Chloé angucken (eine Filmbesprechung)
Verfasst: 29.04.2010, 19:46
Chloé angucken (eine etwas andere Filmbesprechung)
Auch dies wird geschrieben, um bald gelöscht zu werden.
(Weil der Adressat nie stimmt.)
Dies wird auch nur wieder ein sentimentales Gewäsch, das sich mit Buchstaben besudelt, an ihnen besäuft, und kein Kommentar, kein Labern wird Sauberkeit schaffen, schon gar nicht Reinheit
(Weil die Adressatin sowieso im Dreck wühlt, auf der verzweifelten, auf der zweifelhaften Suche nach dem richtigen
Leben)
Dies wird auch wieder nichts
als der hoffnungsvolle Versuch zu kommunizieren, wie es heute so schön heißt
und dran scheitern wie üblich, weil Kommunikation (wie die Liebe) zum Scheitern verdammt ist, so steht es geschrieben, so sagt man zu recht.
Wer, wenn nicht wir, sollte verdammt nochmal scheitern?
Wer, wenn nicht ich?
Ist man doch wie geschaffen dafür.
Chloé hab ich gestern gesehen, und war irritiert: wie sogar im Kino Gefühle professionell verwaltet werden, als sei das ihre Bestimmung, mit all den kommunikativen Hilfsmitteln (Mobiltelefonen, Computer-Chats, Moralübereinkünfte, Blicke, Gesten, Schecks und parfümierte, desodorierende Lotion, Kunstpausen) der Jetzt-Zeit, bis nichts mehr bleibt als ein hübsches Bild, die Erinnerung eines Pathos, einer Berührung: ein Abklatsch, ein (Weg)Klick auf dem i-phone, eine zeitversetzte Gegenwart, ein merkwürdiger Film, und auch diese merkwürdig aseptische Softpornoszene, auf die alle warten, eine Szene, die nicht mal lesbisch ist, sondern nur: verkrampft, funktioniert: als Verwaltung des Unentschiedenen. Als Bestätigung der vorgefassten Borniertheit.
Das hab ich gesehen und wollte das sehen, und wollte das nicht sehen, und wollte mich erregen, und wollte es nicht, weil mir eigentlich ganz was Anderes fehlt, und weil es mich eigentlich einfach nur schafft, immer wieder das Fehlen der Anderen so ungefiltert vor den Latz geknallt zu bekommen und mich selbst dabei im Ungefähren zu verlieren, während neben mir die ganze Zeit eine unschöne Frau mit ihrer Bonbontüte knistert und sich auch durch Beschwerden von mehreren Seiten nicht davon abhalten lässt, weil sie offenbar von einem popeligen Piccolo schon dicht war, der reicht, bis sie zuhause, in ihrem Zuhause, in Ruhe wieder einsam sein kann, ohne zu knistern, ohne die anderen Frauen zu stören, die die schöne Chloé auch gerne hätten, Ehemann oder Partner hin oder her.
Das hab ich gesehen und wollte das nicht sehen, und wünschte, der langweilige Ehemann dieser atemberaubend schönen Hauptdarstellerin (nicht Chloé, obwohl die auch atemberaubend ist, auf ihre Art), käme nicht so verdammt schwul rüber, oder besser gar nicht erst vor in diesem Film, wäre mit all den anderen Klischees von der Kamera ignoriert worden, und ich muss wider Willen grinsen, mit Häme, über diesen lächerlich unglaubwürdigen Schluss-Tod, warum ist der nicht spätestens beim Final Cut rausgeflogen zugunsten einer Liebe, die diesen sexuellen Treue-Mist nicht, und auch nicht die Unschuld einer Hure braucht, sondern an sich selbst genug hat, wenn mir schon nichts reicht, nichts gelingt, weil ich diese Romantik nicht verstehe, nie verstehen werde, und noch weniger die US-amerikanische Disney-Variante davon, auf die sich jeder, sogar Doris Dörrie, beziehen zu müssen scheint wie Atheisten auf Gott: Sie ist da, und existiert doch nicht. Wirklich.
Das hab ich gesehen.
Und nun schreibe ich das, hier, jetzt, nur damit ich es wieder löschen kann, morgen, wenn es mir peinlich sein wird, mich vage fragend: Was wird irgendein Cache (whatever that is, ein Versteck? Ein Spiel?) oder irgendein Überwesen namens Google oder irgendein Copy-Paste-Monster davon konservieren? Solang ich nichts davon mitbekomme, kann es mir eigentlich egal sein, denke ich, hoffe ich. Solange ich die scheinbare Kontrolle über mein Schreiben, über mein Leben behalte, indem ich auf die Löschen-Taste drücke, eine scheinbare Öffnung mit einer scheinbaren Verschlossenheit wieder wett machend, solange ich nicht, wie Chloé, unversehends in eine Liebe gerate, die ich nicht steuern kann, die mich nach hinten aus dem Fenster in den Tod haut, solange ist es egal. Und so eine gibt es nicht.
