Die Madonna von Coìn
Verfasst: 05.12.2007, 06:44
Die Madonna von Coìn
Zwischen Coìn und Alhaurin, auf einem kargen, von alten Olivenbäumen bewachsenen Hügel, liegt das Kloster San Angel. Eine unscheinbare Ansammlung sandgelber Gebäude, die sich um eine mäßig imposante Kirche verteilen.
Im rechten Seitenschiff des Gotteshauses, barfüßig auf einem Sockel aus Marmor stehend, befindet sich eine reizende Marienstatue. Sie ist etwa zwei Meter groß, hält die Arme leicht ausgebreitet und den Oberkörper etwas nach vorn geneigt. Ihr Gesicht gleicht dem unzähliger anderer Marienbildnisse. Mitleidend, barmherzig, ein wenig entrückt und jener fatalistischen Einfalt, mit der auch ihr erstgeborener Sohn gerne dargestellt wird. Ein bis in die kleinsten Falten des langen Gewandes hinein kunstvoll gestaltetes Schnitzwerk aus Zedernholz. Es gibt Personen, die behaupten, sie sei die schönste Marienfigur zwischen Sevilla und Alicante.
Im Vatikan interessiert diese Statue niemanden. Wohl aber der Umstand, dass aus dem Kloster San Angel in den letzten siebzig Jahren mehr als ein Dutzend Mönche spurlos verschwunden ist. Um diese Vorkommnisse zu untersuchen, wird Pater Ezequiel nach Andalusien entsandt. Als Spezialist für Übersinnliches und Unerklärliches, aber auch für Grobes und Irdisches, ist er immer zur Stelle, wenn sich irgendwo ein vermeintliches Wunder ereignet. Oder, wenn unter den Gottesdienern ein Verbrechen geschah oder geschehen muss.
Pater Ezequiel verbringt über einen Monat in San Angel, führt Gespräche, untersucht und forscht. Das Verschwinden der Mönche jedoch bleibt ein Rätsel. Jeden Abend nach der Vesper betet er in der Kirche. Meist wirft er sich vor der Marienstatue nieder.
So auch in der letzten Nacht seiner Anwesenheit in San Angel. Als er nach seiner Gewohnheit die Fußspitzen der Statue küssen will, entdeckt er eine Lache zwischen ihren Füßen. Er taucht einen Finger in die Flüssigkeit und leckt ihn ab. Blut, ohne Zweifel. Der ihm vertraute Geschmack von Eisen und Rosshaar. Aber auch etwas Fremdes darin, wie eine Melodie, die aus der Ferne versucht, das Schlagen einer Axt zu übertönen.
Pater Ezequiel schiebt seine Hand langsam unter das Gewand der Statue. Er spürt die Feuchtigkeit des Blutes und Wärme. Behutsam tastet er sich vor, dem Rinnsaal nach, das Bein hinauf bis zum Knie. Ein eigenartiger Geruch strömt in seine Nase. Nur vordergründig der von Blut und Ausfluss. Dahinter etwas, das ihn an Erde erinnert und an die Haut seiner Mutter und seiner Schwestern.
Pater Ezequiel folgt dem Duft, presst sein Gesicht in das Blut, öffnet den Mund und lässt seine Zunge wandern, vom Stein zum Knöchel, zur Wade, der Spur folgend, sie aufsaugend bis hin zur Quelle. Beinahe vollständig ist er schon unter dem Gewand der Statue verschwunden. Sein Geschlecht erhebt sich, und das erste Mal scheint es recht zu sein. Genauso recht, wie diese Mitte, in die er sich mit seiner Nase drängt. Seine Zunge folgt dem Blut, sucht immer wieder diesen Geschmack einzufangen, leckt die glattrasierte Haut, tastet sich weiter bis zur bitter schmeckenden Rosette des Afters, aus der er hofft, es möge Kot dringen, um diesen zu essen, während er sich mit eigener Hand eine Befriedigung verschafft, die so zu verspüren er sich niemals erträumt hatte. Dabei schließt sich das Gewand der Statue um seinen Körper und es ist unmöglich zu sagen, ob das Letzte, was er verspürt jener Orgasmus ist oder einfach nur eklige Todesangst.
