Dame Zin Lang erzählt

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 03.05.2011, 21:04

SSS
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 05.08.2011, 13:42, insgesamt 3-mal geändert.

Sam

Beitragvon Sam » 04.05.2011, 19:06

Hallo Renée,

wunderbarer Text. Und was für eine Idee! Ein paar Vertipper, Wortwiederholungen und eigensinnige Zeichensetzungen sind drin, aber die stören mich nicht. Das, wie ich stark vermute, erfundene Zitat ist einfach klasse. Der Rest auch. Deine Art zu erzählen begeistert mich einfach.

Gruß

Sam

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 06.05.2011, 21:56

Lieber Sam

natürlich habe ich mich über deine Reaktion sehr gefreut. Der Text muss unbedingt vor allem in der Mitte gebürstet werden. Aber ich gebe mir große Mühe, weniger Tippfehler durchgehen zu lassen. Es ist zur Zeit sehr hart feststellen zu müssen, dass ich, die mit den Besten Tippsen konkurrieren konnte, nun aus unterschedlichen Gründen einfach lernen muss, anders zu schreiben. Andere Maus, andere Tastatur anderer Bildschirm und hoffentlich bald stabiliserte und ruhige Lebensverhältnisse.

Ich hatte befürchtet, dass der Text als kitschig rüberkommt.

sehr liebe Grüße
Renée

Ada
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Beitragvon Ada » 07.05.2011, 11:21

Hallo Renée,

am Anfang dachte ich, dass Du eine Kindergeschichte erzählen willst, oder ein Märchen. Dann hat die Geschichte mich mit ihrer Fremdartigkeit gefesselt. Schöne Details, wie das Zitat und der Schlenker zum Autismus machen die Erzählung für mich rund. Ab und an ist mir ein Vertippser aufgefallen, aber ich war noch zu sehr beim Lesen, um sie zu notieren. Verwendest Du französische Anführungszeichen?

Eine Geschichte für die Phantasie, ich habe sie sehr gerne gelesen.

Lieben Gruß
Sabine

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 08.05.2011, 00:06

Hallo Sabine,
herzlichen Dank für deinen Kommentar, ja ich schreibe seit zwei Jahren mit wachsenden Problemen auf zwei Tastaturen, mit der deutschen habe ich Probleme, weil ich seit vierzig Jahren auf frz . Tastaturen deutsche Texte (und frz natürlich) geschrieben habe. Auch mit der Maus habe ich Bedienungsschwierigkeiten - und das alles wäre jetzt so etwa im Gleichgewicht, aber ich muss noch sechs Monate warten, bevor ich endgültig das Haus beziehen kann, in dem ich nunmehr hier in Deutschland wohnen werde - das schreibe ich deshalb so ausführlich, weil ich hoffentlich bald wieder weniger Vertippser von mir geben werde ...

tstst ... so eine lange Leier ...
Waas den Text angeht, hat er durchaus ühilosphische Hintergründe ....

danke !
herzlich
Renée

Ada
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Beitragvon Ada » 14.05.2011, 10:26

Hallo Renée,

ich habe die Geschichte jetzt noch mal gelesen. Mich würde Deine Erzählabsicht interessieren. Bei mir löst der Text verschiedene, lose Gedankengänge aus, vom aktuellen Bezug auf atomare Katastrophen bis zum Umgang mit Randgruppen, Anpassung, Überlebensstrategien der Natur. Die chinesischen Namen deuten auf Weisheit, auch wenn mich "Yil Brunner" schmunzeln ließ.

Vordergründig hat der Mensch mit seiner Gedankenlosigkeit die Natur zu einem für ihn lebensfeindlichen Raum gemacht. Nur eine genetische Mutation, die den Menschen mit Pflanzen verbindet, kann am Ende überleben. Diese neue Art ist anders, nicht nur vom Aussehen, sie nimmt auch einen anderen Lebensraum, das Wasser, ein. Sie scheinen als Wasserpflanzen ihr Leben zu beginnen, sich dann von ihren Wurzeln zu lösen. Die Verbindung zu den Vorfahren wird über mündliche Überlieferungen erhalten.

