2. Version
Bang Bang
Crazy schleppte mich in diese abgefuckte Kneipe. Die fuhren dort voll ab auf die Oldies aus den Siebzigern. Der Tresen kurz vor dem Zusammenbrechen. Wir hielten die Biergläser fest, damit sie nicht von der Resopalplatte runterrutschten.
„Ist der coolste Lesbentreff in town“, brüllte Nina. Crazy nannte sie sich seit dem Unglück. „Ist doch voll toll, ne?“ Ihre grünen Augen strahlten. Mit der typischen Bewegung – sich fast bis zum Boden vornüberbeugend – warf sie ihre hennaroten Dreads auf den Rücken. „Prost“, schrie sie in die Runde. Keine der Frauen reagierte. Jimi Hendrix und seine Experience dröhnten aus den Boxen an der Decke.
„Was machen wir hier eigentlich?“, fragte ich.
„Hä?“
Ich legte meinen Mund an ihr Ohr.
„Finale!“ Crazy wischte den Schaum vom Mund. Das Bier war lauwarm. Außer der Theke gab es kein Mobiliar. An der Ziegelwand dahinter klebte in silbernen Lettern: „Die Rock-Weiber“. Hendrix Foxy Lady lief.
„Los, schwing deinen Luxuskörper.“ Crazy zerrte mich zur Tanzfläche. Nach einer Stunde extremen Headbangings gingen wir erhitzt vor die Tür.
Sie grinste mich an. „Traurig, dass du lieber mit Männern rummachst, Baby.“
Seit dreißig Jahren nannte sie mich so. Wir waren Nachbarskinder, ich zwei Jahre jünger und sie beschützte mich. Haute ihre Schaufel jedem auf den Kopf, der mir meine Sandformen oder den Eimer wegnehmen wollte. Später in der Schule und während der Pubertät war sie meine Löwenmutter. Wir haben uns erst am Tag des Unglücks aus den Augen verloren. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis sie wieder Kontakt mit der Welt und mit mir aufnahm.
„Muss was trinken“, sagte Crazy und schob mich zurück ins „Die Rock-Weiber“.
Sie soff. Man sah es ihr mittlerweile auch an. Der Alkohol schwemmte sie auf. Meine Bitten, sie möge eine Therapie machen, überhörte sie oder, wenn sie schlecht drauf war, brüllte sie: „Lass mich mit dem Psychoscheiß in Ruh! Herzbruch, verstehst du? Irreparabel, verdammt.“
Dann knallte sie meine Wohnungstür zu. Ich hörte sie nebenan heulen; wir waren wieder Nachbarn.
Ich sagte nichts mehr.
Crazy kippte das dritte Bier, bestellte Southern Comfort. „Damit hat sich Janis Joplin totgesoffen, na denn!“, sagte sie und zündete das Getränk mit dem Zippo an. Weiche blaue Flamme. Als sie erlosch, trank Crazy gierig. Leckte die Lippen ab. „Bourbon und Pfirsichlikör – es gibt nichts Besseres.“
Plötzlich flog sie in meine Arme, irgendwer hatte sie gestoßen. Mit einem Schrei schnellte sie herum, packte jemanden an der Kehle. „Bist du bekloppt! Leg dich ja nicht an mit mir.“
Crazy schlug ihre Stirn gegen die der Frau. Wieder und wieder. Ich zerrte sie an der Taille, die Leute schrien: „Lass gut sein, Crazy!“
Nach ein paar Minuten sackte die andere weg. Crazy warf einen triumphierenden Blick in die Runde, ihre Stirn blutete. „Nicht mit mir!“ Sie bestellte noch einen Southern Comfort.
Ein paar Gäste halfen der Frau auf die Beine. Sie zog heulend ab.
„Mensch, Crazy, das war echt nicht nötig“, sagte ich.
Sie blickte mich von oben herab an: „Hast du eine Ahnung, was alles nötig ist, Baby.“ Sie trank, zahlte. „Let’s go!“
Auf der Straße breitete Crazy die Arme aus. „Was für ein herrlicher Abend! So was sollte ich mir öfter mal gönnen.“
„Jemanden zusammenschlagen?“
Sie nickte, lief ein Stück voraus, legte den Kopf in den Nacken und jaulte den Mond an.