Zwischen Coìn und Alhaurin, auf einem kargen, von alten Olivenbäumen bewachsenen Hügel, liegt das Kloster San Angel. Eine unscheinbare Ansammlung sandgelber Gebäude, die sich um eine mäßig imposante Kirche verteilen.
Im rechten Seitenschiff des Gotteshauses, barfüßig auf einem Sockel aus Marmor stehend, befindet sich eine reizende Marienstatue. Sie ist etwa zwei Meter groß, hält die Arme leicht ausgebreitet und den Oberkörper etwas nach vorn geneigt. Ihr Gesicht gleicht dem unzähliger anderer Marienbildnisse. Mitleidend, barmherzig, ein wenig entrückt und jener fatalistischen Einfalt, mit der auch ihr erstgeborener Sohn gerne dargestellt wird. Ein bis in die kleinsten Falten des langen Gewandes hinein kunstvoll gestaltetes Schnitzwerk aus Zedernholz. Es gibt Personen, die behaupten, sie sei die schönste Marienfigur zwischen Sevilla und Alicante.
Im Vatikan interessiert diese Statue niemanden. Wohl aber der Umstand, dass aus dem Kloster San Angel in den letzten siebzig Jahren mehr als ein Dutzend Mönche spurlos verschwunden ist. Um diese Vorkommnisse zu untersuchen, wird Pater Ezequiel nach Andalusien entsandt. Als Spezialist für Übersinnliches und Unerklärliches, aber auch für Grobes und Irdisches, ist er immer zur Stelle, wenn sich irgendwo ein vermeintliches Wunder ereignet. Oder, wenn unter den Gottesdienern ein Verbrechen geschah oder geschehen muss.
Pater Ezequiel verbringt über einen Monat in San Angel, führt Gespräche, untersucht und forscht. Das Verschwinden der Mönche jedoch bleibt ein Rätsel. Jeden Abend nach der Vesper betet er in der Kirche. Meist wirft er sich vor der Marienstatue nieder.
So auch in der letzten Nacht seiner Anwesenheit in San Angel. Als er nach seiner Gewohnheit die Fußspitzen der Statue küssen will, entdeckt er eine Lache zwischen ihren Füßen. Er taucht einen Finger in die Flüssigkeit und leckt ihn ab. Blut, ohne Zweifel. Der ihm vertraute Geschmack von Eisen und Rosshaar. Aber auch etwas Fremdes darin, wie eine Melodie, die aus der Ferne versucht, das Schlagen einer Axt zu übertönen.
Pater Ezequiel schiebt seine Hand langsam unter das Gewand der Statue. Er spürt die Feuchtigkeit des Blutes und Wärme. Behutsam tastet er sich vor, dem Rinnsaal nach, das Bein hinauf bis zum Knie. Ein eigenartiger Geruch strömt in seine Nase. Nur vordergründig der von Blut und Ausfluss. Dahinter etwas, das ihn an Erde erinnert und an die Haut seiner Mutter und seiner Schwestern.
Pater Ezequiel folgt dem Duft, presst sein Gesicht in das Blut, öffnet den Mund und lässt seine Zunge wandern, vom Stein zum Knöchel, zur Wade, der Spur folgend, sie aufsaugend bis hin zur Quelle. Beinahe vollständig ist er schon unter dem Gewand der Statue verschwunden. Sein Geschlecht erhebt sich, und das erste Mal scheint es recht zu sein. Genauso recht, wie diese Mitte, in die er sich mit seiner Nase drängt. Seine Zunge folgt dem Blut, sucht immer wieder diesen Geschmack einzufangen, leckt die glattrasierte Haut, tastet sich weiter bis zur bitter schmeckenden Rosette des Afters, aus der er hofft, es möge Kot dringen, um diesen zu essen, während er sich mit eigener Hand eine Befriedigung verschafft, die so zu verspüren er sich niemals erträumt hatte. Dabei schließt sich das Gewand der Statue um seinen Körper und es ist unmöglich zu sagen, ob das Letzte, was er verspürt jener Orgasmus ist oder einfach nur eklige Todesangst.