Die Magd
Verfasst: 17.02.2010, 16:38
Gelöscht.
Rosebud hat geschrieben:Im Dorf verebbte der Tratsch über Lois, Giosch und die Magd erst nach einem Jahr - und nur, weil Xyla noch immer keinen dicken Bauch vor sich hertrug. Zur selben Zeit fiel den Dörflern jäh wieder ein, dass die Brüder grundanständige Kerle waren, hatten sie doch nach dem frühen Tod des Vaters als Buben schon für Hof und Alm einstehen müssen.
Rosebud hat geschrieben:Die Magd war vor zwanzig Jahren zu ihnen auf den Hof gekommen. Damals lebte die Bäuerin noch. Die Magd
Etwas muss den Anlaß zur Geschichte gegeben haben: eine Geburt, ein Sterbefall, etwas Besonderes, von dem wir nichts erfahren. Die Spannung ist jedenfalls da. Man möchte mehr über diese Magd (und die andern wissen)Im Dorf verebbte der Tratsch über Lois, Giosch und die Magd erst nach einem Jahr - und nur, weil Xyla noch immer keinen dicken Bauch vor sich hertrug.
Über die Magd wird getratscht: ein gutes Zeichen, etwas an ihr ist bemerkenswert. Das Spiel ist jetzt in ihrer und der Brüder Hand. Ich sehe das Ganze als Pokerspiel.
Die Magd und die beiden Brüder tun erst mal ihre Pflicht. Der Mutter gegenüber. Dazuhin entstehen Gefühle. Der Bäuerin werden Tränen nach geweint.
Die Magd wird nicht zur Bäuerin erhoben, in einem symbolischen Akt, wie es zB die Heirat wäre. Sie nimmt den Platz ganz natürlich ein - auf der einen Seite, weil sie die Arbeit übernimmt:Sie baten //Xyla zu bleiben, weil ohne ihre Arbeitskraft kein Auskommen war, auch nicht ohne ihre Mohnkrapfen. Die Magd willigte ein und zog am selben Tag in das größere Zimmer der Bäuerin.
auf der anderen Seite wird der Platz der alten Bäuerin da respektiert, wo ihre Person am deutlichsten zum Vorschein tritt:sie sang nur noch, wenn sie allein war. Dann setzte sie sich neben den verwaisten Platz der Mutter auf die Bank vors Haus
Ich möchte noch anfügen, dass auch ich bei Texten, die von uns fremden Lebenswelten erzählen, einen gewissen Widerstand wahrnehme und sie manchmal gerade deswegen gerne lese. Ich gehe bei dieser Sorte Geschichten davon aus, dass ich ohnehin nicht alles werde rausziehen können, was die Geschichte oder der Roman zu bieten hat. Ich lese den Text dann wie ein Besucher, der mit einem Fuß im Haus, mit dem anderen draußen steht. Berggeschichten sind, m.E., die sich abgrenzendsten Texte - das liegt in bzw. an ihrer Natur. Vielleicht, wenn man nicht zumindest ein wenig von dieser Mentalität mitbringt, bekommt man bei diesen Geschichten nicht mal einen Fuß in die Tür. Mir geht das etwa bei Inselgeschichten so und das Indische erschließt sich mir auch eher gar nicht.
Wenn Xyla nach dem Heuen hinunter zum Hof ging, um Essen zu kochen, dann fühlten Lois und Giosch plötzlich eine Freiheit beim Reden und Arbeiten. Nicht, dass die Magd sie beobachtet hätte, eher umgekehrt. Und Xyla: sie sang nur noch, wenn sie allein war.
Sicher, die Geschichte spielt wohl in einer schon etwas zurückliegenden Zeit, aber wirklich fremd ist das Sujet nun doch nicht. "Heimatgeschichten" sind doch ein noch immer gut zu erinnernder Teil der deutschsprachigen Literatur (man denke da z.B. an Schneiders Roman "Schlafes Bruder"). Von daher findet man sich schnell zurecht und auch die Zuordnung der Personen fällt nicht schwer.
).Im Dorf verebbte der Tratsch über Lois, Giosch und die Magd erst nach einem Jahr - und nur, weil Xyla noch immer keinen dicken Bauch vor sich hertrug. Zur selben Zeit fiel den Dörflern jäh wieder ein, dass die Brüder grundanständige Kerle waren, hatten sie doch nach dem frühen Tod des Vaters als Buben schon für Hof und Alm einstehen müssen. Eine Frau oder zwei würden die beiden wohl kaum mehr finden. Warum dann nicht einer von ihnen die Magd heiratete, fragten sie sich, aber Almbauern sind eigene immer gewesen.
Diese Mischung aus Hingabe zur Pflicht und Freisein von Normen, hat mir außerordentlich gefallen.
Die Magd war vor schon vor Jahren zu ihnen auf den Hof gekommen.
Im unterstrichenen Teil wechselst du zu einer Verallgemeinerung, das dachten die Dorfbewohner mit Sicherheit nicht. Schreib besser "die Brüder waren recht eigen".Warum dann nicht einer von ihnen die Magd heiratete, fragten sie sich, aber Almbauern sind eigene immer gewesen.
Vorschlag: Wenn Xyla während der Heuernte hinunter zum Hof ging, um Essen zu kochen, war es mit so manch verstecktem Blick vorbei und die Brüder fielen in einstige Unbekümmertheit zurück.Wenn Xyla nach dem Heuen hinunter zum Hof ging, um Essen zu kochen, dann fühlten Lois und Giosch plötzlich eine Freiheit beim Reden und Arbeiten.
Um drei ging Lois in den Stall und sah nach dem Vieh. Goisch kam ihm vom Abort von der Latrine entgegen,
„Trinkst einen Tee mit mir?“komma fragte Xyla und holte zwei Becher.
Nicht nachvollziehbar. Wenn das Haar nach Stall roch, dann auch die Kleider. Der feine Duft von Schnee hebt sich vom Stallgeruch sicherlich nicht ab.Sein Haar roch nach Stall, sein Zeug nach Schnee.
Drei Punkte Regel: Wird im Wort abgebrochen, kein Leerzeichen, im Satz, ein Leerzeichen.„Umso besser“, sagte die Magd und legte das Hackbrett zur Seiteleerzeichen...