Als ich sie eingeholt hatte, grinste sie. „Mach du auch mal, Baby!“
„Lass uns heimgehen, ich kann das nicht.“
„Fuck you!“
Aber sie ging mit.
Crazy hatte keine Beziehung. In kürzester Zeit trat sie alles kaputt. Eigentlich wollte sie mich. Nach einem Versuch miteinander, beließ ich es bei der Freundschaft, ich brachte es einfach nicht.
Wir küssten uns und jede ging in die eigene Wohnung. Unsere Betten standen an einer Wand; diejenige, die das Licht zuerst abdrehte, klopfte einen Rhythmus dagegen. Die andere antwortete.
Heute war ich erledigt und klopfte zuerst. Wartete. Hämmerte. Keine Antwort. Ich rief sie an, hörte ihr Telefon klingeln, sie nahm nicht ab. Ich kramte Crazys Reserveschlüssel aus dem Schreibtisch. Hauslatschen an und rüber.
Sie saß am Küchentisch. Die Wimperntusche rann in zwei Streifen über ihre Wangen, sie hatte den Lauf einer Pistole in den Mund gesteckt.
„Crazy“, flüsterte ich, „ich liebe dich.“
„Das Kind ist in den Brunnen gefallen“, nuschelte sie,
die Tränen tropften ins Dekolletee.
„Es ist sieben Jahre her, Nina, du konntest nichts dafür. Ein Unfall ...“
Sie riss den Lauf aus dem Mund, fuchtelte herum, brüllte. „Nur weil das Arschloch mir unbedingt in seiner Mittagspause an die Wäsche wollte! Deswegen nie wieder Kerle!“ Crazy zitterte am ganzen Körper. „Baby, Johnny war nicht mal vier! Ich hab ihn allein gelassen im Garten, verstehst du? Und er ist in den Brunnen ...“ Ihre Augen funkelten, ich hatte eine Heidenangst, dass sie den Abzug drückte.
Vorsichtig sagte ich: „Er war dein Mann, du hast ihn ... geliebt.“ Das letzte Wort konnte ich nur noch flüstern, denn sie war aufgesprungen und hielt mir den Griff der Waffe hin. „Baby, shoot me down.“
Ich prallte zurück, sagte: „Hey ... Nina, ohne dich ... mein Leben ist Scheiße ohne dich.“
„Blödsinn! Ich bin Scheiße.“ Sie zitterte vor Wut und was weiß ich noch alles.
„Du bist Crazy, meine Löwenmutter.“
Sie plumpste auf den Stuhl. „Sag das nicht, Baby, bitte nicht“, schluchzte sie.
„Du bist besoffen, weißt du, morgen sieht es wieder besser aus.“ Mann, war ich platt! Ich setzte mich ihr gegenüber. „Ich meine, es gibt noch so viel ...“
Sie schmiss die Pistole auf den Tisch. Ein irrer Krach. Die Kugel steckte in der Wand.
Wir schauten zu, wie Putz herunterrieselte. Dann sahen wir uns in die Augen.
„Finale, ja?“, fragte ich.
Sie blies auf ihren Zeigefinger, zielte auf mich. „Bang, bang.“
Wie der Blitz pfefferte Crazy die Waffe in den Wasserkasten auf dem Klo, ich klemmte mit einer Reißzwecke eine Ansichtskarte übers Einschussloch. Als die Bullen kamen, spielten wir Schwarzer Peter.
Wir lachten stundenlang, es war egal, dass die Nachbarn an die Wand trommelten.
1. Version
Bang Bang
Das war ja vielleicht eine abgefuckte Kneipe, in die Crazy mich geschleppt hatte. Der Tresen vor dem Zusammenbrechen, wir hielten die Biergläser fest, damit sie nicht von der Resopalplatte runterrutschten.
„Ist der coolste Lesbentreff in town“, sagte Nina oder Crazy. So nannte sie sich seit dem Unglück. „Ist doch voll toll, ne?“ Ihre grünen Augen strahlten. Mit der typischen Kopfbewegung warf sie ihre hennaroten Dreads auf den Rücken. „Prost“, schrie sie in die Runde. Keine der Frauen reagierte. Jimi Hendrix und seine Experience dröhnten aus den Boxen an der Decke.
