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zwischendrein

Verfasst: 08.12.2010, 16:12
von allerleirauh
zwischendrein
abseits, entfernt von straßen, wegen und pfaden,
im schatten der bäume, geht ein schneekind.

blütenblass ist es. und wenn es stolpert, unterbricht es sein singen.

von zeit zu zeit berührt es die wolken, so wie kinder nach einer erinnerung greifen.

es schüttelt den kopf, weil es nicht findet, wonach es sucht. dann vergisst es das graue. unfassbare. im nächsten moment.

es lächelt, bleibt stehen.
nimmt zweige in die kühlen hände und weiß die sonnenschwestern behütet.

feine flocken fallen vom himmel.

wenn du jetzt deine hand auf mein herz legst,

kann ich es dir zeigen, das schneekind, und dir von seinen liedern erzählen.

Verfasst: 11.12.2010, 22:45
von Ylvi
Hallo a.

erstmal eine Frage, vor allem die letzten beiden Zeilen zeigen ein Bild und schlagen für mich einen Ton an, der oft durch Kinderbücher zieht. Ist der Text für Kinder gedacht?

Liebe Grüße
Flora

Verfasst: 11.12.2010, 23:19
von Eule
Das lI erzählt hier eine "Schneekind"-Geschichte und scheint sich gleichzeitig mit seiner "Schöpfung" teilweise zu identifizieren. Und könnte wahrscheinlich noch viele, viele Geschichten dazu erzählen ... ein schön editierter Text, der zart und poetisch erzählt ... viele Grüße !

Verfasst: 13.12.2010, 16:40
von allerleirauh
liebe flora,

nein, der text ist nicht vorrangig für kinder bestimmt, aber es ist kindern auch nicht verboten, ihn zu lesen.

lga

Verfasst: 13.12.2010, 18:45
von Mucki
Hallo allerleirauh,

deine Zeilen haben etwas Märchenhaftes und Geheimnisvolles. Deine Sprache zieht mich in den Bann, obgleich ich nicht voll erfassen kann, worum es hier konkret geht.
Was seltsam ist: ich vermute, kann dir jedoch nicht begründen, warum ich es so empfinde, dass die Lieder, die das Schneekind singt, sehr traurige Lieder sind.

Saludos
Mucki