Oder?
Weil der Adressat, wie bei jeder Liebe, nie stimmt.
Auch dies wird geschrieben, um bald gelöscht zu werden.
(Weil der Adressat nie stimmt.)
Dies wird auch nur wieder ein sentimentales Gewäsch, das sich mit Buchstaben besudelt, an ihnen besäuft, und kein Kommentar, kein Labern wird Sauberkeit schaffen, schon gar nicht Reinheit
(Weil die Adressatin sowieso im Dreck wühlt, auf der verzweifelten, auf der zweifelhaften Suche nach dem richtigen
Leben)
Dies wird auch wieder nichts
als der hoffnungsvolle Versuch zu kommunizieren, wie es heute so schön heißt
und dran scheitern wie üblich, weil Kommunikation (wie die Liebe) zum Scheitern verdammt ist, so steht es geschrieben, so sagt man zu recht.
Wer, wenn nicht wir, sollte verdammt nochmal scheitern?
Wer, wenn nicht ich?
Ist man doch wie geschaffen dafür.
Chloé hab ich gestern gesehen, und war irritiert: wie sogar im Kino Gefühle professionell verwaltet werden, als sei das ihre Bestimmung, mit all den kommunikativen Hilfsmitteln (Mobiltelefonen, Computer-Chats, Moralübereinkünfte, Blicke, Gesten, Schecks und parfümierte, desodorierende Lotion, Kunstpausen) der Jetzt-Zeit, bis nichts mehr bleibt als ein hübsches Bild, die Erinnerung eines Pathos, einer Berührung: ein Abklatsch, ein (Weg)Klick auf dem i-phone, eine zeitversetzte Gegenwart, ein merkwürdiger Film, und auch diese merkwürdig aseptische Softpornoszene, auf die alle warten, eine Szene, die nicht mal lesbisch ist, sondern nur: verkrampft, funktioniert: als Verwaltung des Unentschiedenen. Als Bestätigung der vorgefassten Borniertheit.
Das hab ich gesehen und wollte das sehen, und wollte das nicht sehen, und wollte mich erregen, und wollte es nicht, weil mir eigentlich ganz was Anderes fehlt, und weil es mich eigentlich einfach nur schafft, immer wieder das Fehlen der Anderen so ungefiltert vor den Latz geknallt zu bekommen und mich selbst dabei im Ungefähren zu verlieren, während neben mir die ganze Zeit eine unschöne Frau mit ihrer Bonbontüte knistert und sich auch durch Beschwerden von mehreren Seiten nicht davon abhalten lässt, weil sie offenbar von einem popeligen Piccolo schon dicht war, der reicht, bis sie zuhause, in ihrem Zuhause, in Ruhe wieder einsam sein kann, ohne zu knistern, ohne die anderen Frauen zu stören, die die schöne Chloé auch gerne hätten, Ehemann oder Partner hin oder her.
Das hab ich gesehen und wollte das nicht sehen, und wünschte, der langweilige Ehemann dieser atemberaubend schönen Hauptdarstellerin (nicht Chloé, obwohl die auch atemberaubend ist, auf ihre Art), käme nicht so verdammt schwul rüber, oder besser gar nicht erst vor in diesem Film, wäre mit all den anderen Klischees von der Kamera ignoriert worden, und ich muss wider Willen grinsen, mit Häme, über diesen lächerlich unglaubwürdigen Schluss-Tod, warum ist der nicht spätestens beim Final Cut rausgeflogen zugunsten einer Liebe, die diesen sexuellen Treue-Mist nicht, und auch nicht die Unschuld einer Hure braucht, sondern an sich selbst genug hat, wenn mir schon nichts reicht, nichts gelingt, weil ich diese Romantik nicht verstehe, nie verstehen werde, und noch weniger die US-amerikanische Disney-Variante davon, auf die sich jeder, sogar Doris Dörrie, beziehen zu müssen scheint wie Atheisten auf Gott: Sie ist da, und existiert doch nicht. Wirklich.
Das hab ich gesehen.
Und nun schreibe ich das, hier, jetzt, nur damit ich es wieder löschen kann, morgen, wenn es mir peinlich sein wird, mich vage fragend: Was wird irgendein Cache (whatever that is, ein Versteck? Ein Spiel?) oder irgendein Überwesen namens Google oder irgendein Copy-Paste-Monster davon konservieren? Solang ich nichts davon mitbekomme, kann es mir eigentlich egal sein, denke ich, hoffe ich. Solange ich die scheinbare Kontrolle über mein Schreiben, über mein Leben behalte, indem ich auf die Löschen-Taste drücke, eine scheinbare Öffnung mit einer scheinbaren Verschlossenheit wieder wett machend, solange ich nicht, wie Chloé, unversehends in eine Liebe gerate, die ich nicht steuern kann, die mich nach hinten aus dem Fenster in den Tod haut, solange ist es egal. Und so eine gibt es nicht.
Oder?
Weil der Adressat, wie bei jeder Liebe, nie stimmt.