„Was machen wir hier eigentlich?“
„Hä?“
Ich brüllte ihr ins Ohr. Das Bier war lauwarm. Außer der Theke gab es kein Mobiliar, kein Wunder, dass die sich nur mit Mühe aufrecht hielt, wenn alle dran lehnten.
In silbernen Lettern klebte an der Ziegelwand dahinter: „Die Rock-Weiber“
Foxy Lady lief. „Los, schwing deinen Luxuskörper.“ Crazy zerrte mich zur Tanzfläche.
Nach einer Stunde Extremshaken gingen wir erhitzt vor die Tür.
Sie grinste mich an. „Traurig, dass du lieber mit Männern rummachst, Baby.“
Seit dreißig Jahren nannte sie mich so. Wir waren Nachbarskinder, ich zwei Jahre jünger und sie beschützte mich. Haute ihre Schaufel jedem auf den Kopf, der mir meine Sandformen oder den Eimer wegnehmen wollte. Später in der Schule und während der Pubertät war sie meine Löwenmutter. Wir haben uns erst am Tag des Unglücks aus den Augen verloren. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis sie wieder Kontakt mit der Welt und mit mir aufnahm.
„Muss was trinken“, sagte Crazy und schob mich zurück ins „Die Rock-Weiber“
Sie soff. Man sah es ihr mittlerweile auch an. Manche werden ausgemergelt, Crazy schwemmte der Alkohol auf. Meine Bitten, sie möge doch eine Therapie machen, überhörte sie oder, wenn sie schlecht drauf war, brüllte sie: „Lass mich mit dem Psychoscheiß in Ruh! Herzbruch, verstehst du? Irreparabel, verdammt.“
Sie knallte meine Wohnungstür zu. Ich hörte sie nebenan heulen; wir waren wieder Nachbarn.
Ich sagte nichts mehr.
Crazy kippte das dritte Bier, bestellte Southern Comfort. „Damit hat sich Janis Joplin totgesoffen, na denn!“, sagte sie und zündete das Getränk mit dem Zippo an. Weiche blaue Flamme. Als sie erlosch, trank Crazy. Leckte die Lippen ab. „Bourbon und Pfirsichlikör – es gibt nichts besseres.“
Plötzlich flog sie in meine Arme, irgendwer hatte sie gestoßen. Mit einem Schrei schnellte sie herum, packte die Frau an der Kehle. „Bist du bekloppt! Leg dich ja nicht an mit mir.“
Crazy war stark, mit einer Hand umklammerte sie die Kehle der Frau, mit der anderen ihre Handgelenke.
Mir blieb die Luft weg, sie rammte sie mit der Stirn. Wieder und wieder. Ich zerrte sie an der Taille zurück, die anderen schrieen: „Lass gut sein, Crazy!“
Nach ein paar Minuten sackte die andere weg. Crazy warf einen triumphierenden Blick in die Runde, ihre Stirn blutete. „Nicht mit mir!“ Sie bestellte noch einen Southern Comfort.
Ein paar Gäste halfen der anderen auf die Beine. Sie zog heulend ab.
„Mensch, Crazy, das war nun echt nicht nötig“, sagte ich.
Sie blickte mich von oben herab an: „Hast du eine Ahnung, was alles nötig ist, Baby.“ Sie trank, zahlte. „Let’s go!“
Auf der Straße breitete Crazy die Arme aus. „Was für ein herrlicher Abend! Sowas sollte ich mir öfter mal gönnen.“
„Jemanden zusammenschlagen?“
Sie nickte, lief ein Stück voraus, legte den Kopf in den Nacken und jaulte den Mond an.
Als ich sie eingeholt hatte, grinste sie. „Mach du auch mal, Baby!“
„Lass uns heimgehen, ich kann das nicht.“
„Fuck you!“
Aber sie ging mit.
Crazy hatte keine Beziehung. In kürzester Zeit trat sie alles kaputt. Eigentlich wollte sie mich, nach einem Versuch miteinander, beließ ich es bei der Freundschaft, ich brachte es einfach nicht.
Wir küssten uns und jede ging in die eigene Wohnung. Unsere Betten standen an einer Wand; diejenige, die das Licht abdrehte klopfte einen Rhythmus an die Wand. Die andere antwortete.
Heute war ich erledigt und klopfte zuerst. Wartete. Hämmerte. Keine Antwort. Ich rief sie an, hörte ihr Telefon klingeln, sie nahm nicht ab. Ich kramte nach Crazys Reserveschlüssel im Schreibtisch. Hauslatschen an und rüber.