Ausgrenzung von Anderem, Unbekanntem und Neuem. Der Vergleich mit dem stinkenden Fisch deutet auf die Feindseligkeit gegenüber der neuen Art. Die Autisten als "Quasivorfahren" zeigen, dass die neue Art sich mit der alten nicht verständigen kann.

An einem Absatz hing ich etwas ratlos, auch beim Wiederlesen:

So gelang es Sonaris, einem eurer genialsten Vorfahren, zu beweisen, aus welchem Grund der Stoffwechsel des Menschen zu einer kritischen Reaktion seines Epiderms führt, wenn er länger als zwei Tage einem Fremdkörper ausgesetzt ist – gleichgültig, ob es sich dabei um einen internen oder externen Träger handelt,


Kann es sein, dass da etwas fehlt? Mit dem internen und externen Träger kann ich nichts anfangen. Träger vielleicht im Sinne von Träger einer Krankheit oder eines Gens?

Gruß
Sabine

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 16.06.2011, 09:53

Liebe Leser/innen,

nach einer gründlchen Überarbeitung müssten die wesentlichen Fehler behoben worden sein. Aber -- neue sind vielleicht dazu gekommen - ich bitte um nochmaliges Lesen ....

ich gebe mir ebenfalls noch 24 h um dann bei Gabriella anzuklopfen ... (zwecks Antho)
herzlichen Dank

Renée

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.06.2011, 16:06

Liebe Renée,

in der 2. Fassung sind noch unzählige Fehler drin. Vor und nach der Interpunktion meistens ein Leerzeichen zu viel. Am Schluss der Sätze fehlt oft ein Punkt. Unterschiedliche Anführungszeichen, Großschreibungen fehlen oder sind zu viel, Zin Lang unterschiedlich geschrieben, fehlende Zusammenschreibungen, etc.
Es ist zu mühsam, diese Fehler im Text kenntlich zu machen. Deshalb hab ich einfach deine 2. Fassung genommen und setze sie hier korrigiert rein. Auf Wortwiederholungen bin ich dabei nicht eingegangen. Ich hoffe, alle Fehler erwischt zu haben. Lies es dir noch mal genau durch. Da waren noch einige alte Textstellen aus der 1. Fassung drin, die ich entfernt habe.

Liebe Grüße
Gabi


"Großmutter, erzähl!", erklang es aus zahlreichen Blütenkelchen neben mir und ich rief natürlich mit. Wir nickten mit unseren Köpfchen, so gut wir konnten. Einige unter uns waren schon fast ausgewachsen. Für die meisten hatte das letzte Uferjahr begonnen. Im Monat der Loslösung würden wir ins transparente Grün hinausschwimmen, dicke Schneebällchen auf Laichwanderung.

Diesen Tag und die darauf folgende Häutung unserer Lilienschwänze konnten wir kaum erwarten. Doch damit uns die Zeit nicht lang wurde, verfügte ein Dekret die beste Geschichtenerzählerin unserer Welt in unsere Uferregion, damit wir vor der großen Trennung noch etwas erführen, etwas zum Nachdenken, falls wir dazu auf unserer Wanderung Zeit haben würden.

"Großmutter, erzähl!", rief ich noch einmal und in der ihr eigenen Art, zögernd und behutsam, begann Zin Lang zu sprechen. Dame Zin Lang sprach nicht Worte, sie sprach Tonfolgen, die lange in uns nachklangen. Sie war unsere Großmutter, aber nicht nur das. Es wurde gemunkelt, sie habe noch andere Aufgaben. Die gemeinsten unter uns unterstellten ihr Spitzelei und Verrat. Wir wussten zumindest eines: Nur hier, an den Blütenstengeln angedockt, in unserer Pflanzenhülle, wagten wir, sie Großmutter zu nennen. Sobald wir uns lösen würden, verschwände all diese Vertraulichkeit und es gäbe nur noch Dame Zin Lang.

