Wer will denn sowas?!

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Kurt
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Beitragvon Kurt » 24.09.2020, 19:13

Die Supermärkte sollen keine brauchbaren Nahrungsmittel mehr wegwerfen. Sie sollen verschenkt werden. So ein Blödsinn.
Zuletzt geändert von Kurt am 26.09.2020, 01:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 25.09.2020, 00:34

Ich weiß nicht, ob dieser Text durchgängig ironisch gemeint ist, jedenfalls soll er wohl zum Nachdenken anregen. Ich habe nachgedacht und komme zu dem vorläufigen Ergebnis, dass Armut ohnehin keine Kaufkraft hat. Also wirtschaftlich macht es so oder so keinen Unterschied. Aber ethisch gibt es einen Unterschied: Ist der Bauer glücklicher, wenn ein Teil seiner Arbeit in der Mülltonne endet anstatt im Magen eines Mittellosen?

Kurt
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Beitragvon Kurt » 25.09.2020, 11:39

Pjotr, den Mittellosen jene Lebensmittel vorzuenthalten wäre eine Sünde. Die könnten ja ohnehin keine Nahrungsmittel bezahlen. Dabei handelt es sich um die vielen Obdachlosen in den Großstädten. Die könnten sich auch kein Essen selber zubereiten, haben keine Wohnung, keinen Herd. Für diese armen Kreaturen gibt es Suppenküchen und Ehrenamtliche bei der Bahnhofsmission sorgen dafür, dass die Menschen wenigstens eine vollwertige warme Mahlzeit zu sich nehmen können. Und diese Suppenküchen sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Und es fördert ja auch die Gesundheit der Obdachlosen, die ja nicht krankenversichert sind, und wenn sie behandelt werden müssen, trägt die Gemeinschaft die Kosten .

In Essenstafeln aber wird Nahrung abgegeben an Leute, die über Einkommen verfügen, auch Hartz4-Emfänger, die ja von ihrem Geld Lebensmittel bezahlen sollen. Wenn sie Lebensmittel geschenkt bekommen, bräuchten sie keine kaufen und das würde die Produzenten der Nahrungsmittel noch ärmer machen. Man müsste die Ladenpreise erhöhen, damit sie auf ihre Kosten kämen. Nun gibt es in den meisten Orten keine Tafeln. Benachteiligt wären also die dort Ansässigen auch noch.

LG Kurt
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