als ich ein wolf war
[align=justify]deine bedenken kannst du vorne in der diele aufhängen sagte sie jetzt. da müsste noch ein haken freisein. ich klopfte die wand nach hohlstellen ab. was benutzt du für dübel fragte ich. spreizdruckfreie sagte sie ich will nicht noch mehr spannung erzeugen. zum glück hast du niedervolt sagte ich da kann man keinen gewischt kriegen. sie holte einen lappen. schmeißt du immer so schnell dein glas um fragte sie. nur wenn es vor aufregung schon fast leer ist sagte ich. bier macht keine weinflecken sagte sie. nein sagte ich aber weinflecken machen salzränder. in den teppich fragte sie. nein aufs revers. wann hast du das letzte mal geheult fragte sie. als ich ein wolf war. magst du rohes fleisch fragte sie. hab mal von einem gehört der hats mit nem klumpen hack getrieben. 50 kilo. keine ahnung ob das gewürzt war. wahrscheinlich hat er nicht genug salz drangemacht sagte ich. aber keine schlechte sache wenn man seinen partner danach auffressen kann was. ihre fangbeine streckten sich und knirschten. du hast sehr akkurat tapeziert sagte ich und das grün gefällt mir. das nimmt mir das gefühl von mauern umgeben zu sein sagte sie. ist dafür blau nicht besser fragte ich und weiß ein insekt überhaupt ob es drinnen ist oder draußen. wenn das haus aus papier ist sagte sie nein. ich faltete eine zigarette. als was willst du nochmal auf die welt kommen fragte sie. als rochen sagte ich, die können fliegen und tauchen gleichzeitig. willst du schonmal üben fragte sie.[/align]
*Zeile 1: ich stellte auch direkt meine lastkähne darunter und legte die sorgen ordentlich zusammengefaltet auf die kommode.
ausgetauscht gegen:
ich klopfte die wand nach hohlstellen ab.
*Zeile 7: bis es stank. dann musste er zum metzger neues holen.
vorübergehend ersatzlos gestrichen als Tribut an die Hackverächter :o)
als ich ein wolf war
- Thomas Milser
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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 03.09.2008, 21:37, insgesamt 2-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hi Tom,
Mag, ich. mag ich sehr. Da kommt ne Menge Input atemlos daher, zwischen belanglosen Kleinigkeiten (Spreizdübel, Salz gegen Weinflecken..) Tömske L(i)ebe(n)sweisheiten.
Ich stolpere ein wenig über die duchgängige Kleinschreibung, aber es führt nur zu einem "schwankenden" Gang, nicht zum Umfallen.
Nice!
Nicole
Mag, ich. mag ich sehr. Da kommt ne Menge Input atemlos daher, zwischen belanglosen Kleinigkeiten (Spreizdübel, Salz gegen Weinflecken..) Tömske L(i)ebe(n)sweisheiten.
Ich stolpere ein wenig über die duchgängige Kleinschreibung, aber es führt nur zu einem "schwankenden" Gang, nicht zum Umfallen.
Nice!
Nicole
Zuletzt geändert von Nicole am 01.09.2008, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
Gern geschehen Tom,
ich schleiche ja schon eine Weile um diesen Text herum. Eigentlich könnte er mir gefallen, aber ich stelle bei mir fest, dass ich bei deinen Texten inzwischen schon darauf hinlese, wann sie unter die Gürtellinie rutschen und ich dann innerlich ein bisschen (genervt bis enttäuscht) aufseufze, wenn sie es tun.
(Deshalb hab ich mich auch so über den Aprikosen-Nülletext gefreut, bis ich eines besseren belehrt wurde :o))
Ehrlich gesagt finde ich die Assoziation, dass man 50 Kilo bereits stinkendes Hackfleisch nach diesem Gebrauch noch auf(fr)essen könnte nicht gerade prickelnd.
