Großes Zimmerpflanzen-Kompendium
Verfasst: 26.09.2013, 13:07
Großes Zimmerpflanzen-Kompendium
ganz wichtige Informationen und Pflegetipps für den modernen Pflanzenhalter)
Blitzranke
Sie haben gerade eine teuere neue Wohnungseinrichtung gekauft und stellen fest, dass für eine liebevolle Zimmerbepflanzung kein Geld mehr vorhanden ist? Mit der Neuentdeckung dieser Saison ist das kein Problem mehr. Die Blitzranke (Schrankus überwachsus) stammt aus den östlichen Sumpfgebieten von Dubai und hat seit ihrer Einführung in unseren Breitengraden eine begeisterte Fangemeinde gefunden. Diese Rankenpflanze ist dafür bekannt, ihre Größe alle 12 Stunden zu verdoppeln. Schon ein einziger Trieb reicht, binnen kürzester Zeit ihre Wohnung in einen tropischen Dschungel zu verwandeln. Die Blitzranke benötigt kaum Pflege und bezieht ihre Nährstoffe aus den überwucherten Möbeln und Mauern.
Als notwendiges Werkzeug empfiehlt sich das ständige Bei-sich-führen einer Machete, um nötigenfalls den Ausgang der Wohnung zu erreichen.
Tarnkaktus
Eher für den Gourmet unter den Pflanzenfreuden eignet sich der sibirische Tarnkaktus. Diese – erst kürzlich entdeckte Unterart der Östlichen Stechoden – wurde erstmalige von Professor Dr. Stang beschrieben. Während einer Expedition in den Tiefebenen von Murmansk wunderten sich die Expeditionsteilnehmer über zahlreiche juckende Stickverletzungen, obwohl Stechfliegen und Flöhe bei Temperaturen um die Minus 60 Grad Celsius unmöglich existieren konnten. Nach einer intensiven Studie der Umgebung konnte Professor Stang einen kleinen kugelförmigen Kaktus entdecken, der völlig mit seiner Umgebung verschmolz.
Nun kommt dieses Kleinod der Floristik auch in Ihren Haushalt. Achten Sie darauf, sich auf einem Lageplan ihren Wohnung genau seinen Standort zu notieren, denn die anspruchslose Pflanze ist quasi unsichtbar und nur mit speziellen Ultra-Violett-Brillen zu erkennen. Gut eignet sich die Pflanze auch als Partknüller, wenn man sie heimlich in der Wohnung eines Bekannten verteilt.
Katzen-Hyazinthe
Können Sie sich wieder einmal nicht zwischen der Anschaffung eines Gummibaumes und einer Hauskatze entscheiden? Sind Sie den Segnungen der modernen Genetik gegenüber aufgeschlossen? Dann kann ich Ihnen guten Gewissens die moderne Katzen-Hyazinthe ans Herz legen. Dieses Produkt jahrzehnte langer genetischer Mischforschung kommt in diesem Frühjahr neu auf den Markt und soll die Hunde-Primel ablösen, die leider einige unangenehme Nebeneffekte (am Wohnzimmertisch das Beinchen heben, den Kühlschrank leer fressen) aufwies.
Die Katzen-Hyazinthe (Felidae blümerantis) hat die Form einer ausgewachsenen Hauskatze und ist mit wunderschönen rotgeflammten Blüten besetzt (eine blauweiße Züchtung kommt demnächst auf den Markt). Die kleinen Pflänzchen werden einfach in einen geräumigen Blumentopf gesetzt, täglich gegossen. Hin und wieder sollte eine pürierte Maus beigegeben werden, um das Wachstum zu beschleunigen.
Muffel-Beere
Für den Freund esoterischer Bewusstseinswanderung war die Muffel-Beere ein alter Bekannter. Jahrzehntelang wurde sie verborgen in deutschen Kellern kultiviert und genossen, aber nur selten bekam ein Uneingeweihter einen Strauch zu Gesicht. Dies soll sich nach Bekunden der Vertriebsfirma Grünklau in der kommenden Saison grundlegend ändern. Grünklau plant, vier verschiedene (blau, rotblau, weiß und gelbbraun) Sorten des Kultgewächses in die deutschen Blumenläden zu bringen.
Auf den ersten Blick wirkt die Muffelbeere eher unscheinbar bis abstoßend. Sie verbreitet einen stechenden, an Fäkalien erinnernden Geruch, der von Uneingeweihten oft als unerträglich wahrgenommen wird. Die Kenner der Szene wissen es jedoch besser. Ist man den Ausdünstungen über mehrere Stunden in einer geschlossenen Umgebung ausgesetzt, entwickelt der geneigte Pflanzenfreund starke euphorische Halluzinationen. Langweiliges Fernsehprogramm und Lange Weile gehören ab jetzt der Vergangenheit an. Leben sie ihre kühnsten Trugbilder aus und laden Sie doch einfach einmal Freunde zu sich nach Haus und die Traumreisen gemeinsam zu erleben.