Sie saß am Küchentisch. Die Wimperntusche rann in zwei Streifen über ihre Wangen, sie hatte den Lauf einer Pistole in den Mund gesteckt.
„Crazy“, flüsterte ich, „ich liebe dich.“
„Das Kind ist in den Brunnen gefallen“, nuschelte sie,
die Tränen tropften ins Dekolletee.
„Es ist sieben Jahre her, Nina, du konntest nichts dafür. Ein Unfall ...“
Sie riss den Lauf aus dem Mund, fuchtelte herum, brüllte. „Nur weil das Arschloch mir unbedingt in seiner Mittagspause an die Wäsche wollte! Baby, Johnny war nicht mal vier! Ich hab ihn allein gelassen im Garten, verstehst du? Und er ist in den Brunnen ...“ Ihre Augen funkelten, ich hatte eine Heidenangst, dass sie den Abzug drückte. Vorsichtig sagte ich: „Er war dein Mann, du hast ihn ... geliebt.“ Das letzte Wort konnte ich nur noch flüstern, denn sie war aufgesprungen und hielt mir den Griff der Waffe hin. „Baby, shot me down.“
Ich prallte zurück, sagte: „Hey ... Nina, ohne dich ... mein Leben ist Scheiße ohne dich.“
„Blödsinn! Ich bin Scheiße.“ Sie zitterte vor Wut und was weiß ich noch alles.
„Du bist Crazy, meine Löwenmutter.“
Sie plumpste auf den Stuhl, hielt sich die Ohren zu, die Pistole baumelte am Zeigefinger. „Sag das nicht, Baby, bitte nicht“, schluchzte sie.
„Du bist besoffen, weißt du, Morgen sieht es wieder besser aus.“ Mann, war ich platt! Ich setzte mich ihr gegenüber. „Ich meine, es gibt noch so viel ...“
Sie nahm die Hände runter, schmiss die Pistole auf den Tisch.
Ein irrer Krach. Die Kugel steckte in der Wand.
Wir schauten zu, wie Putz herunterrieselte. Dann sahen wir uns in die Augen. Sie blies auf ihren Zeigefinger, zielte auf mich. „Bang, bang.“
Wir lachten die restliche Nacht, es war egal, dass die Nachbarn an die Wand trommelten.
by maxl
Bang Bang
Hallo aram,
habe nun die Erstversion nochmals reingesetzt, ich fand den Anfang auch zündender.
Das sagte Klara auch. Ich kann nur schwer drauf antworten, weil ich Kritik lese, aber keine Vorstellung habe, was ihr beide damit genau meint.
Sonst würde ich gern drangehen, die Dialoge zu verbessern, wenn es mir plausibel erscheint. Vielleicht muss ja auch die Waffe gestrichen werden?
Rasierklingen gibt es auch noch.
Mir gefiel der Knall, der Crazy erwachen lässt, wodurch die Chance besteht, dass sie aus ihrem Elend auftaucht und wieder lebt.
Ansonsten sage ich dankeschön für dein Lob.
lg
maxl
habe nun die Erstversion nochmals reingesetzt, ich fand den Anfang auch zündender.
nur die szene mit der waffe fällt ab, die dialoge werden da für mich unglaubwürdig, dadurch die ganze szene plakativ wie in einem durchschnittlichen film.
Das sagte Klara auch. Ich kann nur schwer drauf antworten, weil ich Kritik lese, aber keine Vorstellung habe, was ihr beide damit genau meint.
Sonst würde ich gern drangehen, die Dialoge zu verbessern, wenn es mir plausibel erscheint. Vielleicht muss ja auch die Waffe gestrichen werden?
Rasierklingen gibt es auch noch.
Mir gefiel der Knall, der Crazy erwachen lässt, wodurch die Chance besteht, dass sie aus ihrem Elend auftaucht und wieder lebt.
Ansonsten sage ich dankeschön für dein Lob.
lg
maxl
Hallo Klara
Also ich kenne es, es war die Assoziation zum Text als ich es seit langem wieder mal gehört habe. Cher singt es.
Das ist schade. Es würde helfen.