Da knistert bei mir nichts mehr. Ich würde also wenigstens auf diesen Passus verzichten.
lieber aber noch auf die ganze Hackgeschichte, die ist mir zu klumpig für den feinen Rest. Ich fürchte aber, da wirst du mir mal wieder nicht zustimmen
Vielleicht als Inspiration für den nächsten Text.
liebe Grüße smile

(Deshalb hab ich mich auch so über den Aprikosen-Nülletext gefreut, bis ich eines besseren belehrt wurde :o))
Ehrlich gesagt finde ich die Assoziation, dass man 50 Kilo bereits stinkendes Hackfleisch nach diesem Gebrauch noch auf(fr)essen könnte nicht gerade prickelnd.

50 kilo. bis es stank. dann musste er zum metzger neues holen.
lieber aber noch auf die ganze Hackgeschichte, die ist mir zu klumpig für den feinen Rest. Ich fürchte aber, da wirst du mir mal wieder nicht zustimmen
.gif)
liebe Grüße smile
Hi Tömsche!
Ich bin auch dafür, dass der Partner-Auffressen-Satz drinbleibt! Ist auch einer meiner Lieblingssätze. Ich finde, er gibt einen Hinweis und verrät dennoch nicht zu viel. Skurril, ja, klar im Sinne von merk-würdig!! Vielleicht sogar ein wenig surreal (ich betrachte gerade das Bild von Dalí "Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel" und es erinnert mich ein wenig an deine Story)!
Weißt du, warum ich es besser finde in der Vergangenheit? Nein? Ich sag's dir
:Weil es reflektierter rüberkommt und dadurch überlegter und man als Leser merkt, dass es sozusagen stimmt und so gewesen sein muss. Wäre es im Präsens, würde der Leser eine gegenwartsbezogene Unlogik unterbewusst vermuten und dadurch würde der Text nicht mehr so pseudo-real wirken. Versteht man das?! Sozusagen: Je länger etwas her ist, also verarbeitet ist, desto glaubhafter ist es. Deshalb finde ich die Vergangenheitsform hier für mich richtiger.
Gruß
Trix
Ich bin auch dafür, dass der Partner-Auffressen-Satz drinbleibt! Ist auch einer meiner Lieblingssätze. Ich finde, er gibt einen Hinweis und verrät dennoch nicht zu viel. Skurril, ja, klar im Sinne von merk-würdig!! Vielleicht sogar ein wenig surreal (ich betrachte gerade das Bild von Dalí "Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel" und es erinnert mich ein wenig an deine Story)!
Weißt du, warum ich es besser finde in der Vergangenheit? Nein? Ich sag's dir

Gruß
Trix
Hallo zusammen,
ich habe die 50 kg Hackfleisch gerade wieder gefunden....
http://www.witze-welt.de/sounds/playsound.php?id=6
Gruß, Nicole
ich habe die 50 kg Hackfleisch gerade wieder gefunden....
http://www.witze-welt.de/sounds/playsound.php?id=6
Gruß, Nicole
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Smile:
Also das hier
"...dass ich bei deinen Texten inzwischen schon darauf hinlese, wann sie unter die Gürtellinie rutschen und ich dann innerlich ein bisschen (genervt bis enttäuscht) aufseufze..."
enttäuscht mich nun wieder ein wenig. Die 'Untenrum-Thematik' zieht sich sicherlich durch einige meiner Texte (tut sie das nicht auch ständig im normalen Leben?), aber ist nun nicht unbedingt kennzeichnend für meine Schreiberei. Du lernst mich jetzt nur dummerweise gerade in einer etwas vulgär-kotztütigen Phase kennen, in der ich des Wohlklingend-Poetisch-Zartbesaiteten etwas überdrüssig bin und sich gar harsche Worte aus mir gleichsam rauszueitern anschicken.
Die Sache mit dem Hackfleisch finde ich einfach unverzichtbar, da sie so wunderbar den alltäglichen Wahnsinn umreißt bzw. die Ausuferung der menschlichen Grütze. Poetisch oder zum Schönfinden ist das natürlich nicht. Aber das ist das Leben oder die Spezies Mensch auch nicht.
(@ Nicole: Genau daher kannte ich die Geschichte. Allerdings schon vor Urzeiten mal gehört und mich dessen erinnert. Spielt auch keine Rolle, ob das echt ist oder nicht. Es könnte echt sein, das genügt.)