Taschen-Gummibaum
Zuhause haben sie ein riesiges gut ausgestattetes Herbarium. Ihr Balkonbrüstung quillt über von Blumenrabatten. Ihre Kakteensammlung ist in der ganzen Nachbarschaft bekannt. Floristen holen sich gerne Rat bei Ihnen und trotzdem haben sie das Gefühl, dass etwas fehlt? Dann habe ich genau das Richtige für sie: Der faltbare Taschen-Gummibaum. Diese Neuzüchtung passt garantiert in jede Hosentasche, ist hundertprozentig reiß- und knitterfest und lässt sich in beliebige Größe falten.
Es empfiehlt ist, etwa 150 Gramm frische (leicht angefeuchtete) Blumenerde in die Hosentasche zu geben, damit die Pflanze genug Nährstoffe bekommt. Die obersten Blätter des Taschengummibaumes sollten etwa 5 cm aus der Tasche hervorragen, um ausreichende Lichtverhältnis zu garantieren. Nach und nach wird die Kletterpflanze an ihrer Kleidung emporwachsen, was Ihnen schon bald neidische Blicke und bewundernde Gesten auf der Straße einbringen dürfte.
Fingerbeißer
Der Fingerbeißer (Daumensis fressis) ist ein alter Bekannter und sollte dem geneigten Pflanzenfreund schon seit langen bekannt sein. Dieses prachtvolle, bis 2 Meter hohe Orchideen-Gewächs ist die Zierde jeder Wohnung. Mit seinen ausladenden messerscharfen Blättern und seiner purpurnen (bis 80 cm) großen ballonförmigen Blüte zieht er magisch alle Blicke aus sich und sollte möglichst in Zimmermitte platziert werden. Fingerbeißer gehören der Gattung der fleischfressenden Pflanzen an. Eine gemeinsame Haltung mit Haustieren oder Kleinkindern empfiehlt sich nur bei strikter räumlicher Trennung, da diese Pflanze dafür bekannt sind, nach allem Beweglichen zu schnappen uns es augenblicklich herunterzuschlingen. Erfahrene Züchter von Fingerbeißern erkennt man meist an einem oder mehreren fehlenden Extremitäten.
Wie bei der Aufzucht von Blitzranken empfiehlt sich die Anschaffung einer guten Machete, um bei gelegentlichen Übergriffen nicht wehrlos zu sein.
ganz wichtige Informationen und Pflegetipps für den modernen Pflanzenhalter)
Blitzranke
Sie haben gerade eine teuere neue Wohnungseinrichtung gekauft und stellen fest, dass für eine liebevolle Zimmerbepflanzung kein Geld mehr vorhanden ist? Mit der Neuentdeckung dieser Saison ist das kein Problem mehr. Die Blitzranke (Schrankus überwachsus) stammt aus den östlichen Sumpfgebieten von Dubai und hat seit ihrer Einführung in unseren Breitengraden eine begeisterte Fangemeinde gefunden. Diese Rankenpflanze ist dafür bekannt, ihre Größe alle 12 Stunden zu verdoppeln. Schon ein einziger Trieb reicht, binnen kürzester Zeit ihre Wohnung in einen tropischen Dschungel zu verwandeln. Die Blitzranke benötigt kaum Pflege und bezieht ihre Nährstoffe aus den überwucherten Möbeln und Mauern.
Als notwendiges Werkzeug empfiehlt sich das ständige Bei-sich-führen einer Machete, um nötigenfalls den Ausgang der Wohnung zu erreichen.
Tarnkaktus
Eher für den Gourmet unter den Pflanzenfreuden eignet sich der sibirische Tarnkaktus. Diese – erst kürzlich entdeckte Unterart der Östlichen Stechoden – wurde erstmalige von Professor Dr. Stang beschrieben. Während einer Expedition in den Tiefebenen von Murmansk wunderten sich die Expeditionsteilnehmer über zahlreiche juckende Stickverletzungen, obwohl Stechfliegen und Flöhe bei Temperaturen um die Minus 60 Grad Celsius unmöglich existieren konnten. Nach einer intensiven Studie der Umgebung konnte Professor Stang einen kleinen kugelförmigen Kaktus entdecken, der völlig mit seiner Umgebung verschmolz.
Nun kommt dieses Kleinod der Floristik auch in Ihren Haushalt. Achten Sie darauf, sich auf einem Lageplan ihren Wohnung genau seinen Standort zu notieren, denn die anspruchslose Pflanze ist quasi unsichtbar und nur mit speziellen Ultra-Violett-Brillen zu erkennen. Gut eignet sich die Pflanze auch als Partknüller, wenn man sie heimlich in der Wohnung eines Bekannten verteilt.