Quatschen die übers Ballern? Sie quatschen über Liebe, Trauer und der Wichtigkeit jeder Person, am Leben zu sein.
Ich habe es nirgendwo abgeschrieben, Klara.
Du sagst es, sie weiß nicht, wie nah sie Crazy kommen DARF, um nicht ihre Aggression abzukriegen. Allerdings stehen diese deine Zeilen im Widerspruch zu den oberen des Zitates.
Hm?
Gruß
maxl
Klara hat geschrieben:Hallo,
der Text ist gut erzählt, wirkt "optisch".
Ich könnte mir eine Filmszene vorstellen und dazu "Bang, Bang, my Baby shot me down", kennt ihr das? Wie geschrieben für dieses Geschriebene!
Also ich kenne es, es war die Assoziation zum Text als ich es seit langem wieder mal gehört habe. Cher singt es.
Am Ende gehe ich nicht mehr mit.
Das Ende stimmt für mich nicht.
Weiß nicht warum.
Das ist schade. Es würde helfen.
Vielleicht wird es da zu kinomäßig? Leises wirkt oft härter als das Geballer. Oder das Quatschen über Ballern. Das kommt für mich nicht überzeugend, nicht gefühlt, sondern wie abgeschrieben, als wenn ein Unterhaltungstext das bräuchte.
Quatschen die übers Ballern? Sie quatschen über Liebe, Trauer und der Wichtigkeit jeder Person, am Leben zu sein.
Ich habe es nirgendwo abgeschrieben, Klara.
Der Stil macht für meinen Geschmack noch nicht klar genug, aus welcher Distanz die Ich-Erzählerin schreibt: nah oder weit weg. Das ist vielleicht in Ordnung so, weil ihr ja tatsächlich nicht klar ist, wie nah sie "Crazy" kommen will/darf.
Du sagst es, sie weiß nicht, wie nah sie Crazy kommen DARF, um nicht ihre Aggression abzukriegen. Allerdings stehen diese deine Zeilen im Widerspruch zu den oberen des Zitates.
"voll toll" finde ich unnötig, das klingt anbiedernd.
Hm?
Gruß
maxl
Lieber Maxl,
hätte ich diese Geschichte von dir zuerst gelesen, hätte ich gleich gedacht du seist Erzähler. Da ich aber eher in den lyrischen Ecken des Salons herumgeistere, weiß ich inzwischen auch deine lyrischen Talente zu schätzen . Also bist Du für mich eine Doppelbegabung ...
Wie schön
Liebe Grüße
max
hätte ich diese Geschichte von dir zuerst gelesen, hätte ich gleich gedacht du seist Erzähler. Da ich aber eher in den lyrischen Ecken des Salons herumgeistere, weiß ich inzwischen auch deine lyrischen Talente zu schätzen . Also bist Du für mich eine Doppelbegabung ...
Wie schön
Liebe Grüße
max
Hallo maxl!
Juhu, ich hab was zu mäkeln gefunden, das noch kein anderer angesprochen hat!!
Ich hab mir die erste Version jetzt nicht mehr durchgelesen, aber hier
"Seit dreißig Jahren nannte sie mich so. Wir waren Nachbarskinder, ich zwei Jahre jünger und sie beschützte mich. Haute ihre Schaufel jedem auf den Kopf, der mir meine Sandformen oder den Eimer wegnehmen wollte. Später in der Schule und während der Pubertät war sie meine Löwenmutter. Wir haben uns erst am Tag des Unglücks aus den Augen verloren. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis sie wieder Kontakt mit der Welt und mit mir aufnahm. "
ist mir aufgefallen, dass es doch eigentlich in der Vorvergangenheit stehen müsste, wie der letzte Satz. Also:
Seit dreißig Jahren nannte sie mich so. Wir waren Nachbarkinder gewesen, ich zwei Jahre jünger und sie hatte mich beschützt(außer sie tut es immernoch, aber da ich denke, dass das ein Exkurs in die Vergangenheit ist, würde ich es ändern). Hatte ihre Schaufel jedem auf den Kopf, der mir meine Sanformen oder den Eimer hatte wegnehmen wollen. Später in der Schule und während der Pubertät war sie meine Löwenmutter gewesen. Wir hatten uns erst am Tag des Unglücks aus den Augen verloren.