Hallo Trix,
das mit der Vergangenheit hast du so schön formuliert. Jedoch das "je länger etwas her ist, desto glaubhafter ..." stimmt nicht unbedingt. Aber so alt, das man urlange vergangene Dinge verklärt, sind wir ja noch nicht :o)
Hallo Nicole,
"Ich stolpere ein wenig über die duchgänge Kleinschreibung, aber es führt nur zu einem "schwankenden" Gang, nicht zum Umfallen."
Wunderbar!
Ich bin weißgott kein Freund der Kleinschreibung oder der Satzzeichenweglassung (in der Prosa), aber hier muss ich erstaunt erkennen, dass es in bestimmten Fällen funktionieren kann.
Habt Dank für die anregende Besprechung. Wer weiß, was sich noch aus diesem Text entwickelt. Vielleicht ist sogar eines Tages etwas für smile dabei :o)))
Tom
Also das hier
"...dass ich bei deinen Texten inzwischen schon darauf hinlese, wann sie unter die Gürtellinie rutschen und ich dann innerlich ein bisschen (genervt bis enttäuscht) aufseufze..."
enttäuscht mich nun wieder ein wenig. Die 'Untenrum-Thematik' zieht sich sicherlich durch einige meiner Texte (tut sie das nicht auch ständig im normalen Leben?), aber ist nun nicht unbedingt kennzeichnend für meine Schreiberei. Du lernst mich jetzt nur dummerweise gerade in einer etwas vulgär-kotztütigen Phase kennen, in der ich des Wohlklingend-Poetisch-Zartbesaiteten etwas überdrüssig bin und sich gar harsche Worte aus mir gleichsam rauszueitern anschicken.
Die Sache mit dem Hackfleisch finde ich einfach unverzichtbar, da sie so wunderbar den alltäglichen Wahnsinn umreißt bzw. die Ausuferung der menschlichen Grütze. Poetisch oder zum Schönfinden ist das natürlich nicht. Aber das ist das Leben oder die Spezies Mensch auch nicht.
(@ Nicole: Genau daher kannte ich die Geschichte. Allerdings schon vor Urzeiten mal gehört und mich dessen erinnert. Spielt auch keine Rolle, ob das echt ist oder nicht. Es könnte echt sein, das genügt.)
Hallo Trix,
das mit der Vergangenheit hast du so schön formuliert. Jedoch das "je länger etwas her ist, desto glaubhafter ..." stimmt nicht unbedingt. Aber so alt, das man urlange vergangene Dinge verklärt, sind wir ja noch nicht :o)
Hallo Nicole,
"Ich stolpere ein wenig über die duchgänge Kleinschreibung, aber es führt nur zu einem "schwankenden" Gang, nicht zum Umfallen."
Wunderbar!
Ich bin weißgott kein Freund der Kleinschreibung oder der Satzzeichenweglassung (in der Prosa), aber hier muss ich erstaunt erkennen, dass es in bestimmten Fällen funktionieren kann.
Habt Dank für die anregende Besprechung. Wer weiß, was sich noch aus diesem Text entwickelt. Vielleicht ist sogar eines Tages etwas für smile dabei :o)))
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Tom,
*lach, dann warte ich doch einfach mal ab, bis diese Phase wieder abklingt. In deinen Fragmenten schlummern so viele feine Gedanken, dass ich da guter Hoffnung bin.
liebe Grüße smile
Du lernst mich jetzt nur dummerweise gerade in einer etwas vulgär-kotztütigen Phase kennen
*lach, dann warte ich doch einfach mal ab, bis diese Phase wieder abklingt. In deinen Fragmenten schlummern so viele feine Gedanken, dass ich da guter Hoffnung bin.
liebe Grüße smile
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Dankeschön, smile.
Lustigerweise schlummert in den Fragmenten weitaus mehr Todessehnsucht, Krankheit, Siechtum, Wahnsinn, Einsamkeit und vor allem Wahrheit als in diesem kleinen Textchen hier, der eigentlich eher fröhlich, wortspielerisch und ein bisschen erotisch (außer dem Hack, klar! oder doch?) angelegt ist. Gleichwohl, es scheint also hauptsächlich die Vulgärsprache zu sein, die dir diese Seufzer entlockt? Oder die nackten, ungeschönten Tatsachen, das Ekelhaft-Belanglose?