"So wurde mir diese Geschichte erzählt, und so erzähle ich sie!", waren wie immer ihre ersten Worte und der Tradition gehorchend antworteten wir: "Ämähschähu", was heißen soll, dass wir die Geschichte so erzählen werden, wie wir sie gehört haben. Erst danach fuhr sie mit ihrer festen, ruhigen Stimme fort:

"Wer weiß noch, wo wir gestern stehen geblieben waren?"

"Beim ersten Auftauchen der großen Krankheit!", sagte ein Mädchen. Es hatte eine schöne Stimme, der ich mich zugesellen wollte: "Beim Aussterben der Menschen", fügte ich hinzu. Mein Nachbar mischte sich wie immer ein: "Bei den ersten Blüten!"

Als habe sie nichts gehört, begann Zin Lang:
"Man sagt, dass im ersten Jahr die Spaziergänger erstaunt stehen blieben und das feine Adernetz der zarten Blüten bewunderten. Einer ihrer größten Schriftsteller, Yil Willibald Brunner, soll nach einem Besuch des Hochschwarzwaldes geschrieben haben: 'Wie Spitzentüchlein bildeten sie rosa Flecken am Waldesrand und biedermeierten die ganze Landschaft.'

Fünfzehn Jahre später wurden freiwillige Kolonnen losgeschickt, zu Fuß, denn die rosa Pest, wie sie nach den ersten Todesfällen genannt wurde, machte sich besonders unter Sträuchern und im Gestrüpp breit. Dort konnten auch feinste Unkrautroboter nichts erreichen, sie umkreisten unablässig mit ihren haarfeinen Spinnenarmen das Unterholz und irgendwann traf ihr Schneidearm auf einen der eigenen Fangarme. So wurden sie unbrauchbar, einer nach dem anderen. Die Menschen kamen kaum mit der Roboterherstellung nach. Die Fabrikation von Robotern und Geräten ähnlicher Funktion musste eingestellt werden. Ratlos irrten die Menschen von einem Erdteil zum andern, doch keiner war vom Befall des rosafarbenen Springkrauts verschont geblieben. Es bildeten sich Suizidkommandos und die Menschheit kehrte im Schutz ihrer sich aufopfernden freiwilligen Blütentöter ins Zeitalter der Handarbeit zurück.

Das geschah in den Jahren nach der schrecklichen Pestizidverseuchung. Und nur ihren Helden verdankten die Menschen ein zeitweises Zurückgehen der roten Pestblüten. Das waren die Jahrzehnte des Gleichgewichts, wie sie euch bereits vorgeführt wurden. Wir, die wir im Uferland aufwachsen, wir vergessen diese Bilder nie, nicht wahr? Bestimmt erinnert ihr euch an die Wälder."

"Ja", riefen wir, "Dame Zin Lang, wir erinnern uns." Und wir sahen vor uns ausgebreitet hohe Tannen- und Mischwälder, Baumwipfel, die sich im Wasser spiegelten.

Dame Zin Lang erzählte im Plauderton weiter:
"Die Wälder der hochzivilisierten Regionen des Planeten sollten ursprünglich um jeden Preis geschützt werden. Doch die Sporen der rosa Lilie gelangten immer häufiger trotz aller Reinigungs- und Jätkolonnen in abgelegene Waldbereiche, wo sie sich fortpflanzten. Eine Kontrolle aller Waldgebiete schien unmöglich. Schweren Herzens entschloss man sich zu entforsten. Man erhoffte sich von dieser radikalen Maßnahme, dem Lilienkraut die Ausbreitung zu erschweren. Einige Jahrzehnte lang schien sich dieses Mittel zu bewähren. Nur zur Blütezeit mussten sich die damals noch lebenden Menschen in unterirdische Schutzschächte begeben. Diese konnten sie nach der Zeit des Sporenflugs, heute sagen wir Loslösung, wieder verlassen.