Katzen-Hyazinthe
Können Sie sich wieder einmal nicht zwischen der Anschaffung eines Gummibaumes und einer Hauskatze entscheiden? Sind Sie den Segnungen der modernen Genetik gegenüber aufgeschlossen? Dann kann ich Ihnen guten Gewissens die moderne Katzen-Hyazinthe ans Herz legen. Dieses Produkt jahrzehnte langer genetischer Mischforschung kommt in diesem Frühjahr neu auf den Markt und soll die Hunde-Primel ablösen, die leider einige unangenehme Nebeneffekte (am Wohnzimmertisch das Beinchen heben, den Kühlschrank leer fressen) aufwies.
Die Katzen-Hyazinthe (Felidae blümerantis) hat die Form einer ausgewachsenen Hauskatze und ist mit wunderschönen rotgeflammten Blüten besetzt (eine blauweiße Züchtung kommt demnächst auf den Markt). Die kleinen Pflänzchen werden einfach in einen geräumigen Blumentopf gesetzt, täglich gegossen. Hin und wieder sollte eine pürierte Maus beigegeben werden, um das Wachstum zu beschleunigen.
Muffel-Beere
Für den Freund esoterischer Bewusstseinswanderung war die Muffel-Beere ein alter Bekannter. Jahrzehntelang wurde sie verborgen in deutschen Kellern kultiviert und genossen, aber nur selten bekam ein Uneingeweihter einen Strauch zu Gesicht. Dies soll sich nach Bekunden der Vertriebsfirma Grünklau in der kommenden Saison grundlegend ändern. Grünklau plant, vier verschiedene (blau, rotblau, weiß und gelbbraun) Sorten des Kultgewächses in die deutschen Blumenläden zu bringen.
Auf den ersten Blick wirkt die Muffelbeere eher unscheinbar bis abstoßend. Sie verbreitet einen stechenden, an Fäkalien erinnernden Geruch, der von Uneingeweihten oft als unerträglich wahrgenommen wird. Die Kenner der Szene wissen es jedoch besser. Ist man den Ausdünstungen über mehrere Stunden in einer geschlossenen Umgebung ausgesetzt, entwickelt der geneigte Pflanzenfreund starke euphorische Halluzinationen. Langweiliges Fernsehprogramm und Lange Weile gehören ab jetzt der Vergangenheit an. Leben sie ihre kühnsten Trugbilder aus und laden Sie doch einfach einmal Freunde zu sich nach Haus und die Traumreisen gemeinsam zu erleben.
Taschen-Gummibaum
Zuhause haben sie ein riesiges gut ausgestattetes Herbarium. Ihr Balkonbrüstung quillt über von Blumenrabatten. Ihre Kakteensammlung ist in der ganzen Nachbarschaft bekannt. Floristen holen sich gerne Rat bei Ihnen und trotzdem haben sie das Gefühl, dass etwas fehlt? Dann habe ich genau das Richtige für sie: Der faltbare Taschen-Gummibaum. Diese Neuzüchtung passt garantiert in jede Hosentasche, ist hundertprozentig reiß- und knitterfest und lässt sich in beliebige Größe falten.
Es empfiehlt ist, etwa 150 Gramm frische (leicht angefeuchtete) Blumenerde in die Hosentasche zu geben, damit die Pflanze genug Nährstoffe bekommt. Die obersten Blätter des Taschengummibaumes sollten etwa 5 cm aus der Tasche hervorragen, um ausreichende Lichtverhältnis zu garantieren. Nach und nach wird die Kletterpflanze an ihrer Kleidung emporwachsen, was Ihnen schon bald neidische Blicke und bewundernde Gesten auf der Straße einbringen dürfte.
Fingerbeißer
Der Fingerbeißer (Daumensis fressis) ist ein alter Bekannter und sollte dem geneigten Pflanzenfreund schon seit langen bekannt sein. Dieses prachtvolle, bis 2 Meter hohe Orchideen-Gewächs ist die Zierde jeder Wohnung. Mit seinen ausladenden messerscharfen Blättern und seiner purpurnen (bis 80 cm) großen ballonförmigen Blüte zieht er magisch alle Blicke aus sich und sollte möglichst in Zimmermitte platziert werden. Fingerbeißer gehören der Gattung der fleischfressenden Pflanzen an. Eine gemeinsame Haltung mit Haustieren oder Kleinkindern empfiehlt sich nur bei strikter räumlicher Trennung, da diese Pflanze dafür bekannt sind, nach allem Beweglichen zu schnappen uns es augenblicklich herunterzuschlingen. Erfahrene Züchter von Fingerbeißern erkennt man meist an einem oder mehreren fehlenden Extremitäten.
Wie bei der Aufzucht von Blitzranken empfiehlt sich die Anschaffung einer guten Machete, um bei gelegentlichen Übergriffen nicht wehrlos zu sein.