Obwohl ich nicht unstolz darauf bin, den Satz 'Sollen wir jetzt poppen?' durch das Fliegen und Tauchen und Schonmalüben ersetzt zu haben.
(Hätte ich gerne mal gesehen bzw. gehört, wie du am Tisch sitzt, anfängst, einen Text von mir zu lesen, sich schon in stiller Ahnung die Furche zwischen Stirn und Nase verdunkelt, und dir dann beim Hackfleisch ein kläglich-resignierendes 'Achherrjemineh' entfleucht) *grins*
Tom
Lustigerweise schlummert in den Fragmenten weitaus mehr Todessehnsucht, Krankheit, Siechtum, Wahnsinn, Einsamkeit und vor allem Wahrheit als in diesem kleinen Textchen hier, der eigentlich eher fröhlich, wortspielerisch und ein bisschen erotisch (außer dem Hack, klar! oder doch?) angelegt ist. Gleichwohl, es scheint also hauptsächlich die Vulgärsprache zu sein, die dir diese Seufzer entlockt? Oder die nackten, ungeschönten Tatsachen, das Ekelhaft-Belanglose?
Obwohl ich nicht unstolz darauf bin, den Satz 'Sollen wir jetzt poppen?' durch das Fliegen und Tauchen und Schonmalüben ersetzt zu haben.
(Hätte ich gerne mal gesehen bzw. gehört, wie du am Tisch sitzt, anfängst, einen Text von mir zu lesen, sich schon in stiller Ahnung die Furche zwischen Stirn und Nase verdunkelt, und dir dann beim Hackfleisch ein kläglich-resignierendes 'Achherrjemineh' entfleucht) *grins*

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
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Hey, mein 200stes Thema im Salon!
Darauf einen Schokopudding :o))
Tom
Darauf einen Schokopudding :o))
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
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ich stellte auch direkt meine lastkähne darunter und legte die sorgen ordentlich zusammengefaltet auf die kommode.
ausgetauscht gegen:
ich klopfte die wand nach hohlstellen ab.
Einfältiges Gesabbel. Passte sprachlich mal gar nicht.
Hätte euch auch mal auffallen können, anstatt hier am Gehacktes rumzunörgeln. :o)))
Hackpassage bleibt nämlich. Nimmt Gas raus, erzählt.
Tom (live bei Paddy) :o)
ausgetauscht gegen:
ich klopfte die wand nach hohlstellen ab.
Einfältiges Gesabbel. Passte sprachlich mal gar nicht.
Hätte euch auch mal auffallen können, anstatt hier am Gehacktes rumzunörgeln. :o)))
Hackpassage bleibt nämlich. Nimmt Gas raus, erzählt.
Tom (live bei Paddy) :o)
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- Thomas Milser
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Aber sicher, Bilbo. Mit manchen meiner Texte kann ich ja selber nicht. Oder sie nicht mit mir :o)
Tom
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Tom,
ich finde das Experiment ist dir elungen - ich finde den Text wirklich sehr gelungen...
zwei kleine Streichungen würde ich allerdings vornehmen (und blau rechtschreibung):
deine bedenken kannst du vorne in der diele aufhängen sagte sie jetzt. da müsste noch ein haken frei sein. ich klopfte die wand nach hohlstellen ab. was benutzt du für dübel fragte ich. spreizdruckfreie sagte sie ich will nicht noch mehr spannung erzeugen. zum glück hast du niedervolt sagte ich da kann man keinen gewischt kriegen. sie holte einen lappen. schmeißt du immer so schnell dein glas um fragte sie. nur wenn es vor aufregung schon fast leer ist sagte ich. bier macht keine weinflecken sagte sie. nein sagte ich aber weinflecken machen salzränder. in den teppich fragte sie. nein aufs revers. wann hast du das letzte mal geheult fragte sie. als ich ein wolf war. magst du rohes fleisch fragte sie. hab mal von einem gehört der hats mit nem klumpen hack getrieben. 50 kilo. bis es stank. dann musste er zum metzger neues holen. keine ahnung ob das gewürzt war. wahrscheinlich hat er nicht genug salz drangemacht sagte ich. aber keine schlechte sache wenn man seinen partner danach auffressen kann was. ihre fangbeine streckten sich und knirschten. du hast sehr akkurat tapeziert sagte ich und das grün gefällt mir. das nimmt mir das gefühl von mauern umgeben zu sein sagte sie. ist dafür blau nicht besser fragte ich und weiß ein insekt überhaupt ob es drinnen ist oder draußen. wenn das haus aus papier ist sagte sie nein. ich faltete eine zigarette. als was willst du nochmal auf die welt kommen fragte sie. als rochen sagte ich, die können fliegen und tauchen gleichzeitig. willst du schon mal üben fragte sie.
