Meine Inszenierung
Kurt, mein bester Freund, war in „Schwanensee“ gewesen.
„Wunderschön. Hättest mal mitkommen sollen. Aber du hast ja keinen Sinn für die Kunst“, klagte er.
„War nach der Kneipe auch noch da.“
„Ich hab dich aber nicht gesehen.“
„Fand es zum Kotzen, dann hab ich darauf geschissen.“
„Oller Spinner, ich bin nach der Vorstellung in einer Taxe, auf dem Weg nach Hause, an deiner Stammkneipe vorbeigekommen. Da habe ich dich noch gesehen, dicht am Fenster sitzend.“
„Ich war ja auch in der Ganzfrüh-Vorstellung. Hatte mich nämlich verlaufen, durch den Stadtpark bis zum See mit den Schwänen, die so stolz ihre Bahnen schwammen.“
„Und das fand’st du zum Kotzen?, so etwas Anmutiges. Ich sag ja, du bist kein Schöngeist.“
„Oh, doch, denn als der Gevatter Schwan ans Ufer kam, habe ich ihn vollgebrochen. Ein farbenfrohes Schauspiel.“
„Widerlich, hattest du keine Angst? So ein Schwan kann einen ausgewachsenen Menschen mit einem einzigen Flügelschlag niederstrecken.“
„Ich sagte dir ja, ich hatte darauf geschissen.“
Meine Inszenierung
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