhaltlich so wichtig, dass ich dafür eine Schwächung des Textes in Kauf nähme.

LG
Klara

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 17.01.2007, 14:11

Was ich wiederum nachvollziehen kann... :o)

Die Steigerung von Farben muss man wohl anders lösen. Wenn der Himmel mal besonders strahlt oder ich einen - mehr als nötig gewesen wäre - über den Durst getrunken habe, sage ich zum Beispiel: Saublau! :o)
Passt natürlich hier im Besonderen und für Rot im Allgemeinen nicht. :o) Vielleicht : "Strahlte ihr rotes Gesicht noch mehr..." oder "Leuchtete ihr Rot noch intensiver..." Irgendsoeine Umschreibung, dass man den Komperativ da rausbekommt...

Fänd' ich guter.

Tom
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Beitragvon Klara » 17.01.2007, 14:51

Hallo,

hab jetzt mal den Satz nach einigem Rumprobieren geändert in:

Sie trinkt auch gern Schnaps, dann wird ihr Gesicht rotfleckig und ihre Laune besser.

Aber es überzeugt mich selbst nicht. Ich fürchte, ich muss den falschen Komparativ in Kauf nehmen.

°grübel°

k.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 13.04.2007, 13:03

Hallo Klara,

bin mal wieder stichprobenartig durchs Forum geschlendert und habe diesen Text entdeckt. Ich kann den vorausgegangenen Komplimenten nichts hinzufügen. Ich find's einfach fesselnd geschrieben. Brilliant. Ich wollte eigentlich nur die ersten Zeilen anlesen, bin dann aber doch wie hypnotisiert drangeblieben.

Ob röter oder roter ... ich weiß nicht, was amtlicher ist. Aber dass Farbwörter gesteigert werden können, finde ich schon. Wenn ich die Farbpalette eines Regenbogens durchstreife, quer durch zwischen ultraviolett und infrarot ... da gibt es zum Beispiel eine Stelle, wo das Rot am wenigsten orange ist. Je mehr man den orangenen Bereich verlässt in Richtung rot, desto roter wirds. Ich finde schon, dass man das sagen kann. Oder auch bei der Sättigung von grau bis farbig. Grau ... grau-grün ... grün ... grüner.

Im Rheinland ginge die Steigerung noch weiter, habe ich gehört:

Das grünste.
Das allergrünste.
Das grünste überhaupt.

Jetzt fällt mir was ein. Rötliches Gesicht. Steigerung: Noch rötlicher. Ö bei rötlich. O bei rot. Bei Gedanken an Gesichtern denkt man vielleicht automtisch eher an das Wort rötlich als an rot. Daher der ö-Klang im Hinterkopf? Wie auch immer.

Cheers

Pjotr

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Beitragvon Klara » 14.04.2007, 20:44

Danke Pjotr,

deine Worte bedeuten mir viel.

Ich bleibe erstmal beim rotesten Rot ,-)

Viele Grüße
Klara


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