Ja. Ansonsten gefällt mir die Geschichte sehr gut. Ich finde die Länge der Sätze perfekt und auch die Rechtschreibung und Grammatik ist meiner Meinung nach richtig, was ich ganz toll finde!! Inhaltlich wurden schon viele Dinge gesagt. Ich hätte mir ein "schlechtes" Ende gewünscht, wobei das mit dem Schlapplachen auch einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Wobei für mich noch immer ein negativer Schlusssatz mehr Wirkung erzeugen würde.
Für mich ist der Teil mit der Waffe, der bemängelt wurde, nachvollziehbar. Ich kenne solche Situationen (also nicht genau die selben) und kann mir vorstellen, dass ich wohl auch nicht anders reagieren würde. Aus Angst, dass ich, wenn ich die Waffe berühre, vielleicht aus Versehen abdrücke oder so.
Die Geschichte berührt mich insgesamt sehr. Ich finde nicht, dass Nina/Crazy einen starken Charakter hat, sondern die Erzählerin, da sie ja noch immer zu ihr steht und trotz ihrer Verschiedenheit und die ständige Sorge, die sie um Nina haben muss, die Vernunfts- und Verantwortungsgedanken, bei ihr bleibt und zu ihr steht. Das finde ich stark.
Die Geschichte berührt mich auch, weil ich in einer ähnlichen Situation war. Da war ich allerdings 15 und beendete die Freundschaft. Heute saß die ehemalige Freundin mehrmals in der Psychiatrie und war im Heim nach etlichen Selbstmorderversuchen und Abrutschen bis in die Gosse. Und noch immer habe ich sehr starke Gefühle für sie. Kann die Geschichte also von meiner Seite glaubwürdig finden. Ohne konkrete Logik-Beispiele.
So, das wars erst mal von mir!
Schöne Nacht
Trixie
Juhu, ich hab was zu mäkeln gefunden, das noch kein anderer angesprochen hat!!
Ich hab mir die erste Version jetzt nicht mehr durchgelesen, aber hier
"Seit dreißig Jahren nannte sie mich so. Wir waren Nachbarskinder, ich zwei Jahre jünger und sie beschützte mich. Haute ihre Schaufel jedem auf den Kopf, der mir meine Sandformen oder den Eimer wegnehmen wollte. Später in der Schule und während der Pubertät war sie meine Löwenmutter. Wir haben uns erst am Tag des Unglücks aus den Augen verloren. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis sie wieder Kontakt mit der Welt und mit mir aufnahm. "
ist mir aufgefallen, dass es doch eigentlich in der Vorvergangenheit stehen müsste, wie der letzte Satz. Also:
Seit dreißig Jahren nannte sie mich so. Wir waren Nachbarkinder gewesen, ich zwei Jahre jünger und sie hatte mich beschützt(außer sie tut es immernoch, aber da ich denke, dass das ein Exkurs in die Vergangenheit ist, würde ich es ändern). Hatte ihre Schaufel jedem auf den Kopf, der mir meine Sanformen oder den Eimer hatte wegnehmen wollen. Später in der Schule und während der Pubertät war sie meine Löwenmutter gewesen. Wir hatten uns erst am Tag des Unglücks aus den Augen verloren.
Ja. Ansonsten gefällt mir die Geschichte sehr gut. Ich finde die Länge der Sätze perfekt und auch die Rechtschreibung und Grammatik ist meiner Meinung nach richtig, was ich ganz toll finde!! Inhaltlich wurden schon viele Dinge gesagt. Ich hätte mir ein "schlechtes" Ende gewünscht, wobei das mit dem Schlapplachen auch einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Wobei für mich noch immer ein negativer Schlusssatz mehr Wirkung erzeugen würde.
Für mich ist der Teil mit der Waffe, der bemängelt wurde, nachvollziehbar. Ich kenne solche Situationen (also nicht genau die selben) und kann mir vorstellen, dass ich wohl auch nicht anders reagieren würde. Aus Angst, dass ich, wenn ich die Waffe berühre, vielleicht aus Versehen abdrücke oder so.
Die Geschichte berührt mich insgesamt sehr. Ich finde nicht, dass Nina/Crazy einen starken Charakter hat, sondern die Erzählerin, da sie ja noch immer zu ihr steht und trotz ihrer Verschiedenheit und die ständige Sorge, die sie um Nina haben muss, die Vernunfts- und Verantwortungsgedanken, bei ihr bleibt und zu ihr steht. Das finde ich stark.