Erst hundert Jahre später wurde von ersten Verträglichkeitserscheinungen berichtet. Unter der nunmehr fast durchweg dunkelhäutigen, lockenköpfigen Bevölkerung tauchten Kinder auf, deren Haut grünlichbleich blieb, und deren Haarfarbe zwischen zitronengelb und pistaziengrün schwankte. Diese Kinder hatten sehr früh das Bedürfnis sich abzusondern und nach dem rosa Springkraut zu suchen."

Zin Lang machte eine Pause und schien zu zweifeln, bestimmt dachte sie darüber nach, welchen Teil der Geschichte sie auslassen könnte. Später sagte sie uns oft, wie gerne sie uns keine vereinfachte Geschichte dargestellt hätte, dass sie aber gezwungen sei, sich in den kurzen Erzählstunden ihrer Pflicht zu entledigen: eine junge Generation auf den Weg zu schicken. Und wenn das Fest der Loslösung gekommen sei, sei es zu spät für Warnungen und gute Ratschläge. Mir erzählte sie dann oft, was sie ausgelassen hatte, und ich muss zugeben, dass das dann die besten Sachen waren. Vielleicht aber auch nur, weil sie es nur mir erzählt hatte, das machte die ganze Geschichte noch aufregender. Sie schaute mich fragend an, ich blinzelte ihr zu. "Es geht", sollte das heißen, die hören tatsächlich noch alle zu.

Doch ich merkte, dass ich müde wurde und nur im Halbschlaf folgte ich den Ausführungen von Dame Zin Lang. Ich muss sagen, dass mich Gengeschichte nicht wirklich interessiert.

"Philosophie", sagte sie, denn Dame Zing Lang war jetzt bei ihrem Lieblingsthema angelangt, war eine großartige und gefährliche Spielerei der Menschen. Ich wusste, wie es weiterging, der unselige Pakt zwischen Naturwissenschaft und der Ökonomie, einer dieser menschlichen Theorien, der kaum einer von uns etwas abgewinnen konnte. Sie verstand es, uns auf farbigen Tabellen hin- und herblicken zu lassen, unsere Augen kullerten vor lauter Hin und Her, hinterher waren wir erschöpft und ließen uns hängen, fast bis zum Grund des algengrünen Sandbodens. Wir fühlten uns wie nach dem Spiel mit Halmen, das wir spielten, als wir noch klein und beweglich waren, wenn der Wind uns ineinander verflocht.

"Das Eigene und das Fremde", kündigte Dame Zin Lang an, wie immer, wenn sie eine neue Geschichte begann. Ich horchte auf. War das tatsächlich eine jener letzten Lektionen, von denen wir vage gehört hatten, eine jener Aufklärungsstunden, die vom Hofe ursprünglich verboten worden waren? "Wer von euch weiß überhaupt, warum wir uns so ausgiebig mit den Menschen befassen?" Dame Zin Lang ging rasch über die monoton vorgetragene Antwort meines Nachbarn hinweg, und ich spürte, wie meine Säfte nach oben schossen, was mir bestimmt ein rosa Leuchten verschaffte, wie allen anderen ringsum, die ganze Uferkolonie schien zu erröten.

In der Tat, Dame Zin Lang war bei den letzten Enthüllungen angelangt, die Stunde der Loslösung nahte rasch. Mir wurde schwindelig vor lauter Aufregung. Lange, sagte sie, hätten sich die Menschen der meisten ihrer Probleme entledigt, indem sie ein paar ihrer Artgenossen verwehrt und dann fort gewandert seien. Das sei zumindest als Vermutung von den Menschen selbst so formuliert worden, zum Teil habe diese Tötung, die gegen Ende der Menschheitsgeschichte selten mit dem Verzehr des anderen verbunden gewesen sei, rituale Formen angenommen, zum Teil rein technische, zum Teil erfand man Aggressionen oder Gefahren, die von einer ihrer eigenen Gruppen ausgegangen seien, um diese zu Feinden zu deklarieren, derer man sich entledigen müsse.

