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mit beschränkter haftung

Verfasst: 12.08.2012, 09:11
von ecb
ich bin ein fisch im glas.
ich schwimme rundherum an der unsichtbaren wand entlang.
verschlossen wie ein ding.
verschlossen in ein ding.

umgekehrt würde vielleicht ein schuh draus - trägt nicht ein einziger vogel den ganzen himmel?

Verfasst: 12.08.2012, 12:50
von Renée Lomris
Hallo, liebe ECB --- hab mir blöderweise deinen Namen nicht merken können.

Zunächst mag ich den Titel und die Mehrdeutigkeit, die sich ergibt.

Dachtest du bei der gläsernen Wand auch an die berühmte gläserne Decke?

Ich finde die Stimmung und die entstehenden Bilder sehr schön, auch das Ding, oder Doppeöding hab ich recht gut integriert .... aber es stört mich doch die doppelte Erwähnung, eine Wiederholung (ich mach das ja selbst recht oft) die ich aber hier nicht passend finde.

Wie gesagt, etwas schlicht_neutrales liegt im Text und das gefällt mir.

lG
Renée



Mit beschränkter Haftung


ecb hat geschrieben:ich bin ein fisch im glas.
ich schwimme rundherum an der unsichtbaren wand entlang.
verschlossen wie ein ding.
verschlossen in ein ding.

umgekehrt würde vielleicht ein schuh draus - trägt nicht einziger vogel den ganzen himmel?

Verfasst: 12.08.2012, 20:56
von ecb
Dankeschön, Renée - in diesem Fall dachte ich nicht an die "gläserne Decke", aber wenn dir der Gedanke daran kommt, ist es sicher eine der möglichen Lesarten.

Das mit der Verdoppelung - ich weiß im Moment nicht, wie ich es anders machen könnte, ich will ja dadurch auf etwas hinweisen, vielleicht zu intensiv oder ungeschickt. Würde gern abwarten, was andere dazu meinen.

Liebe Grüße
Eva

Verfasst: 12.08.2012, 21:17
von Amanita
Hallo Eva, ich fände es gut, wenn an anderer Stelle noch eine Doppelung vorkäme.

Womit ich Probleme habe: Mit dem Schuh! Natürlich kenne ich die Redewendung, darum gehts nicht. Dein Gedicht ist kurz, die Sache mit dem Schuh recht lang, sie ist mir einfach zu "mächtig". Und der Schuh passt m. E. weder zum Aquarium noch zum Himmel, er ist zu kompakt.

Beim ersten Lesen dachte ich - ehrlich -, das Gedicht endet nach "ding" und Du hast gleich schon ein Statement mitgeliefert.

Verfasst: 13.08.2012, 21:58
von ecb
Einmal ist es ja kein Gedicht, Amanita, sondern Prosa.
Und dann nimmst du die Bilder ein wenig zu ... bildlich.
Was ich hier machen wollte, war ja gerade eine kleine Verfremdung der Bilder durch den redensartlichen Charakter mancher Wendungen - die gleichzeitig auch wieder recht konkrete Bedeutungsträger sind.
Hoffentlich habe ich mich jetzt einigermaßen verständlich gemacht. :schwitz:

Liebe Grüße
Eva

Verfasst: 13.08.2012, 22:09
von Amanita
Lach, sorry, ich hab' mich in der Kategorie geirrt (bzw. gar nicht "nachgeprüft") - ich habs als Gedicht gelesen.

Verfasst: 15.08.2012, 07:37
von Gerda
Liebe Eva,

mir gefällt diese knappe Replik über ein Lyrich, dass doppelt gefangen ist.
(Scheitern an den äußeren und inneren Umständen, gewürzt mit einer Prise Selbstironie)

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 15.08.2012, 17:18
von scarlett
das ist einfach toll verwortet!

es lässt mich staunend zurück - und ohne fragen.

lg
scarlett

Verfasst: 15.08.2012, 18:21
von ecb
Vielen Dank, Gerda, so ist es :daumen:
Und dir, scarlett :spin2:

Liebe Grüße
Eva

Verfasst: 15.08.2012, 20:58
von birke
hallo eva, ich bin nicht sicher, aber ich glaub, ich kapier das ganze nicht ...

ich meine, es gibt doch auch fische, die frei sind - und umgekehrt gibt es vögel, die gefangen, im käfig, gehalten werden.

(ich bin ein vogel im käfig ...
trägt nicht ein einziger fisch das ganze meer?)

so scheint mir dieser text irgendwie nicht logisch ...
aber es scheint ja nur mir so zu gehen ...

dennoch wollt ich das mal kurz kundtun ... vielleicht hab ich auch einfach nur ein brett vor dem kopf. :smile:

liebe grüße
diana

Verfasst: 16.08.2012, 21:55
von ecb
Schon, aber hier ist es nun mal ausdrücklich ein Fisch im Glas und ein allgemeiner, sprichwörtlicher Vogel - nix zu machen, Diana. :-)

Liebe Grüße
Eva