Die Geschichte berührt mich auch, weil ich in einer ähnlichen Situation war. Da war ich allerdings 15 und beendete die Freundschaft. Heute saß die ehemalige Freundin mehrmals in der Psychiatrie und war im Heim nach etlichen Selbstmorderversuchen und Abrutschen bis in die Gosse. Und noch immer habe ich sehr starke Gefühle für sie. Kann die Geschichte also von meiner Seite glaubwürdig finden. Ohne konkrete Logik-Beispiele.
So, das wars erst mal von mir!
Schöne Nacht
Trixie
Hallo Trixie,
Danke sehr für deine Gedanken, sie sind sehr ähnlich jenen, die mich zu der Geschichte gebracht haben. Ich kenne auch so jemanden.
Vielleicht arbeite ich noch einmal dran. Sie muss eine Weile ruhen, dann fällt mir selbst verschiedenes dran auf.
Du meinst, eine Sequenz sollte im Plusquamperfekt stehen. Wahrscheinlich ist das korrekt. Der Stil der Geschichte ist aber eher insgesamt unkorrekt. Außerdem hasse ich die vielen "hatte" und "Gewesen". Recht hast du ja. Ich denke, ich lass es aber so.
danke und lg
maxl
Danke sehr für deine Gedanken, sie sind sehr ähnlich jenen, die mich zu der Geschichte gebracht haben. Ich kenne auch so jemanden.
Wobei für mich noch immer ein negativer Schlusssatz mehr Wirkung erzeugen würde.
Vielleicht arbeite ich noch einmal dran. Sie muss eine Weile ruhen, dann fällt mir selbst verschiedenes dran auf.
Du meinst, eine Sequenz sollte im Plusquamperfekt stehen. Wahrscheinlich ist das korrekt. Der Stil der Geschichte ist aber eher insgesamt unkorrekt. Außerdem hasse ich die vielen "hatte" und "Gewesen". Recht hast du ja. Ich denke, ich lass es aber so.
danke und lg
maxl
Hallo,
hier war noch irgendwas offen geblieben...
ja, aber es ballert, und da habe ich mich wohl verlesen °knirsch° Entschuldige
So meinte ich es nicht. Ich meinte es im Sinne von: nicht selbst erfunden. Wir sind - auch ohne Fernseher - einer ständigen Flut von Fremdtext und Fremdblick ausgesetzt, viel mehr, glaube ich, als früher. Da mag es sein,d ass oft Sachen fremderstellt wirken, die gar nicht fremderstellt sind. Schwierige Sach eund eigenes Thema...
Das macht dich sympathisch
Grüße
Klara
hier war noch irgendwas offen geblieben...
Quatschen die übers Ballern? Sie quatschen über Liebe, Trauer und der Wichtigkeit jeder Person, am Leben zu sein.
ja, aber es ballert, und da habe ich mich wohl verlesen °knirsch° Entschuldige
Ich habe es nirgendwo abgeschrieben, Klara.
So meinte ich es nicht. Ich meinte es im Sinne von: nicht selbst erfunden. Wir sind - auch ohne Fernseher - einer ständigen Flut von Fremdtext und Fremdblick ausgesetzt, viel mehr, glaube ich, als früher. Da mag es sein,d ass oft Sachen fremderstellt wirken, die gar nicht fremderstellt sind. Schwierige Sach eund eigenes Thema...
Außerdem hasse ich die vielen "hatte" und "Gewesen"
Das macht dich sympathisch
Grüße
Klara
Hallo Max,
Das finde ich nun schön! Obwohl ich halt lyrisch schon nur Zufallstreffer lande.
Danke für die netten Worte, hab ich erst heute gesehen!
lg
maxl
hätte ich diese Geschichte von dir zuerst gelesen, hätte ich gleich gedacht du seist Erzähler. Da ich aber eher in den lyrischen Ecken des Salons herumgeistere, weiß ich inzwischen auch deine lyrischen Talente zu schätzen . Also bist Du für mich eine Doppelbegabung ...
Wie schön
Das finde ich nun schön! Obwohl ich halt lyrisch schon nur Zufallstreffer lande.
Danke für die netten Worte, hab ich erst heute gesehen!
lg
maxl
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