Einige ihrer größten Philosophen hätten darüber spekuliert, woher es käme, dass der Mensch als einziges Lebewesen sich selbst in regelmäßigen Abständen den Krieg erkläre. Der Mensch erlebe sich selbst als Gefahr, habe einer von ihnen erläutert. Er fürchte so sehr die Kontaminierung des anderen in sich selbst, dass er nicht davor zurückschreckte, sich selbst im anderen zuerst zu töten und später zu konsumieren. Dies habe nur in den weit zurückgelegenen Epochen dieser großen Art zum tatsächlichen Mundverzehr geführt (wir zuckten alle beim Wort Mund zusammen, alles was mit Öffnungen zu tun hatte, war eine grässliche Vorstellung für uns). Später, und sie schickte sich an, das zu beweisen, habe der Konsum der vernichteten Feinde zu einer übersteigerten Aneignung all dessen geführt, was zuvor auf Ablehnung und Abscheu gestoßen war.

"Sie ertrugen sich nicht, solange sie sich lebend als Fremde gegenüberstanden, als Fremde derselben Art wohlgemerkt und suhlten sich heuchlerisch in der Asche derjenigen, die sie als Eigene und Gleiche hätten verehren sollen."

Ich spürte, wie Dame Zin Lang dem Ende ihres Vortrags zustrebte. "Das Eigene und das Fremde", wiederholte sie. "Darüber also machten sich eure menschlichen Ahnen, das sind immerhin 50 Prozent eures genetischen Materials, zu jener Zeit besonders viele Gedanken. Ihr fragt euch nun zu Recht, 50 Prozent unseres genetischen Materials, ist das viel oder ist das wenig? Und ...", sie machte eine besonders lange Pause, "wer sind wir?"

Endlich dachte ich, endlich waren wir bei uns angelangt, wir, die Uferlandkolonie. "Die Kindeskinder der Menschen und ihre Kinder, unsere Großeltern, wenn ihr so wollt, lange schon verstorbene Menschen der neuen Art, haben sich ihres botanischen Anteils nicht geschämt. Sie haben sich vielmehr als Wissenschaftler dafür interessiert, wie es zu der glücklichen Genmischung gekommen war, die ihnen erlaubt hatte, schadlos mit den Springkrautsporen in Berührung zu kommen, ohne elend zu sterben wie unzählige ihrer menschlichen Vorfahren.

So gelang es Sonaris, einem eurer genialsten Vorfahren, zu beweisen, aus welchem Grund der Stoffwechsel des Menschen zu starken Schleimhautreaktionen führte, wenn er länger als zwei Tage einem Fremdkörper ausgesetzt war – gleichgültig, ob dieser Fremdkörper von innen oder von außen in Kontakt mit dem Menschen gelangte.

Sonaris befasste sich namentlich mit denen, die von ihresgleichen als Autisten ausgesondert worden waren und eigentlich als Vorläufer des Homo botaniensis zu betrachten sind. Deren Abwehrmechanismen hätten sich durch so hohe Werte ausgezeichnet, dass ihr Organismus nur selten in der Lage gewesen sei, mehr als eine Begegnung pro Tag auszuhalten.

So waren die Menschen vor uns, unsere Halbahnen, von denen wir uns unterscheiden. Wodurch, und was ihr dann sein werdet, das erfahrt ihr dann in der letzten Geschichte. Heute kommt ihr noch einmal so davon."

Großmutter Zin Lang löste ihre langen Haarfasern, die beim Gutenachtsagen so schönes Wasserleuchten über uns verströmte, und schwamm nach oben, wo ihr Geliebter hauste. Das erzählten wir uns kichernd und schliefen ein. Wir waren in jenem Jahr nur hundertzwanzig. Alle aber zehrten wir noch lange von Zin Langs Geschichten von den Menschen, als diese noch keine Lilienschwänze trugen und ihre Körper unbeholfen über trockene Erde stampften.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.07.2011, 16:48

Hallo Renée,

mir fiel gerade diese Geschichte ein. Soll ich sie jetzt so (siehe korrigierte Fassung von mir) in die Antho setzen?

Lieben Gruß
Gabriella

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 04.07.2011, 18:07

ich schicke dir eine PN?


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