Blauer Salon

„Herr Pastor, gehe ich recht in der Annahme, dass sie sich viel mit ideelen Dingen befassen, die keiner sehen kann und deshalb immer wieder bezweifelt werden. Mit Gott, mit dem Odem des Lebens, mit dem Tod, dem Geistigen“. „Ja“, sagte der Herr Pastor und pries das Leben in den höchsten Tönen, während er mit mir durch die blühende Natur schritt.

Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass wir im Gehen das Leben mit unseren Füßen getreten haben könnten, all die winzigen Wesen, die unser Auge nicht erfasst habe.

Da ließ der Pastor einen fahren, aber was für einen. Wie ein Luftkissenfahrzeug trug ihn der Furz, den er schon lange zurückgehalten haben musste, der unheimlich kulminiert war und ihn jetzt schwebend machte. Wie ein Schutzengel schwebte er über die Wiesen und Felder.

Als nun die giftigen Gase aufstiegen durch seine Nase in den Kopf, dort einen Geistesblitz auslösten, der sein Luftpolster platzen ließ, plumpste er auf den Boden der Tatsachen zurück aus einem heiteren Himmel.

Aber bedenke bitte die armen Kreaturen, die nun diesen sehr speziellen "Odem" ertragen mussten. Ich könnte mir denken, dass er auf so manche wie eine Art Insektenvertilgungsmittel gewirkt haben musste.

"und preiste das Leben in den höchsten Tönen"
... sollte korrekt heißen "und pries".
Die höchsten Töne sind übrigens lustig im Hinblick auf das, was danach kommt ...

Danke, Mucki. Ja, wenn der Pastor eine Kuh gewesen wäre, hätte so ein überdimensionaler Furz vielleicht manch Tierchen ins Wanken gebracht. Ich habe mal einen Absatz angefügt, in dem ich den Pastor wieder zurückordere. Eventuell könnte man es noch weiter ausbauen.

Danke Zefira, habe es korrigiert.

LG Kurt

Hallo Kurt,
in der ersten Zeile schreibst du von „subjektiven“ Dingen. Ist „immateriell“ oder „ideel“ nicht passender? Der Hauch des Pastors ist dann die Materie…
LG Dede

Ja, zufrieden war ich nicht mit dem Begriff. Ideele Dinge scheint mir jedenfalls besser. Danke dir. Ich setze es gleich ein.

LG Kurt