das "jetzt" ist ungünstig im ersten satz, wie ein rückkopplunseffekt, weil der text ja einen offenen anfang hat.
und die fleischstelle würde ich kürzen, nicht weils zu geschmacklos ist, sondern weil es ohne die eränzung nicht plump wirkt, finde ich (ist mir eine spur zu watschig gesetzt)
Die schreibweise, der fluss, der verzicht auf kommata bei sagte ich etc. - das finde ich alles sehr gelungen, auch der Titel trägt schön den Kern des Textes. Ich frage mich allerdings, ob man den Text nicht auch noch anders setzen könnte. Mit Umbrüchen, bin aber unsicher.
Jedenfalls sehr gegenwärti, sinnlich, echt und individuengerecht (@Figuren)
liebe Grüße,
Lisa
ich finde das Experiment ist dir elungen - ich finde den Text wirklich sehr gelungen...
zwei kleine Streichungen würde ich allerdings vornehmen (und blau rechtschreibung):
deine bedenken kannst du vorne in der diele aufhängen sagte sie jetzt. da müsste noch ein haken frei sein. ich klopfte die wand nach hohlstellen ab. was benutzt du für dübel fragte ich. spreizdruckfreie sagte sie ich will nicht noch mehr spannung erzeugen. zum glück hast du niedervolt sagte ich da kann man keinen gewischt kriegen. sie holte einen lappen. schmeißt du immer so schnell dein glas um fragte sie. nur wenn es vor aufregung schon fast leer ist sagte ich. bier macht keine weinflecken sagte sie. nein sagte ich aber weinflecken machen salzränder. in den teppich fragte sie. nein aufs revers. wann hast du das letzte mal geheult fragte sie. als ich ein wolf war. magst du rohes fleisch fragte sie. hab mal von einem gehört der hats mit nem klumpen hack getrieben. 50 kilo. bis es stank. dann musste er zum metzger neues holen. keine ahnung ob das gewürzt war. wahrscheinlich hat er nicht genug salz drangemacht sagte ich. aber keine schlechte sache wenn man seinen partner danach auffressen kann was. ihre fangbeine streckten sich und knirschten. du hast sehr akkurat tapeziert sagte ich und das grün gefällt mir. das nimmt mir das gefühl von mauern umgeben zu sein sagte sie. ist dafür blau nicht besser fragte ich und weiß ein insekt überhaupt ob es drinnen ist oder draußen. wenn das haus aus papier ist sagte sie nein. ich faltete eine zigarette. als was willst du nochmal auf die welt kommen fragte sie. als rochen sagte ich, die können fliegen und tauchen gleichzeitig. willst du schon mal üben fragte sie.
das "jetzt" ist ungünstig im ersten satz, wie ein rückkopplunseffekt, weil der text ja einen offenen anfang hat.
und die fleischstelle würde ich kürzen, nicht weils zu geschmacklos ist, sondern weil es ohne die eränzung nicht plump wirkt, finde ich (ist mir eine spur zu watschig gesetzt)
Die schreibweise, der fluss, der verzicht auf kommata bei sagte ich etc. - das finde ich alles sehr gelungen, auch der Titel trägt schön den Kern des Textes. Ich frage mich allerdings, ob man den Text nicht auch noch anders setzen könnte. Mit Umbrüchen, bin aber unsicher.
Jedenfalls sehr gegenwärti, sinnlich, echt und individuengerecht (@Figuren)
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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